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Mehr Klassen und mehr Lehrpersonen

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58 zusätzliche Klassen und 110 zusätzliche Vollzeitstellen: Das sind die wichtigsten Eckdaten für das neue Schuljahr in Freiburg. Die Situation beim Lehrpersonal bleibt indes angespannt. Dennoch konnten alle Stellen besetzt werden.

Für die grosse Mehrheit der Freiburger Schülerinnen und Schüler startet am kommenden Donnerstag die Schule. 48’521 Schülerinnen und Schüler werden die obligatorische Schule oder eine Schule der Sekundarstufe 2 besuchen. Das sind 572 mehr als im Vorjahr.

Um den Mehrbedarf zu Beginn des neuen Schuljahres zu decken, musste die Erziehungsdirektion 58 neue Klassen eröffnen: in der obligatorischen Schule knapp 45 Klassen, 1,5 Klassen auf der Sekundarstufe 2 und in den Sonderschulen 12.

Wie Erziehungsdirektorin Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne) anlässlich der Medienkonferenz zum neuen Schuljahr sagte, gibt es dafür mehrere Gründe. Zum einen sei das verbleibende Potenzial des bisherigen Klassenbestandes letztes Jahr ausgeschöpft worden – etwa mit ukrainischen Kindern. Das migrationsbedingte Bevölkerungswachstum gehe aber weiter. Zum anderen nehme die Anzahl Kinder, die einer besonderen Betreuung bedürften, zu. In der Berechnung zählt ein Sonderschulkind so viel wie drei Kinder ohne besondere Bedürfnisse. 

Die durchschnittliche Klassengrösse bleibt indes praktisch unverändert: Sie beträgt im Kindergarten 18,5 und in der Primarschule 18,9 Kinder. In der Orientierungsschule variiert die durchschnittliche Anzahl Schülerinnen und Schüler pro Klasse je nach Klassentypus. Eine Realklasse zählt im Schnitt 14,3 Schülerinnen und Schüler, eine Sekundarklasse 21,4 und eine Progymnasialklasse 22,6. 

Mehr Personal

Aufgrund der Eröffnung neuer Klassen musste der Kanton zusätzliche Lehrpersonen einstellen. Der Unterrichtsstellenbestand steigt um 77 Vollzeitäquivalente. Hinzu kommen 33 Vollzeitäquivalente für die Sonderschulen. Dafür investiert der Kanton gegen zehn Millionen Franken. «Das neue Schuljahr ist aussergewöhnlich», sagte Bonvin-Sansonnens und ergänzt:

Wir mussten noch nie so viele neue Klassen eröffnen wie jetzt.

Normalerweise seien es rund 30 Klassen. «Doch der Kanton engagiert sich, um die Herausforderung zu bewältigen, und er hat die dafür nötigen Mittel an die Hand genommen.» 

Lehrermangel entschärft

Bonvin-Sansonnens stellte zudem mit Genugtuung fest, dass alle Posten besetzt werden konnten. Die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung bleibe aber bestehen, insbesondere im deutschsprachigen Kantonsteil, wo Stellen mehr als zweimal ausgeschrieben werden mussten. Andreas Maag, Vorsteher des Amtes für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht (DOA) betonte indes, dass der Mangel im Vergleich zum Rest der Deutschschweiz bescheiden sei. Dennoch sei auch der Kanton Freiburg weiterhin auf Quereinsteigerinnen und Personen angewiesen, die sich noch in Ausbildung befänden. Allerdings sei ihre Zahl gering und für Quereinsteiger bleibe es das Ziel, dass das Diplom noch berufsbegleitend erworben werde. Die Erziehungsdirektion konnte zudem mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg (PH) vereinbaren, dass die deutschsprachigen Studierenden im dritten Studienjahr neu jeden Freitag vom Unterricht befreit seien, um neben dem Studium beispielsweise unterrichten zu können. «Das ist eine Win-win-Situation für alle», freute sich Maag. Im kommenden Herbst soll zudem eine Kampagne jungen Menschen den Lehrerberuf schmackhaft machen.

Erziehungsdirektion Sylvie Bonvin-Sansonnens erklärte an der Medienkonferenz, wieso auf das neue Schuljahr hin 58 neue Klassen eröffnet werden mussten.
Bild Charly Rappo

Ausbau der Schulsozialarbeit 

Wie die Erziehungsdirektion weiter mitteilte, soll der im vergangenen Jahr lancierte Ausbau der Schulsozialarbeit weiter ausgebaut werden. Zu den 73 Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern an den obligatorischen Schulen Freiburgs sollen im Jahr 2024 16 Vollzeitäquivalente hinzukommen. «Wir haben festgestellt, dass die Schulsozialarbeit für das Klima an den Schulen essenziell ist », begründete Bonvin-Sansonnens den Ausbau. 

Mehr Inklusion

Im neuen Schuljahr besuchen zudem erstmals mehr Kinder, die sonderpädagogische Unterstützung benötigen, eine Regelschule als eine Sonderschule. Bonvin-Sansonnens betonte allerdings, dass der Kanton Freiburg keine Politik der vollständigen Inklusion verfolge. «Wo es erwünscht und möglich ist, versuchen wir die Kinder aber in die Regelschule zu integrieren.» Dass Lehrpersonen die Inklusion oftmals als zusätzliche Belastung empfänden, sei ihr nicht entgangen. Sie denke aber, dass eine bessere Kommunikation seitens der Erziehungsdirektion dem entgegenwirken könne. «Es stehen so viel Massnahmen zur Verfügung, um Lehrpersonen in ihrer Arbeit zu entlasten, die offensichtlich nicht bekannt sind.» Aktuell sei man auch mit den Gewerkschaften im Gespräch, um die Problematik zu entschärfen.

Neuerungen und Visionen

Das neue Schuljahr bringt noch weitere Änderungen, die aber vor allem die französischsprachigen Schulen betreffen. Für die deutschsprachigen Schulen von Belang ist das Ende einer allgemeinen Übertrittsprüfung von der Primarschule in die Orientierungsschule. Neu müssen nur noch Kinder, welche die Kriterien für eine direkte Erstzuweisung nicht erfüllen, eine Prüfung ablegen. 

Wie Sylvie Bonvin-Sansonnens sagte, verfolgt die Erziehungsdirektion grundsätzlich drei Visionen: So soll die digitale Bildung weiter vorangetrieben werden. Dafür wurde eine kantonale Strategie für die digitale Bildung an den obligatorischen Regel- und Sonderschulen (DigiBi-Strategie) erarbeitet. Zweitens soll die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung gefördert werden. Dafür wird unter anderem eine kantonale Klimawoche für die obligatorischen Schulen organisiert. Und drittens soll der Qualitätssicherung des Unterrichts ein besonderes Gewicht gegeben werden.

Kommunikation

Klapp für die Kommunikation zwischen Schule und Eltern

Ab dem neuen Schuljahr wird in den Schulen flächendeckend die Kommunikationsapp Klapp eingeführt. Sie ist laut Erziehungsdirektion benutzerfreundlich und wird bereits von über 30 Schulen im Kanton genutzt. Andere digitale Instant-Messaging-Dienste sind nicht erlaubt. Für die Schulen wurde ein Leitfaden zur Nutzung und für bewährte Praktiken erstellt. Durch den Einsatz eines einzigen Tools könne ein maximaler Adressatenkreis erreicht werden, sagte Andreas Maag, Vorsteher des Amtes für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht. Er wies aber auch darauf hin, dass ihre Verwendung freiwillig bleibe. Für Eltern, die nicht mitmachen wollen, muss man nach anderen Kommunikationskanälen suchen. rsa

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