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Mit dem Schilfmäher auf Sumpftour

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Die Naturinteressierten machen am Samstag als Erstes Bekanntschaft mit einer braunköpfigen, schwarz gefiederten Ente, welche gerade wieder in die Wildnis entlassen wird. Ein Mitarbeiter der Unterhalts-equipe fand die Ente, die sich zuvor in einem Fischernetz verheddert hatte. Einem schmalen Holzpfad durch das Sumpfgebiet am Südufer des Neuenburgersees folgend, gelangen die Besucherinnen und Besucher zu einer kleinen Ausstellung, wo es Wissens- und Sehenswertes über die Grand Cariçaie zu erfahren gibt.

 Links und rechts des holzigen Stegs wachsen lange schilfähnliche Gräser aus dem Seeboden. «Es ist die in der Grande Cariçaie am häufigsten vorkommende Gräserart, die Segge», erklärt der Biologe und Kommunikationsverantwortliche Christophe Le Nédic. Beim Betrachten der dicht beieinanderstehenden Halme lässt sich vermuten, dass im Dickicht viele Tiere ihr Zuhause finden. Doch ausser den Wellen, die an den Pfosten des kleinen Holzstegs auftreffen, und den Enten, die weiter entfernt vom Ufer quaken, ist nichts zu hören. «Das Moor ist in der Zeit, in der gemäht wird, praktisch leer», erklärt Le Nédic. «Gemäht wird von Oktober bis Februar, wenn keine Vögel brüten», führt er aus.

Wie ein grosser Käfer

Wie ein riesiger Käfer, der sich langsam durch das meterhohe bräunliche Grass frisst, taucht die Mähmaschine Elbotel im Sumpfgebiet auf. Die Maschine scheint gar wie ein Wasserläufer über die Oberfläche des Moores zu schweben. «Die Elbotel gleitet auf zwei 1,20 Meter breiten Raupen über den Sumpf, diese verhindern das Absinken der Maschine», erklärt Le Nédic. «Sie belastet den Boden nur minimal, sogar weniger, als wenn ein Mensch durchs Moor waten würde», führt der Biologe weiter aus. Die Maschine wurde speziell für dieses Sumpfgebiet entwickelt und ist in der Schweiz einzigartig. Die vielen Kinder, die auf dem schmalen Steg bereits um die beste Sicht auf die Elbotel kämpfen, können es kaum erwarten, mitfahren zu dürfen. Gekonnt manövriert Germano Capitao, der Maschinist, die Elbotel zum Steg, damit die Besucher aufsteigen können. Was sich wiederum nicht so einfach gestaltet, fehlt den meisten doch die 20-jährige Erfahrung des Elbotel-Fahrers Capitao, der sich leichtfüssig auf den Führersitz schwingt. Nach fünf Metern tuckernder Fahrt verlässt bereits der erste Ballen gepresster Seggen den hinteren Teil der Elbotel. 22 Ballen lassen sich seitwärts der Führerkabine aufreihen, damit Capitao nicht jeden Ballen einzeln abladen muss und unnötige Schneisen ins Naturschutzgebiet fährt. Das beim Mähen gewonnene Stroh wird zusammen mit Humus aus dem Sumpfgebiet zu einer speziellen Komposterde, dem «Terreau de la Grande Cariçaie», verarbeitet. Zurzeit ist die Vereinigung daran, Absatzkanäle für die Komposterde aus dem Naturschutzgebiet zu finden. Um sich von der Qualität der Erde überzeugen zu können, konnte jeder Besucher eine Grünpflanze in einem kleinen Topf mit Terreau de la Grande Cariçaie mit nach Hause nehmen.

Naturschutz: Das Mähen des Schilfes begann vor 30 Jahren

U m die Verwaldung zu verhindern und den Artenreichtum zum garantieren, wird in der Grande Cariçaie seit 30 Jahren im Seeuferfeuchtgebiet Schilf gemäht. Dass überhaupt damit begonnen und eine geeignete Mähmaschine gefunden werden konnte, gehört zu den grössten Errungenschaften der Vereinigung. Neben dem Unterhalt des Naturschutzgebietes hat es sich der Verein «Grande Cariçaie» zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über den Wert des Sumpfgebietes für die Natur zu informieren. Denn etwa ein Viertel aller Tier- und Pflanzenarten der Schweiz findet sich im fast 3000 Hektaren grossen Naturschutzgebiet, das zu den grössten seiner Art in der Schweiz gehört. Die Naturschützer sind fortlaufend damit beschäftigt, mehr über das Gebiet zu erfahren. Für die kommenden Jahre hat sich die Vereinigung zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit mit neuen Partnern, wie etwa den Gemeinden, weiter auszubauen und zu vertiefen. Zudem will sie ihr Tätigkeitsfeld vom Sumpfgebiet auf die Wälder im Naturschutzgebiet erweitern. tt

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