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Mit Herz für Bildung und Kultur: 100 Tage Staatsrätin Sylvie Bonvin-Sansonnens

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Als Grossrätin machte sie sich einen Namen und stand für eine neue Generation von Grünen: bodenständig, kollegial und staatsmännisch. Seit nun 100 Tagen ist sie Staatsrätin und Bildungsdirektorin. Sie schaut auf diese ersten drei Monate im Amt zurück.

Die Grüne Sylvie Bonvin-Sansonnens hat ihren Arbeitsplatz am 1. Januar dieses Jahres von ihrem Bauernhof im Broyebezirk an den Hauptsitz der Bildungs- und Kulturdirektion an der Spitalgasse in Freiburg gewechselt. Nach 100 Tagen im Amt zieht sie eine erste Bilanz.

Sylvie Bonvin-Sansonnens, Sie sind nun 100 Tage im Amt. Was ist so Ihr erster Eindruck von Ihrer neuen Funktion?

Es ist wirklich schnell gegangen, und dass 100 Tage bereits vorbei sind, hat mich auch sehr überrascht. Es ist eine symbolische und lehrreiche Etappe im Leben einer politischen Person, auch als Direktorin. Aber es war wichtig, diese 100 Tage mal zu erleben. Ich habe erfahren, welche Arbeit gefordert wird, wie die Dienste innerhalb der Direktion aussehen, wer meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind. Noch letzte Woche habe ich eine Stiftung präsidiert, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Aber es gehört zu meinen Aufgaben. Ich entdecke jeden Tag etwas neu. 

Von einem Tag auf den anderen waren Sie Bildungs- und Kulturdirektorin. Hat Sie das aus der Bahn geworfen?

Mein Vorteil ist, dass ich – wie meine beiden neuen Kollegen ja auch – aus meiner Zeit als Grossrätin die Dossiers gut kenne, zum Beispiel das Thema Digitalisierung in der Schule.

Ich bin übrigens froh, habe ich damals Ja gesagt, sonst wäre ich heute in einer schwierigen Situation… 

Ich darf etwas umsetzen, worüber wir im Parlament gesprochen haben. Das finde ich fantastisch.

Wie haben Sie diese ersten Tage erlebt, erinnern Sie sich?

Ich wurde ins kalte Wasser geworfen. Vielleicht etwas mehr als meine Kollegen. Denn kaum habe ich am 1. Januar mein Amt angetreten, musste ich am 3. Januar schon ein Fernsehinterview geben zum Thema Masken ab der 5H und zu den Skilagern. Ich habe alles daran gesetzt, so schnell wie möglich auf Kurs zu kommen. Ich habe mich nun 100 Tage lang orientiert und viele Entdeckungen gemacht. Nun kann ich Politik machen, nun kann ich führen. Ich habe auch die erforderlichen Führungsinstrumente kennengelernt.

Mit Ihnen haben total drei neue Mitglieder Anfang Jahr ihr Amt im Staatsrat angetreten. Wie einfach fiel Ihnen dies?

Ich stelle fest, dass wir grossen Respekt zueinander hegen, dass wir uns gut verstehen, dass wir am selben Strick ziehen. Wir sind gleichwertig, es gibt keine Hierarchie. Es hat natürlich einen Präsidenten, aber er managt das Ganze nur, er ist kein Chef. Wir wissen, wohin wir gemeinsam wollen. Die Kantonsverwaltung und die Staatskanzlei helfen uns. Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass man uns Neue nicht unterstützt, uns allein lässt. Wir sind ein Team.

Sie haben bei der Direktionsverteilung die Bildungs- und Kulturdirektion erhalten. Wie gut vorbereitet waren Sie, als Sie das Amt antraten?

Diese Direktion war eine von jenen, die ich als Wunsch angegeben hatte. Man musste mir also nicht eine Direktion aufzwingen. Das machte mich glücklich. Und wissen Sie, natürlich bereiten Sie sich geistig während der ganzen Wahlphase vor, Sie werden ja nicht zufällig Staatsrätin oder Staatsrat.

Ich hatte das Glück, die Verantwortung für einen Bereich zu erhalten, der mich schon vorher interessiert hat. 

Und zudem: Ich arbeite hier mit Menschen zusammen, die seit vielen Jahren hier sind, sie unterstützen mich. Das ist natürlich sehr dienlich. Ich muss bescheiden sein, die Rolle, die Fähigkeiten, Kompetenzen und Professionalität meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter respektieren.

Sylvie Bonvin-Sansonnens möchte sich in den nächsten mindestens fünf Jahren für die Kinder und die Kulturschaffenden des Kantons einsetzen. 
Aldo Ellena

Was reizt Sie an Ihrer Direktion?  

Wir haben im Kanton keine grossen Rohstoffe, wenig verarbeitende Industrie. Unser Reichtum, das sind unsere Kinder und ihre Bildung. Ich möchte mich für diese Kinder und Jugendlichen, unsere Schülerinnen und Schüler, einsetzen. Und auch für die Kultur. Kultur ist wichtig für unseren Kanton, für sein Selbstverständnis, für seine Wirtschaft, den Tourismus. 

Sie haben den Sport an die Justizdirektion und Ihren Kollegen Romain Collaud abgeben müssen. Tat Ihnen das weh? 

Zuerst war ich etwas traurig, weil ich ein grosser Sportfan bin. Ich schaue Skirennen in Jaun, besuche die Spiele der Power Cats, es interessiert mich. Aber dann habe ich festgestellt: Der Schulsport ist mir geblieben, und zum Teil auch das Talentprogramm Sport und Kultur. Und so kann ich meine Kraft noch stärker für die Kultur einsetzen. Wir dürfen sie mehr in den Vordergrund stellen: Kultur ist gut für die Wirtschaft, das Sozialleben und für das Wohlbefinden der Menschen. Es ist auch wichtig für das Image unseres Kantons und den Tourismus.

Mit den Hochschulen und der Volksschule haben Sie autonome Einheiten in Ihrer Direktion. Man könnte meinen, die funktionieren auch ohne Chefin. Oder?

Ich bin diejenige hier, die den Überblick hat. Und verstehen Sie das wörtlich: Ich sehe, wie die Kinder erstmals in den Kindergarten gehen, und ich sehe, wie sie am Ende ihrer Schulzeit die Schule, vielleicht sogar am Ende ihres Studiums die Universität verlassen. Wir verbinden diese autonomen Bildungseinheiten. Das muss auch so sein, die akademische Freiheit ist zum Beispiel sehr wichtig. Oder die Zusammenarbeit mit den Gemeinden für die Volksschulen. Ausserdem: Natürlich sind diese Einheiten autonom. Aber sie brauchen Ressourcen, gute Arbeitsbedingungen und natürlich Finanzen. Ich vertrete ihre Anliegen vor dem Staatsrat. Ich habe deshalb eine wichtige Rolle. Sie brauchen mich.

Sie führen personell und budgetär eine der grössten Direktionen der Kantonsverwaltung. Wie einfach ist das?

Ich komme von einem landwirtschaftlichen Betrieb, einem Hof.

Das ist ein Schlauchboot gegenüber einem Grossdampfer. 

Natürlich ist dieser viel schwieriger zu lenken. Meine Aufgabe ist es, dieses Schiff auch bei Sturm zu lenken und zu schauen, dass es leichter, beweglicher und agiler wird.

Der Kanton Freiburg hat mit der Zweisprachigkeit eine spezielle Ausgangslage. Wie nehmen Sie das wahr? 

Die Zweisprachigkeit ist und bleibt eine Herausforderung für uns alle. Wir haben viele Projekte in diesem Bereich am Laufen. Und es ist auch ein Reichtum. Es war immer befriedigend zu sehen, wie die Kommunikation hier klappt. Jeder spricht in seiner eigenen Sprache. Ich habe Respekt vor der speziellen Situation von Minderheiten. Vielleicht weil mir bewusst ist, dass ich selbst in der Schweiz in einer Minderheit bin. Ich bin sicher, dass die Schweiz auf uns schaut. Und alles, was wir für die Zweisprachigkeit tun, ist ein Gewinn, weil wir eine Vorbildfunktion haben. Wenn ich mit anderen Westschweizer Regierungsräten spreche, merke ich, dass sie uns beneiden und zugleich auch beeindruckt sind von dem, was wir machen. Es kann auch eine Schwierigkeit sein, aber ich schaue es als Chance an.

Sie haben jetzt fünf Jahre Zeit, Ihre Vorstellungen und Ihre Visionen umzusetzen. Was ist Ihnen wichtig? 

Ich möchte, dass die Jugendlichen, die Kinder, die Kulturschaffenden danach sagen können, sie seien unterstützt worden. Ich hätte etwas zu ihrem Wohlergehen, zu ihrem Erfolg, zu ihrer persönlichen Entwicklung beigetragen. Sie sollen den Eindruck erhalten, dass sich der Kanton um sie kümmert. Ich möchte nicht, dass jemand sich allein gelassen oder nicht umsorgt fühlt.

Wie geht es Ihnen heute?

Ich fühle sich sehr wohl. Ich komme jeden Morgen gern zur Arbeit. Ich habe immer ein spannendes Programm. Letzte Woche zum Beispiel, da habe ich mit einem Hundertjährigen gesprochen und ihm ein Geschenk überbracht. Diese Gespräche waren einfach unvergesslich. Dann gings weiter zu einer Schulklasse, die mir eine Darbietung zeigte. Und von dort zu einer Künstlergruppe, die ein Theaterstück einstudierte. Und danach sprachen wir mit Archäologen. Es ist die Vielfalt, die den Reiz dieses Amts ausmacht.

Biografie

Vielseitig engagiert

Sylvie Bonvin-Sansonnens (1971) ist aufgewachsen in einer Bauernfamilie in der Freiburger und Waadtländer Broye. Ihr Vater war Ammann von Rueyres-les-Prés, ihr Grossvater mütterlicherseits war Ammann von Nuvilly und Grossrat der Katholisch-Konservativen. Auch ihr Ehemann stammt aus einer bäuerlich-politischen Familie, deren Wurzeln im Wallis sind. Sylvie Bonvin-Sansonnens absolvierte ihre Schulzeit im Kanton Waadt und wurde Journalistin. Mit 31 Jahren liess sie sich zur Meisterlandwirtin ausbilden. Sie arbeitete für verschiedene Medien. Sie übernahm das Familiengut in Rueyres-les-Prés und stellte es 2012 auf biologische Landwirtschaft um. Sie war oft mit ihren Hofprodukten an Wochenmärkten präsent, züchtete Pferde, spielte unter anderem Volleyball, leitete eine Guggenmusik und war Amateurschauspielerin für ein Dorftheater. Sie ist Präsidentin der Vereinigung der Freiburger Biobauern und Vorstandsmitglied von Lignum Freiburg. Ausserdem war sie in der Pfarrei aktiv. 2015 zog sie als Grüne in den Grossen Rat ein, war Fraktionschefin der Mitte-links-Fraktion und 2021 Präsidentin des Rats. Nach einem ersten Anlauf 2018 wurde sie 2021 in den Staatsrat gewählt. fca

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