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Milchproduzenten wollen mitreden

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Milchproduzenten wollen mitreden

Die Finanzierung des Käse-Marketings stellt Probleme

An ihrer 88. Delegiertenversammlung in Neyruz wählten die 180 anwesenden Milchproduzenten kürzlich die Verbandsorgane für eine neue Amtszeit. Mit Akklamation wurde Präsident Georges Godel in seinem Amt bestätigt.

Von JOSEF JUNGO

Der Käseexport stagniert, beklagte Grossrat Godel in seinem Einleitungsvotum. Dieser Rückgang, vor allem beim Emmentalerkäse, verursache hohe Kosten in der Milchverwertung. Die von den Exporteuren eingesetzte Strategie nach der Auflösung der Käse-Union habe versagt. Ebenso zeige sich die Arbeit der Marketingorganisationen als ineffizient. Diese Situation erfordere ein vermehrtes Engagement der Produzenten, was sich wiederum negativ auf die Einkommensentwicklung auswirke. Zum Ausgleich sei raschmöglichst eine Milchkuhprämie einzuführen, forderte Godel.

Die Aufhebung der Milchkontingentierung ist der Kernpunkt des revidierten Landwirtschaftsgesetzes. Die Sortenorganisationen übernehmen die Verantwortung für die Mengensteuerung. Der Präsident befürwortet den vorzeitigen Ausstieg im Jahre 2006. Vom Gesetz erwartet er den Rückhalt für die Mengensteuerung nach der Kontingentierung. Vom Schweizerischen Milchproduzentenverband (SMP) verlangt Godel, dass er frühzeitig die Milchpreisverhandlungen koordiniert, um zu verhindern, dass die mächtige Emmi-Gruppe den Preis diktiere.

Gewinner und Verlierer

Für einen starken SMP sprach sich auch Vizepräsident Hanspeter Stirnimann aus. Dies sei umso nötiger, als in Zukunft die Mengensteuerung regional erfolge und der Bundesrat inskünftig mehrere Ansprechpartner habe. «Der SMP darf nicht zur Feuerwehr degradiert» und nur noch zur Übernahme von Verwertungskosten herangezogen werden, sagte er. In den letzten zwei Jahren haben die Milchproduzenten für die Abräumung des Milchmarktes, insbesondere den Milchpulverexport und den Abbau der Käselager, rund 100 Mio. Franken eingesetzt. «Bei der Umverteilung der Direktzahlungen wollen wir Milchbauern nicht länger die Verlierer sein», betonte Stirnimann.

Im Rahmen der Neuordnung der Milchwirtschaft werde der Freiburgische Milchverband die Anwendung und Kontrolle der Lieferrechte der Produzenten organisieren. Die Plattform Prolait soll intensiv in diese Diskussion eingebunden werden, schloss Stirnimann sein Votum.

Finanzierung des Käsemarketings

Für die Exportförderung beim Käse ist nach der Neustrukturierung Switzerland Cheese Marketing (SCM) verantwortlich. Wie Direktor Clément Moret in seinem Geschäftsbericht ausführte, stelle die Finanzierung der SCM Probleme dar. Die Branchenorganisation Emmentalerkäse bezahlt keine Beiträge mehr. Weil es daneben zu viele Trittbrettfahrer gebe, könnten vom Handel keine Beiträge mehr bezogen werden. Deshalb gelange man nun an die Produzenten, sich zusätzlich mit 0,2 Rappen zu beteiligen. Man dürfe nicht einfach alles auf die Produzenten abwälzen, sagte Albert Bachmann und forderte die Delegierten auf, sich an der Versammlung des SMP vom 14. April gegen die Einführung dieses Rückbehaltes auszusprechen. Jean-Marc Hoffmann, Vizedirektor des SMP, rief dazu auf, das Gesamtinteresse im Auge zu behalten. Es gehe letztlich auch darum, den Milchpreis zu stützen. Präsident Godel seinerseits wies darauf hin, dass mit jedem Kilo Käse auch Fett verwertet werde, welches sonst wieder als Butter anfalle.

Die Kriterien für den Ausstieg aus der Milchkontingentierung sollen laut Frédéric Brand vom Bundesamt für Landwirtschaft Ende Jahr vorliegen. Die Vernehmlassung werde im Monat Mai anlaufen.

Milchverband in Zahlen

Der Milchverband zählt 1762 Produzenten. Innerhalb von zehn Jahren ging die Zahl der Produzenten um 26 Prozent zurück. Das durchschnittliche Milchkontingent stieg auf 128 880 kg. Im letzten Milchjahr wurden 227 086 009 kg Milch abgeliefert, davon wurden 60,9 Prozent in den 87 Betrieben als Käsereimilch verarbeitet und 39,1 Prozent als Industriemilch geliefert. Der Verband mit Sitz in Bulle gruppiert 199 Genossenschaften.

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