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Mermaiding: Dem Zauber der Unterwasserwelt erlegen 

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Wie eine Meerjungfrau durch das Wasser gleiten – das klingt zuerst nach einem Jungmädchentraum, ist aber ein Sport. Cindy Guyot bietet in ihrer Tauchschule Mermaiding-Kurse an. Die FN haben geschaut, was hinter dem Trendsport steckt und ihn ausprobiert. 

Ein im wörtlichen Sinn schillernder Sport: Mermaiding. Der Begriff ist schwierig ins Deutsche zu übersetzen und hiesse so viel wie «Meerjungfrauenschwimmen». Während die Nixe Arielle sich in den Verfilmungen des Stoffs nichts sehnlicher als Beine wünscht, wollen einige Menschen das Gegenteil: mit einer schillernden Flosse in eine andere Welt abtauchen. 

Doch was genau steckt hinter diesem Trendsport, der einen regelrechten Boom erfährt? «Mermaiding ist die Kunst, wie eine Meerjungfrau zu tauchen», erklärt Cindy Guyot. Die 41-Jährige ist Freitaucherin und betreibt schon seit Jahren Mermaiding. Die Neuenburgerin hat eine eigene Tauchschule eröffnet, «Métisphère Swiss Mermaid».  

Cindy Guyot ist Freitaucherin und betreibt schon seit Jahren Mermaiding.
Anne Gugler 

«Die hier ist für dich.» Damit drückt mir die Mermaiding-Instruktorin eine Monoflosse und die Meerjungfrauenschwanzflosse aus Badeanzugstoff in die Hände. Schwer bepackt betreten wir zusammen das Schwimmbad Murten. Nachdem wir uns umgezogen haben, zieht Cindy die Meerjungfrauenflosse aus Badeanzugstoff über die Monoflosse aus Kunststoff. Am Beckenrand setzen wir uns auf die Handtücher, damit die Flossen nicht beschädigt werden. Die Füsse reiben wir uns mit Seife ein, damit wir einfacher in die Monoflosse hineingleiten. Ich ziehe den Stoff über die Beine. Für den letzten Rest lege ich mich hin, hebe das Becken an und ziehe den Stoff über die Hüfte. 

Sport nach Eigendeklaration

Nimmt man die wortwörtliche Übersetzung von Mermaiding, würde es «die Meerjungfrau spielen» heissen. «Jeder hat seine eigene Interpretation, was es heisst, eine Meerjungfrau zu spielen, was eine Meerjungfrau ist oder welche Kriterien erfüllt werden müssen, um eine Meerjungfrau zu sein», sagt Cindy. Mermaiding wird auch als Sport angesehen – «zumindest nach Eigendeklaration», wie sie einräumt. Sie fügt hinzu: «Müssen sich alle physischen Aktivitäten international als Sport definieren, um ein Sport zu sein?»

Mermaiding ist schwieriger, als es aussieht. Das hat Cindy bemerkt, als eine Gruppe von jungen Männern sich bei ihr für einen Mermaiding-Kurs angemeldet hatten. «Sie dachten, sie kämen nur für ein Fotoshooting und hätten nie angenommen, dass das auch ein Sport sein kann», erzählt sie. Die Jungs seien nach einer halben Stunde schon ausser Puste gewesen.

Cindy hebt ihre Beine, dreht sich auf dem Handtuch und taucht ihre Flosse ins Wasser. Ich tue es ihr gleich – was sich als komplizierter erweist als gedacht. Die Schwanzflosse ist schwer. Als ich es geschafft habe, gleitet Cindy ins Wasser und befördert sich mit rudernden Armbewegungen weiter weg vom Beckenrand. Schon ist sie unter der Oberfläche verschwunden und schwimmt mit fliessenden Bewegungen am Beckenboden entlang. Nachdem ich ins Wasser geglitten bin, tue ich es ihr gleich. Ein ungewohntes Gefühl, wenn die Beine wie zusammengeklebt sind. Ich hole einmal tief Luft und tauche ab. Allerdings nicht so weit runter wie Cindy. Ich muss mich zuerst an das Gewicht an meinen Beinen gewöhnen, meine Bewegungen sind abgehackt. Nach einer Weile habe ich den Dreh raus. Allerdings muss ich schnell wieder Luft holen und an den Beckenrand schwimmen. Uff. 

Erweiterte Realitäten 

«Ich habe schon als Kind davon geträumt, eine Meerjungfrau zu sein», so Cindy. Sie fügt augenzwinkernd hinzu: «Ich repräsentiere einen Teil der Menschen, die es gewagt haben, ihren Traum wahr werden zu lassen.» Beim Verkörpern einer Meerjungfrau habe sie gelernt, ihre Weiblichkeit mehr anzunehmen. Und männliche Meerjungfrauen? Die gebe es ebenfalls: «Sie werden auch ‹Triton› genannt.» Diese lernen dann beim Mermaiding, ihre Männlichkeit anzunehmen.

Cindy hat als Kind davon geträumt, eine Meerjungfrau zu sein. 
Anne Gugler 

Bei diesem Sport redet Cindy häufig von einer sogenannten erweiterten Realität. Im wahren Leben sei sie Cindy, ein Mensch. In ihrer erweiterten Realität sei sie Cindy, die Meerjungfrau. «Es erlaubt einem, zu zeigen, wer wir wirklich sind.»

Mermaiding sei ein Beruf, der allen offenstehe, aber sehr anspruchsvoll sei, wenn man davon leben wolle. Cindy schliesst mit den Worten: «Ich will den Menschen zeigen, dass, wenn man einen Traum hat, es keinen Grund gibt, weshalb sich dieser nicht erfüllen kann.»

Wir schwimmen immer wieder mit den Schwanzflossen im Becken hin und her. Cindy ermutigt mich, im Wasser eine Pirouette zu drehen. Nach zwanzig Minuten muss ich zugeben, dass ich bereits müde und ausser Puste bin. Ich muss viel mehr Kraft anwenden, als ich dachte. Auch die fliessenden Bewegungen sind nur möglich, wenn ich meine Bauchmuskeln beanspruche. Es ist zwar ein unglaubliches Gefühl, elegant durch das Becken zu gleiten, aber ich muss mir eingestehen: Ich habe definitiv Respekt vor den Personen, die das als Sport und Beruf ausüben. 

Kosten 

Ein teurer Sport

Die Wurzeln von Meerjungfrauen seien kulturell und im kollektiven Gedächtnis der westlichen Gesellschaft verankert, sagt Mermaiding-Instruktorin Cindy Guyot. Die alten Griechen kannten weibliche Wesen, halb Fisch, halb Menschen, als Nymphen und die Germanen die Nixen, weibliche Wassergeister. Der eigentliche «Erfinder» der kleinen Meerjungfrau war der Däne Hans Christian Andersen, zu dessen Ehren auch die Statuette in Kopenhagen steht.

Die Idee, Mermaiding als Sport zu betreiben, sei eigentlich überall zur gleichen Zeit aufgekommen. «Besonders die Meerjungfrauen aus Amerika haben den Sport bekannt gemacht.»

Dieser Sport ist allerdings kostspielig. Die Schwanzflossen werden aus Badeanzugstoff, Neopren oder Silikon hergestellt. Die Hersteller, bei denen Cindy einkauft, kommen aus umliegenden Ländern wie Deutschland oder Spanien. Eine Schwanzflosse aus Badeanzugstoff koste zwischen 300 und 400 Euro. Diejenigen aus Neopren rund 700 Euro. «Die Schwanzflossen aus Silikon kosten sogar bis zu 5000 US-Dollar», sagt Cindy. Diese seien meistens handgemacht und wiegen rund zwölf Kilogramm. Denn bei den Schwanzflossen aus Silikon werde zum Teil jede einzelne Schuppe auf die Flossen geklebt, damit es authentischer und echter wirkt. Die Flosse wird dadurch automatisch schwerer und auch teurer. 

In Guyots Tauchschule «Métisphère Swiss Mermaid» sind alle ihre Schülerinnen und Schülern mit eigenen Schwanzflossen ausgestattet oder erhalten Equipment von der Tauchschule. agr

Serie

Es lebe der Sport

Unihockey, Fussball, Eishockey – diese Sportarten liegen zwar im Trend, bewegen sich aber auf ausgetretenen Pfaden. Warum nicht etwas Schwung reinbringen und etwas Neues ausprobieren? In einer losen Serie stellen die «Freiburger Nachrichten» etwas aussergewöhnlichere Sportarten vor und wagen manchmal auch den Selbstversuch. agr

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