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Mit Enthusiasmus und Risikobereitschaft

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Welch ein Beginn: Aus dem fahlen f-Moll-Pianissimo der tiefen Streicher erschallt unvermittelt ein strahlendes C-Dur-Fortissimo des gesamten Orchesters, erfüllt die Aula der Universität Freiburg mit satter, unwiderstehlicher Klangfülle. Es ist der Beginn des Konzertes für Klarinette und Orchester Nr. 1 von Carl Maria von Weber (1786–1826). Der Fortissimoklang mag etwas hart erscheinen, der dynamische Kontrast etwas überzeichnet, doch der Wille zu mitreissender Dynamik und zu vielfältigen Kontrasten wird während des gesamten Konzertes Ausdruck der Begeisterungsfähigkeit junger, ausgezeichneter Musikerinnen und Musiker sein. Und Jörg Widmann (*1973) entzündet diesen Enthusiasmus und offenbart in seinem solistischen Spiel, in seinem Dirigat, in seinen Kompositionen eine faszinierende Musikerpersönlichkeit.

Musik des Miteinanders

Als Klarinettist entlockt Widmann seinem Instrument reiche Klangfarben, entfacht eine schillernde Palette dynamischer Kontraste, stupender Virtuosität. Und er vertraut seinen Musikern, gibt nur einige wenige Einsätze, konzentriert sich auf sein Spiel, allerdings in steter Kommunikation mit der Konzertmeisterin, mit einzelnen Instrumentalistinnen, ein Musizieren des Miteinanders, ein gemeinsames Eintauchen in romantische Farben und Stimmungen. Die 3. Sinfonie in a-Moll, die «Schottische» von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) erfährt mit Jörg Widmann als Dirigenten eine farbige Interpretation. Die vielen dynamischen Angaben der Partitur werden beherzt umgesetzt, Höhepunkte–etwa die stürmische Dramatik in der Coda des ersten Satzes–werden ausgelotet, Risikobereitschaft und Ausdruckskraft werden stärker gewichtet als spieltechnische Perfektion.

Zwei Werke von Widmann

Zwei gänzlich unterschiedliche eigene Kompositionen steuert Jörg Widmann bei. Die «Dubairischen Tänze» (2009) sollten musikalische Impressionen aus Dubai schildern, doch der Komponist entdeckte in der artifiziellen Welt der Metropole keine authentische Musik und fand zu seiner Heimat Bayern. Und so treibt er sein ironisch-verschmitztes Spiel mit dem Ländler, dem Zwiefacher, dem Walzer, mit Empfindungen und Assoziationen, die er in Titeln benennt, derb, weich, in einer begeisternden Vielfalt von Stimmungen, ungewohnten Klangeffekten. Zitate bekannter Weisen, kurz eine Reminiszenz an Strawinsky, ein steter Wechsel von Metren, Taktfiguren, am Ende des Zwiefacher doch ein orientalisches Motiv? Die Musiker spielen mit Lust und Ernst und Können.

In «Armonica» (2006) lässt Widmann die «exotische» Glasharmonika als Solo- und Sehnsuchtsinstrument erklingen, nebst einer imposanten Orchesterbesetzung. Christa Schönfeldinger lässt ihr Instrument ätherisch-fein im instrumentalen Gewebe des Orchesters auf- und abtauchen. Sie eröffnet das Stück mit einem Liegeklang und setzt ein faszinierendes Spiel variierender Orchesterklänge in Gang: tanzende, stehende, sich bewegende und schichtende Klänge; messerscharfe Fortissimoklänge kontrastieren mit transparenten, leisen Punktklängen.

Die Musiker feiern ihren Komponisten, Dirigenten und Solisten Widmann. Ein bewegendes Konzert!

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