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Migros-Bau nur mit Anpassungen möglich

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Migros-Bau nur mit Anpassungen möglich

Gutachten über Überschwemmungsgefahren ändert die Sachlage beim Einkaufsprojekt

Schon mehrfach hat das Millionenprojekt der Migros in Düdingen Verzögerungen erfahren. Jetzt stellt sich den Bauherren und Der Gemeinde ein neues Problem: der Baugrund im Quartier Bachtelmatte ist besonders überschwemmungsgefährdet.

Von IMELDA RUFFIEUX

Seit langem spricht man in Düdingen davon, dass die Migros-Genossenschaft Neuenburg-Freiburg ein grossen Einkaufszentrum erstellen will. Vorgesehener Standort für das 26-Mio.-Franken-Projekt ist das Quartier Bachtelmatte an der Hauptstrasse, vis-à-vis der Kirche.

Die Gemeinde hat einiges getan, um das Bauvorhaben zu unterstützen. Für das Quartier Bachtelmatte wurde ein Detailbebauungsplan ausgearbeitet. Mit dem Projekt verbunden sind auch der Bau einer neuen Erschliessungsstrasse und Pläne für eine geänderte Verkehrsführung in diesem Bereich.

Vor zwei Jahren sind die Pläne öffentlich aufgelegt worden. Es gab mehrere Einsprachen, die inzwischen erledigt werden konnten. Und noch vor knapp einem Jahr hat die Migros-Genossenschaft bekräftigt, am Bauvorhaben festhalten zu wollen.

Studie über Hochwassergefahren

Ein ganz neues Element kam Ende des letzten Jahres ins Spiel. Aufgrund der Lage des geplanten Migros-Zentrums und der Art des Projekts (zwei unterirdische Parkgeschosse und eine ebenerdige Geschäftsfläche) verlangte das kantonale Wasserbauamt ziemlich überraschend, dass eine Studie über Hochwassergefahren ausgearbeitet wird.

Die Resultate der Studie, die vom Planungsbüro Triform ausgearbeitet wurde, liegen in der Zwischenzeit vor und es sieht nicht gut aus für eine baldige Realisierung der Migros in der Bachtelmatte – ein Projekt, von dem schon seit Jahrzehnten die Rede ist.

Rote und blaue Zonen

Aufgrund der Erkenntnisse der Studie wurde die Naturgefahrenkarte für die Gemeinde Düdingen erstellt. Ein nicht unwesentlicher Teil des Baugeländes in der Bachtelmatte wurde dabei in die so genannte rote Zone genommen, andere Teile sind in die blaue Zone eingeteilt worden. Diese Farben entsprechen dem Gefahrenpotenzial in diesem Gebiet: Rot heisst gemäss Naturgefahrenkarte, dass dieses Gebiet im Prinzip nicht mehr überbaut werden darf. Für Gebiete in der blauen Zone sind technische Massnahmen Voraussetzung für Bauprojekte (siehe auch Kasten).

Jetzt erst Vorbehalte

Für die Gemeinde stellen diese Resultate eine grosse Überraschung dar. Laut Gemeinderat Roman Grossrieder sind die Behörden konsterniert darüber, dass nach so intensiven und ausgedehnten Planungsarbeiten von kantonaler Seite erst jetzt Vorbehalte angemeldet werden.

Auch seitens der Migros-Genossenschaft ist man überrascht über die neue Wendung. «Ich finde es seltsam, dass solch ein gravierendes Problem erst jetzt zu Tage kommt, nachdem man schon mehr als 20 Jahre davon spricht, dort ein Einkaufszentrum zu bauen», sagte Elli Amsellem, Direktor der Migros-Genossenschaft Freiburg-Neuenburg.

Gefahren waren noch nicht erkannt

Das kantonale Kartierungsprojekt hat 1999 seinen Anfang genommen. Im Fall Düdingen seien die Arbeiten parallel mit der Planung des Migros-Projekts verlaufen, führt Bernard Loup von der Kantonalen Naturgefahrenkommission aus. «Düdingen ist ein Spezialfall. Es ist nicht so, dass jemand bis jetzt einen Fehler gemacht hätte», erklärt er. Vorher seien die Detailerkenntnisse der Gefahrenkarte einfach noch nicht bekannt gewesen.

Sicherheit muss gewährleistet sein

Ist es möglich, mit bestimmten Massnahmen zu erreichen, dass ein Gebiet von der roten in die blaue Zone umzoniert wird? «Im Prinzip nicht», antwortet Bernard Loup auf diese Frage. «Die Situation ist so, dass in diesen Gebieten trotz Eingriffen die Sicherheit nicht gewährleistet werden kann.»

Trotzdem wollte er nicht ausschliessen, dass im Fall des Migros-Projektes mit technischen Massnahmen (z.B. grössere Rohre beim eingelegten Heitiwilbaches) und einer Anpassung des vorliegenden Bauvorhabens ein Konsens gefunden werden könne, stellt Bernard Loup in Aussicht. «Man muss die Sache diskutieren.»

Verpflichtet, Nein zu sagen

Er wehrt sich dagegen, dass die Verzögerung des Grossprojektes in Düdingen der Naturgefahrenkommission in die Schuhe geschoben wird. Die Kommission sei verpflichtet zu reagieren, sobald die Gefahren bekannt seien. «Vorher hat man diese Kenntnisse noch nicht gehabt. Wir waren verpflichtet zu handeln, Nein zu sagen, sobald die Erkenntnisse vorlagen.»

Ähnlich äussert sich auch Olivier Overney, Sektionschef in der Abteilung «Gewässer» beim kantonalen Tiefbauamt. Im Fall Düdingen habe das Wasserbauamt stets darauf hingewiesen, dass ein Problem mit dem Hochwasserrisiko bestehe. «Wir haben es jeweils vermerkt. Bis jetzt ist das Risiko aber einfach noch nicht eingehend untersucht worden», hält er fest. Ziel der Naturgefahrenkarte sei eine Auflistung aller exponierter Stellen. Teilweise seien diese Gefahrenzonen den Gemeinden schon länger bekannt gewesen. Olivier Overney nennt als Beispiel die Taverna, deren gewaltige Kraft bei der grossen Überschwemmung 1985 viele Gemeinden zu spüren bekamen.
Düdingen sei einer der wenigen Fälle, wo die Analysen der Gefahrenkarte ein aktuelles Bauprojekt gefährden. «Die Migros kann in Düdingen weiterhin ein Zentrum bauen, aber nicht mit dem Projekt, wie es aktuell vorliegt», beurteilt auch er die Situation. Es sei eine Anpassung nötig, ausserdem müsse die Gemeinde raumplanerische Massnahmen ergreifen.
Olivier Overney weist auch darauf hin, dass diese Analyse dem Willen des Bundes entspreche, weil die Naturgefahrenkarte Grundlage für die Subventionierung von wasserbaulichen Massnahmen sei.

Migros-Projekt anpassen?

Die Migros-Genossenschaft will gemäss Amsellem auf die offizielle Begründung der kantonalen Ämter warten. Er könnte sich vorstellen, dass ein verändertes Projekt realisiert wird, sofern dies möglich ist. «Wir werden sehen, welche Möglichkeiten sich bieten und die Situation neu studieren.»

Je nachdem, was sich ergebe, müsse die Genossenschaft Entscheidungen treffen. Zum jetzigen Zeitpunkt halte die Migros am Standort Düdingen fest. «Wir wollen nach Düdingen kommen, schon seit 25 Jahren», hielt Amsellem fest.

Parkplatz sperren?

Eine Einschränkung ergibt sich auch in Bezug auf den öffentlichen Parkplatz neben dem Fachgeschäft Riedo. Dieser ist dem geplanten Migros-Standort direkt vorgelagert und gehört im Prinzip auch zur gefährdeten Zone. Die Migros-Genossenschaft als Grundeigentümerin will sich bis Ende Jahr nun überlegen, ob dieser Platz gesperrt werden soll, weil sie mit der neuen Gefahren-Situation die Verantwortung nicht mehr tragen kann.
Von Restrisiko bis unüberbaubar

Im neuen Kantonalen Richtplan ist vorgesehen, das ganze Kantonsgebiet bezüglich der Gefahr von Lawinen, Erdrutschen, Hochwasser, Steinschlag und Murgängen zu untersuchen. Die Resultate werden auf einer so genannten Gefahrenkarte eingetragen, die den kantonalen Ämtern als Grundlage u. a. für die Bewilligung von Baugesuchen und bei der Zonenplanung der einzelnen Gem

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