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Mehr als 11 000 Tote nach Erdbeben – Erdogan sichert Hilfsmittel zu

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Zwei Tage nach der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien bergen Rettungskräfte immer mehr Leichen aus den Trümmern zerstörter Häuser. Am Mittwoch überschritt die Zahl der bestätigten Toten die Schwelle von 10 000.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan besuchte die Unglücksregion und sagte den Betroffenen finanzielle Unterstützung zu. Indes wird die internationale Hilfe verstärkt. Ein Kampf gegen die Zeit – und gegen eisige Temperaturen.

Allein in der Türkei starben nach Angaben Erdogans bislang mehr als 8500 Menschen. Aus Syrien wurden zuletzt 2662 Tote gemeldet. Mehr als 53 000 Menschen wurden in den beiden Ländern verletzt. Die Opferzahl schnellte nicht zuletzt deshalb in die Höhe, weil sich deutlich mehr Rettungsteams an der Bergung beteiligen. Es wird befürchtet, dass angesichts vieler Vermisster noch mehr Leichen gefunden werden. Vor allem im Norden Syriens gestalten sich Arbeiten schwierig.

Vor Ort erschwert nicht zuletzt die politische Lage die Hilfe – so etwa am einzigen offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zwischen der Türkei und Syrien. Wegen Strassenschäden verzögere sich dort die Lieferung humanitärer Hilfe, sagten UN-Quellen der Deutschen Presse-Agentur. Bab al-Hawa ist der letzte von einst vier Grenzübergängen, über den Hilfen auch in die Teile Syriens gelangen können, die nicht von der Regierung kontrolliert werden.

Hilfsgüter, die über die Hauptstadt Damaskus ins Land kommen, werden von der Regierung von Präsident Baschar al-Assad verteilt. Es gab mehrfach Berichte darüber, dass die Regierung sich daran selbst bereichert, etwa durch den Verkauf ans eigene Volk.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz sagte im Bundestag in Berlin, Deutschland liefere Hilfsgüter in die Türkei und stehe in engem Kontakt mit den Vereinten Nationen, um humanitäre Hilfe auch in das syrische Erdbebengebiet zu bringen. «Denn auch dort ist die Not riesengross.» Neben mehreren arabischen Ländern sicherten auch der Iran, Russland und China der syrischen Führung Unterstützung zu. Auch aus Indien kam bereits ein Flugzeug mit Hilfsgütern an.

Deutlich besser ist die Hilfe aus dem Ausland in der Türkei angelaufen. Auch Deutschland hilft. Am Mittwoch trafen etwa 50 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in Gaziantep im Südosten des Landes ein. Die Diakonie Katastrophenhilfe teilte mit, Partnerorganisationen hätten damit begonnen, Matratzen, Winterkleidung, Decken und Trinkwasser an Betroffene zu verteilen.

Der türkische Präsident sagte bei einem Besuch in Kahramanmaras den betroffene Familien jeweils 10 000 Türkische Lira (rund 500 Euro) Soforthilfe zu. «Am ersten Tag gab es natürlich einige Probleme, aber am zweiten Tag und heute konnte die Situation bewältigt werden.»

Das UN-Nothilfebüro OCHA kündigte einen Notfallfonds in Höhe von 25 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) für die Erdbebenopfer in der Region an. «Die humanitäre Gemeinschaft wird sie bei jedem Schritt auf dem Weg aus dieser Krise unterstützen», sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths.

In der Türkei wird die Katastrophe zunehmend auch zum innenpolitischen Thema: Kemal Kilicdaroglu, Chef der grössten Oppositionspartei CHP, warf Präsident Erdogan indes Versagen beim Krisen-Management vor. Der Präsident habe es versäumt, das Land in seiner 20-jährigen Regierungszeit auf solch ein Beben vorzubereiten.

Die Türkei ist wegen ihrer geografischen Lage besonders erdbebengefährdet. Vielerorts wird jedoch auch die dürftige Bausubstanz als ein Grund für die vielen eingestürzten Häuser diskutiert. Betroffene klagen zudem über fehlende oder nur schleppende Hilfe bei der Bergung Verschütteter.

Mit einer Stärke von 7,7 bis 7,8 hatte das Beben am frühen Montagmorgen das Gebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien erschüttert. Am Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,5 in derselben Region. Tausende Gebäude stürzten ein.

Die Bergungsarbeiten sind ein Rennen gegen die Zeit: Die kritische Überlebensgrenze für Verschüttete liegt normalerweise bei 72 Stunden. Temperaturen um den Gefrierpunkt machten den Überlebenden zusätzlich zu schaffen, viele haben kein Dach mehr über dem Kopf.

Zu den Überlebenschancen generell erklärt Henri Paletta, Vizepräsident des Bundesverbands Rettungshunde: «Man sagt, dass nur wenige Tage eigentlich bleiben.» Allerdings seien in der Vergangenheit auch Menschen nach vier oder fünf Tagen gerettet worden. «Wir hoffen natürlich immer auf Wunder.»

Retter in Syrien vermuten, dass noch immer Hunderte Familien unter den Trümmern begraben sind. Eines der am schwersten betroffenen Gebiete in dem Land ist die von Rebellen kontrollierte Region Idlib.

Ungeachtet der Rettungsarbeiten soll die Türkei im Kampf gegen kurdische Milizen wieder eine Stellung in Syrien angegriffen haben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte teilten am Mittwoch mit, durch eine türkische Rakete seien vier Menschen verletzt worden.

In Syrien war nach Protesten gegen die Regierung 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Assad-Regierung beherrscht inzwischen wieder rund zwei Drittel des zersplitterten Landes.

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