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Meilenstein für die Deutschsprachigen

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Auf dem Weg zu einem gänzlich deutschsprachigen Zentrum des Freiburger Netzwerks für psychische Gesundheit (FNPG) stellte 2017 einen Meilenstein dar. Die Eröffnung des Ambulatoriums und der Tagesklinik im ehemaligen Diözesanseminar in der Nähe des Kantonsspitals Freiburg war für das FNPG eine erste Etappe zu einem vollständigen Behandlungsangebot in deutscher Sprache, schrieb Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) im Jahresbericht 2017, der nun vorliegt. Im Mai 2017 haben neue, vollständig deutschsprachige Teams ihre Arbeit in der Tagesklinik und im Ambulatorium aufgenommen. Gemäss Demierre werde das FNPG mit Inbetriebnahme des stationären Teils Mitte 2020 die Gesamtheit der stationären, tagesklinischen und ambulanten Leistungen für deutschsprachige Patienten in ihrer Muttersprache anbieten. Gemäss Bericht des Generaldirektors Serge Renevey war es unmöglich, die Zweisprachigkeit im Stationären Behandlungszentrum in Marsens kontinuierlich anzubieten. Das zweisprachige Angebot entspreche aber dem strategischen Fokus und auch dem im Gesetz verankerten Ziel des FNPG.

Heikle Freiheitsbeschränkung

Im vergangenen Jahr besuchte die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter das Stationäre Behandlungszentrum. Die Kommission hatte Vorbehalte geäussert und entsprechend in Marsens die Massnahmen zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit von Patienten überprüft. Anschliessend wurde ein Bericht verfasst, der dem FNPG Anhaltspunkte gab, die aktuellen Praktiken zu überprüfen.

Wie Renevey schreibt, bedauerte die Kommission, dass den fürsorgerisch untergebrachten Personen kein Behandlungsplan ausgehändigt worden sei, wie dies seit 2013 gesetzlich vorgeschrieben sei. Dieser Mangel sei sofort korrigiert worden, so Renevey.

Schliesslich habe die Kommission die zeitweilig geschlossenen Stationen als kritisch eingestuft, da dort die Bewegungsfreiheit der freiwilligen Patienten ihrer Meinung nach unnötig beschränkt sei. In der Tat müssen Patienten das Pflegepersonal bitten, die Türen zu öffnen, um hinauszugehen.

Arbeitsgruppe eingesetzt

Wie Pflegedirektor Jean- Claude Goasmat im Jahres­bericht schreibt, müssten freiheitsbeschränkende Massnahmen, insbesondere das An­gurten ans Bett, die Ausnahme bleiben. Sie dürften nur angewendet werden, wenn alle ­präventiven oder weniger einschneidenden Massnahmen versagt hätten. Der Besuch der Kommission und der anschliessende Bericht haben gemäss Goasmat das FNPG veranlasst, eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Die dabei angestellten Überlegungen zielten auf die Änderungen der Verfahren hin, um Isolation im Intensivzimmer einzuschränken. Zudem sei die Wiederherstellung der therapeutischen Allianz nach einer solchen Isolation zu fördern.

Bei freiheitsbeschränkenden Massnahmen gegenüber älteren Menschen mit kognitiven Störungen sollten Lösungen gefunden werden, an denen auch der Patient oder sein therapeutischer Vertreter beteiligt seien.

Zahlen und Fakten

Anstieg bei den ambulanten Behandlungen

Das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG) hat im vergangenen Jahr 9317 Personen behandelt. Das sind fast 600 mehr als im Jahr zuvor. Angestiegen ist vor allem die Zahl der ambulanten Behandlungen von 6354 auf 6628. Die stationären Behandlungen blieben dagegen mehr oder weniger stabil. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass das stationäre Behandlungszentrum mit 170 Betten zu 94,35 Prozent ausgelastet war. Das FNPG bietet seine Leistungen an zehn Standorten an. Es beschäftigte Ende Jahr 660 Mitarbeitende mit 411 Vollzeitäquivalenten. Zum Personal gehören 80 Ärzte. Mit 23,91 Tagen ist die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im FNPG im schweizerischen Vergleich eher niedrig. Der gesamte Betriebsaufwand betrug rund 66 Millionen Franken. Der Kanton beteiligte sich mit 34,87 Millionen, die Kranken­versicherungen mit 28,17 Millionen Franken. Der durchschnittliche Pflegetag wird auf 716 Franken geschätzt, die Krankenversicherungen zahlen davon 45 Prozent: 322 Franken. Die psychiatrische Versorgung im Kanton Freiburg kostete 2017 pro Einwohner und Tag 65 Rappen.

uh

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