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Ein neuer Text zur Nationalhymne auf dem «Frauenrütli»

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An der von der Frauendachorganisation Alliance F organisierten Bundesfeier «Frauenrütli» haben sich mehrere Hundert Personen auf dem Rütli versammelt – grösstenteils Frauen.

Auf dem Rütli UR hat am Sonntag die Feier zum 1. August begonnen. 50 Jahre nach der Einführung des Frauenstimmrechts soll an dieser Feier nicht das Bewahren von Traditionen, sondern der gesellschaftliche Wandel hin zu Gleichstellung und Mitsprache im Zentrum stehen.

Mehrere hundert Personen sind am Mittag mit dem Schiff von Brunnen SZ aus über den Vierwaldstättersee aufs Rütli gefahren, die meisten von ihnen waren Frauen. Vieles ist dieses Jahr anders: die von der Frauendachorganisation Alliance F organisierte Bundesfeier heisst «Frauenrütli», auf dem Logo des Fests prangen nicht die drei bärtigen Eidgenossen, die auf Brüderlichkeit schwören, sondern drei Frauen unterschiedlicher Hautfarbe.

Cervelats werden auf dem Rütli an diesem 1. August keine gebrätelt, stattdessen haben die Festbesucherinnen und -besucher vor der Abfahrt des Schiffs ein vegetarisches Lunchpaket erhalten. Die Nationalhymne wird gemäss Programm gesungen, aber nicht mit dem traditionellen, sondern mit dem neuen Text «Weisses Kreuz auf rotem Grund».

Erzählungen und Begegnungen

Mit Simonetta Sommaruga und Viola Amherd sind zwar zwei Bundesrätinnen auf dem Rütli, eigentliche Festansprachen halten sie aber nicht. Stattdessen gibt es auf der Rütliwiese Erzählungen zur Frauengeschichte und Begegnungen zwischen Frauen – dies als Ausdruck einer integrativen Demokratie, wie es sie in der Schweiz erst seit 50 Jahren gebe, erklärte Alliance F.

Das Frauenrütli hat denn auch eine klare politische Botschaft. Nach dem Frauenstreik und dem Erfolg der Frauen bei den letzten eidgenössischen Wahlen solle mit dieser Bundesfeier das neue Selbstverständnis der Frauenbewegung gestärkt werden, teilte Alliance F mit. Ziel sei ein weiterer Wandel in der Gesellschaft, denn die Gleichstellung sei noch nicht erreicht.

Zum ersten Mal überhaupt nahmen an der Bundesfeier mit Simonetta Sommaruga und Viola Amherd zwei Bundesrätinnen teil. Frauen hätten viel verändert und würden die Gesellschaft prägen, sagte Sommaruga. «Helvetia est en piste», sagte Amherd, und hob hervor, dass von den zwölf Medaillen, welche die Schweiz bislang an den Olympischen Spielen von Tokio gewonnen hat, neun auf das Konto von Frauen gehen.

Die diesjährige Bundesfeier, das «Frauenrütli», unterschied sich deutlich von anderen Anlässen dieser Art. Organisiert worden war sie von der Frauen-Dachorganisation Alliance F . Statt Tradition waren Aufbruch und Veränderung angesagt. Die Nationalhymne wurde nicht mit dem althergebrachten Text gesungen, sondern mit dem neuen Text «Weisses Kreuz auf rotem Grund».

Die Rütliwiese sah nicht nach 1. August aus: Festbänke fehlten, Grillwürste gab es keine. Auch staatsmännische Reden waren nicht zu hören, stattdessen gab es kurze Wortmeldungen von Frauen verschiedener Generationen.

Bundesfeiertag im Zeichen der Vielfalt – Pandemie prägt Feiern

Die 1. August-Feiern haben dieses Jahr allgemein im kleinen Rahmen stattgefunden – zum zweiten Mal waren sie von der Pandemie geprägt. Mehrere Bundesräte betonten in ihren Reden die Vielfalt der Schweiz sowie den Zusammenhalt des Landes als Werte der Schweiz. 

Mit Zuversicht, Mut und Zusammenhalt in die Zukunft: Bundespräsident Guy Parmelin, Bundesrat Alain Berset und Sommaruga betonten am Samstag in ihren Reden diese Werte der Schweiz. Geprägt waren die Ansprachen von den Auswirkungen der Pandemie auf das Land.

Parmelin hielt am Wochenende nicht weniger als vier Ansprachen. Den Auftakt machte er am Samstagabend in Herzogenbuchsee BE. Die Schweiz sei durch harte Arbeit, Mut, Zuversicht und gegenseitige Hilfe geworden, was sie sei, sagte er laut Redetext. Mit diesen Werten solle sie auch in die Zukunft schreiten.

Leider sei zu beobachten, dass das Auf und Ab der Pandemie die Schweiz am gelassenen Blick in die Zukunft hindere. Dennoch hofften alle, das Schlimmste sei vorbei. Als Bundespräsident sei ihm der Zusammenhalt besonders wichtig.

Berset: Krise macht stark

Gesundheitsminister Berset zeigte sich gemäss Redetext anlässlich des Bundesfeiertags zuversichtlich. Trotz hitziger Debatten und viel Leid gehe die Gesellschaft gestärkt aus dieser Krise hervor. Es sei die Solidarität, die die Schweiz stark mache. Die Pandemie habe Flexibilität, Bescheidenheit und Selbstbewusstsein abverlangt. Berset setzte in seiner Rede vom Samstag auf sozialen Zusammenhalt, Optimismus und Mut, die Herausforderungen anzupacken.

Verkehrsministerin Sommaruga betonte in einer Video-Ansprache am Samstag die Bedeutung einer verlässlichen Grundversorgung für den Zusammenhalt des Landes. Der Wille, die Schweiz gemeinsam zu gestalten, halte das Land zusammen. Mit den Worten «Machen wir weiter so, mit Mut und Weitsicht für die Zukunft unserer Kinder und Enkel», schloss Sommaruga ihre Botschaft zum Bundesfeiertag ab.

Keller-Sutter: Gräben überwinden

Bundesrätin Karin Keller-Sutter betonte zum 1. August die Vielfalt der Schweiz. Diese gehöre zum Land, sagte sie in ihrer Rede auf einem Bauernhof in Hohenrain LU. Statt Gräben zu kultivieren, müssten Blockaden überwunden werden, um gemeinsam neue Wege zu finden.

In einer virtuellen 1. August-Ansprache wandte sich Aussenminister Ignazio Cassis von Bangkok aus an die Auslandschweizer in Thailand. Auch er betonte die Pluralität und Solidarität als Markenzeichen der Schweiz.

Beliebtes Buurezmorge

Trotz Regen und Corona-Auflagen frühstückten zehntausende Menschen auf Bauernhöfen. Über 200 Bauernfamilien hatten dieses Jahr zum 1.-August-Brunch geladen. Landesweit nahmen gegen 70›000 Besucherinnen und Besucher an einem «Buurezmorge» teil, wie es beim Schweizerischen Bauernverband (SBV) hiess.

Bundespräsident Parmelin liess sich das Bauernbuffet nicht entgehen. In strömendem Regen besuchte er einen Hof in Bouloz FR. Bundesrätin Keller-Sutter demonstrierte am Sonntag mit ihrer Teilnahme an einem Brunch in Kleinwangen LU ebenfalls die Unterstützung des Staates für die Bauern.

Verschiedene Städte, etwa Basel, Bern und Luzern, verzichteten wegen der Corona-Pandemie auf grosse, zentrale Feiern. Die Stadt Zürich hingegen wollte sich die Bundesfeier nicht ein zweites Mal nehmen lassen. Wie immer wird der Tag mit Kirchenglocken und Salutschüssen begonnen. Es gab jedoch keinen Umzug und kein Fest mit Musik.


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