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Mehrere Quellen sorgten für Belastung

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Woher stammen das Quecksilber und das Blei in manchen Gärten der Freiburger Altstadt? Mit der Ergründung dieser Frage hatte das kantonale Amt für Umwelt ein Ingenieurbüro im Frühling 2015 beauftragt, nachdem das Amt bei Bodenanalysen vermehrt zu hohe Belastung mit Schwermetallen festgestellt hatte (siehe auch Kasten). Gestern präsentierten Martin Descloux, stellvertretender Dienstchef des Amts für Umwelt, sowie die Verantwortliche für Bodenschutz, Barbara Gfeller Laban, die Resultate.

Verschiedene Quellen

«Die Haupterkenntnis der Studie ist: Die Bodenbelastung ist vor allem auf das Alter der Gärten und die jahrelange Schadstoffakkumulation zurückzuführen», sagte Gfeller. Der Bericht nenne verschiedene mögliche Quellen. So etwa die allgemeine Luftbelastung wegen Kohleheizungen sowie Emissionen von Verkehr und Industrie, Abfallverbrennung im Freien, Ausbringen von Asche und Dünger und gewerbliche Tätigkeiten. «Etwa in Gerbereien oder Färbereien wurden Substanzen verwendet, die Schwermetalle enthielten.» So betreffe die Quecksilberbelastung vor allem Gärten, die vor dem 20. Jahrhundert eingerichtet wurden.

Auf Anraten des Ingenieurbüros sowie auf Anfrage von Privatpersonen habe das kantonale Amt für Umwelt 2015 auf weiteren 28 Parzellen in den Quartieren Neustadt, Au, Burg und Perolles Bodenproben genommen, insgesamt wurden nun 80 Standorte untersucht. Davon überschreiten 16 Parzellen den Sanierungswert beim Quecksilber, zwei sowohl beim Blei und beim Quecksilber und zwei nur beim Blei. Dass die Zahl der stark belasteten Standorte im Vergleich zu den Anfang 2015 präsentierten Resultaten stark angestiegen sei, liege aber nicht nur an den neu entdeckten Standorten, betonte Gfeller. Vielmehr sei mittlerweile der Konzentrationswert für die Beurteilung der Sanierungsbedürftigkeit von Böden gemäss Bundesverordnung über die Sanierung von belasteten Standorten für Quecksilber von fünf auf zwei Milligramm pro Kilogramm gesenkt worden.

Keine Sanierungspflicht

Doch was genau bedeuten die hohen Werte für die Besitzer der Gärten? «Die Parzellen dürfen sicher nicht mehr als Kinderspielplätze genutzt werden, denn Kinder essen oft Erde», so Gfeller. Auch gebe es Nutzungseinschränkungen beim Gemüseanbau. Eine Sanierung sei jedoch nicht obligatorisch. «Ist ein Standort wegen einer Abfalldeponie, industriellen Tätigkeiten oder einem Unfall belastet, kommt die Bundesverordnung über die Sanierung von belasteten Standorten zum Tragen: Diese schreibt eine Sanierung vor, der Verursacher muss diese mitfinanzieren», erklärte Martin Descloux. In allen anderen Fällen gelte jedoch die Bundesverordnung über Belastungen des Bodens, nach welcher es keine Sanierungspflicht und keine Finanzierungsmechanismen gibt. Das kantonale Amt für Umwelt habe zwar beim Bund angeregt, die beiden Gesetze zu vereinheitlichen. «Ganz so einfach ist dies aber nicht.»

Fakten

20 Parzellen überschreiten Sanierungswert

Der Grund für die Durchführung von Bodenanalysen in der Stadt Freiburg liegt in der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage Neiglen. Ein Historiker hatte herausgefunden, dass nach der Schliessung der Deponie La Pila in der Anlage Neiglen Abfälle verbrannt wurden, die polychlorierte Biphenyle (PCB) enthielten. Deshalb wollte der Kanton prüfen, ob sich in den Böden PCB abgelagert hat–und stiess dabei zwar nicht auf PCB, jedoch auf Schwermetalle. Zwischen 2011 und 2015 hat das kantonale Amt für Umwelt insgesamt 80 Standorte untersucht. 27 Parzellen sind gar nicht oder nur leicht belastet. 33 Parzellen weisen Schadstoffgehalte auf, die ein potenzielles Gesundheitsrisiko darstellen. Bei 20 Parzellen wird der Sanierungswert für Quecksilber oder Blei überschritten. Eine dieser Parzellen wurde 2014 saniert, bei den anderen gelten Nutzungseinschränkungen. Die belasteten Standorte befinden sich in den Quartieren Neustadt, Au und Burg. Öffentliche Flächen sowie die untersuchten Parzellen im Perolles-Quartier sind nicht betroffen.rb

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