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Mit 25 Jahren tritt er bereits ab

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Der Stadtfreiburger Blaise Fasel präsidiert die Junge CVP (JCVP) des Kantons Freiburg. Er hat die Partei geprägt und mit den Listen der Jungpartei bei den Nationalratswahlen einen Achtungserfolg erzielt. Nun tritt der Historiker ab: Heute Abend wählt die JCVP an der Generalversammlung in Tafers seinen Nachfolger.

Blaise Fasel, Sie sind 25 Jahre alt und machen einem Jüngeren Platz. Fühlen Sie sich schon alt?

Blaise Fasel: Nein, ich bin immer noch jung. Aber ich bin seit sechs Jahren Präsident. Nun braucht es eine neue Equipe. Sie hat so genügend Zeit, um sich gut auf das Wahljahr 2019 vorzubereiten.

Warum nutzen Sie nicht Ihre Erfahrung für die nächsten Wahlen?

Ich bin weiterhin in der JCVP aktiv; wenn nötig kann ich den neuen Vorstand beraten.

Was haben Sie erreicht in Ihrer sechsjährigen Amtszeit als Präsident der JCVP?

Mehrere Sachen. Ich bin sehr stolz darauf, dass der Grosse Rat zwei unserer Volksmotionen angenommen hat. Die eine verlangte eine kantonale Jugendsession, die andere einen Kurs in der Sekundarstufe II, um die Überschuldung der Jugendlichen zu bremsen. Ein klares Highlight waren zudem die Nationalratswahlen 2015, bei denen wir einen Wähleranteil von 2,7 Prozent holten. Dank uns Jungen konnte die Mutterpartei wieder wachsen. Es war eine grosse Herausforderung, vier Listen zu stellen und den Wahlkampf zu führen.

Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?

Es hat eine Trendwende stattgefunden, auch wenn sie noch nicht an der Urne zu spüren ist: Jugendliche sind viel offener geworden gegenüber der CVP. Und wir sind eine atypische Jungpartei, wir sind gleichzeitig dynamisch und doch seriös und glaubhaft.

Warum sind Jugendliche offener gegenüber der JCVP?

Die CVP vertritt zentrale Werte der Gesellschaft und der politischen Ordnung. Das ist bei den Jungen beliebt. Und wer konstruktiv etwas zum Gesellschaftsleben beitragen will, kann bei der JCVP direkt und konkret einsteigen.

Zu den Nationalratswahlen 2015 ist die JCVP gleich mit vier Listen und 28 Kandidierenden angetreten. Einige alteingesessene Politiker kritisierten dies: Für sie muss jemand seine Sporen abverdient haben, bevor er fürs Bundeshaus kandidiert. Was sagen Sie dazu?

Die Jungen kandidieren bei den Proporzwahlen für den Nationalrat, um ein Programm zu verteidigen, nicht um gewählt zu werden. Wir haben uns sehr ernsthaft auf diese Wahlen vorbereitet. Denn auch Junge müssen gut sein und können sich nicht jeden Fehler erlauben. Wir waren gut.

Als potenzielle Nachfolger fürs Präsidium präsentieren sich zwei Männer. Ist das Zufall, oder fehlt es auch in den Jungparteien an Frauen?

Das ist Zufall. 35 Prozent unserer Mitglieder sind Frauen, und im neunköpfigen Vorstand sitzen drei Frauen. Man muss Frauen und Männer gleichbehandeln, aber auch berücksichtigen, dass es verschiedene Lebensläufe gibt.

Die verschiedenen Lebensläufe von Mann und Frau ergeben sich meist mit der Geburt des ersten Kindes – aber doch noch nicht im Alter der JCVP-Mitglieder?

Die Jungen machen heute aber bereits Pläne für später. Und wir sehen auch, dass junge Frauen tendenziell früher engagiert und in Vereinen tätig sind. Wenn sie dann Mitglied der JCVP werden, sind sie bereits ausgelastet und übernehmen weniger schnell ein Amt als ein junger Mann.

Vor rund zehn Jahren beklagte die JCVP, sie diene der Mutterpartei nur als Staffage, bekomme aber keine Chance, wirklich mitzureden. Wie sieht dies heute aus?

Als ich 2011 Präsident der ­JCVP wurde, gab es ganz klar ein Problem mit der Mutterpartei. Es fehlte am gegenseitigen Verständnis, und es haperte an der internen Kommunikation. Das haben wir sofort bereinigt. Mir war es sehr wichtig, die JCVP stark an die CVP zu binden. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu allen Kantonalpräsidentinnen und -präsidenten. Und seit der Zeit von Eric Menoud erhalten wir auch eine finanzielle Unterstützung.

Ist die JCVP mit der starken Anbindung an die Mutterpartei nicht zu angepasst? Kann sie noch aufmüpfig sein?

Wir sind nicht gegenüber der CVP aufmüpfig; da sind wir loyal. Aber wir sind aufmüpfig gegenüber anderen Parteien und gegenüber schlechten Ideen.

Was ist so eine schlechte Idee?

Das Stimmrechtsalter 16 auf Gemeindeebene – der Grosse Rat hat es ja am Dienstag abgelehnt. Wir waren von Anfang an dagegen, auch wenn das politisch vielleicht nicht korrekt ist. Die Bürgerrechte sind ein Ganzes: Man sollte nicht nur abstimmen, wählen und gewählt werden können; man sollte auch Verantwortung übernehmen, beispielsweise auch Steuern und AHV-Beiträge bezahlen.

Was haben Sie selber nun politisch vor?

Ich bin seit Februar im Freiburger Generalrat. Dort will ich gute Arbeit leisten für meine Gemeinde. Und natürlich will ich mich weiterhin für die CVP engagieren. Ich setze mich für deren Werte ein und fühle mich sehr wohl in dieser Partei.

Wo sehen Sie sich in 15 Jahren?

Das kann ich heute noch nicht sagen.

Sie gelten als «Animal politique» – kandidieren Sie dereinst für den Staatsrat?

Solche Entwicklungen sind nicht vorhersehbar. Eine politische Karriere kann man nicht planen. Mir gefällt es, dass man in der Schweiz politisch tätig sein und gleichzeitig eine berufliche Karriere verfolgen kann. Zurzeit ist die Politik für mich ein Nebenamt, in dem ich sehr engagiert bin.

Zur Partei

JCVP ist die grösste Jungpartei im Kanton

Thibault Cottet aus Cottens und Stephen Mengual aus ­Châtel-St-Denis kandidieren heute Abend an der Generalversammlung für das Präsidium der Jungen CVP des Kantons Freiburg. Hinsichtlich der Wahl präsentieren sie ihr Programm zur Ausrichtung und Strategie der Jungpartei in den kommenden Jahren. Blaise Fasel hat das Präsidium der JCVP vor sechs Jahren übernommen und tritt nun ab. Der 25-Jährige bleibt Mitglied der JCVP; dies ist bis ins Alter von 35 Jahren möglich. Die Freiburgische JCVP zählt 150 Mitglieder und ist damit die grösste Jungpartei im Kanton.

njb

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