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Menschen und Ziegen im Paradies

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Schau mal, was ich ihr beigebracht habe!» Eines der fünf Ferienkinder, die während der Sommerferien auf der Alp Cerniets im Breccaschlund helfen, hält dem jungen Geisslein auf Brusthöhe ein wenig Futter hin. Mit einem kleinen Sprung hebt das Tier seine Vorderbeine, stützt sich auf das Kind und schnappt sich das Futter. Die Gäste auf der grossen Terrasse freuen sich über das kleine Schauspiel.

Überhaupt: Wer Tiere mag, ist im «Schärni», wie die Einheimischen sagen, gut aufgehoben: Ziegen, Hühner, ein Hund, Rinder, Kühe, zwei Pferde sowie vier Schweine laufen herum. Für ganz besondere Gäste steigt der prächtige Hahn auch mal auf den Gartenzaun und lässt sein Kikeriki so laut ertönen, dass es fast als Echo von den Berggipfeln hallt. Spitzflueh, Fuchsli, Chörbla und die Combiflueh erheben sich vor einem und beeindrucken mit ihrer majestätischen Höhe.

Neuland betreten

Für Elmar und Nicole Feyer ist dieser Anblick seit 20 Jahren der normale Ausblick im Sommer. Sie haben damals als Neulinge das Abenteuer gewagt, die Hirtschaft für die Alp Cerniets, die im Besitz der Alpgenossenschaft Alterswil ist, zu übernehmen. Elmar Feyer hatte zwar schöne Erinnerungen an seine Ferienkind-Zeit auf der Alp Riggisalp, für Nicole, die einst als Filialleiterin im Verkauf arbeitete, war es jedoch komplettes Neuland, wie sie sich erinnert. «Im ersten Sommer sind wir so richtig auf die Welt gekommen», sagt sie, aber auch: «Entweder überlebst du den ersten Sommer nicht, oder es packt dich total!» Das Älplerleben mache schwer süchtig, sagt sie mit einem Lachen. Sie gehe im Herbst auch gerne wieder ins Tal, «doch schon Anfang Jahr reden wir darüber, was wir in der kommenden Saison auf der Alp alles tun wollen».

Geisskäse, Ziger und Mozzarella

Die 40 Liter Milch der 21 Ziegen (Bündner Strahlenziegen und Saanenziegen) verarbeitet Nicole Feyer jeden Tag zu Käse, so entstehen zwölf Geisskäsli pro Tag. Einige gehen in den Handel, viele kaufen ihr Wanderer gleich vor Ort ab. «Käsen ist eigentlich keine Hexerei, wenn man ein gutes Rezept hat», sagt sie. «Man wächst mit den Erfahrungen», sagt sie. Aus den beim Herstellen von Geisskäse nicht verwendeten Resten stellt sie Ziger her. Aus Ziegenmilch macht sie auch Joghurt, neuerdings sogar Glace, und für die Pizza, die es am Alpen-Air-Kino gibt (siehe Kasten), pröbelt sie seit Tagen an einer Ziegenmilch-Mozzarella.

Die Milch wird noch auf althergebrachte Weise verarbeitet, das heisst in Handarbeit und ohne viel technische Mittel. Das dauert zwar länger, doch am Ende stimmt das Resultat. Um Maschinen einzusetzen, würde sowieso der Strom fehlen. Die Sonnenkollektoren auf dem Dach geben Strom für den Generator zum Melken. Was übrig bleibt, lädt die Batterien, um zum Beispiel die Wasserpumpe für die Küche anzutreiben. Gekocht wird in der Regel auf dem Holzpotager, ausnahmsweise auch auf Gas. «Brägù wird auf dem Holzfeuer einfach am besten», sagt sie. Diese Spezialität werde denn auch oft bestellt. Daneben gibt es Fondue, Raclette sowie natürlich den Käseteller mit Hobel- und Ziegenkäse, Ziger und Mutschli.

Heidi-Idylle unter dem Dach

Viele Wanderer sind ab der Riggisalp auf dem Höhenweg unterwegs. Wo diese Tour in den Brecca-Talkessel hinunterführt, braucht es noch einen fünfminütigen Abstecher zur Alp Cerniets auf 1525  Metern, um von dort in etwa anderthalb Stunden wieder an den Schwarzsee zu gelangen. Unter den Gästen seien viele aus der Region. Ab und zu kämen auch Japaner, Mexikaner oder Amerikaner und blieben über Nacht. Denn neben Alpwirtschaft und Käsen ist das Bewirten und Beherbergen von Gästen das dritte Standbein der Familie.

Unter dem Dach im Massenlager mit 25 Betten riecht es nach Heu, die Glocken der Tiere wiegen einen in den Schlaf – gerade für Stadtmenschen, die ein wenig die berühmte Heidi-Idylle suchen, ein einmaliges Erlebnis. Nicole Feyer mag den Kontakt zu den Leuten. Auf einer Alp, auf der nie jemand vorbeikäme, würde sie sich nicht wohlfühlen. Für die Touristen mag das gut sein, für die Hirtefamilie ist der Alpsommer mit viel Aufwand verbunden. «Es ist harte Arbeit, nichts zum Pläuschlen.»

Die FN besuchen im Rahmen einer Sommerserie verschiedene Alphütten im Kanton Freiburg. Die Alp Cerniets liegt ca. anderthalb Stunden Fussmarsch von Schwarzsee Bad entfernt (Wegweisern folgen).

Vorschau

10.  Alpen-Air-Kino auf der Alp Cerniets

Nächsten Freitag und Samstag wird die Alp Cerniets zum Freilichtkino. Bereits zum zehnten Mal findet das Alpen-Air-Kino statt. Am Freitag wird der Dokumentarfilm «Der Wildheuer» gezeigt, und zwar in Anwesenheit des Filmemachers Beat Bieri. Ein Live-Konzert des Alterswiler Hofmatt-Chörli rundet das Ganze ab. Am Samstag sorgen die Hells Brothers für Live-Musik vor der Bergkulisse. Danach zeigt sich, wie Freddy Mercury im Cerniets tönt: Auf der Leinwand ist nämlich «Bohemian Rhapsody» zu sehen. Wer übernachten will, kann seinen Platz unter Tel. 026 412 12 87 reservieren. Auch Zelten ist erlaubt.

im

 

Alp Cerniets, Fr., 26., und Sa., 27. Juli.

 

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