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Mit Pfadi und Jubla an einem Tisch

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Mit Pfadi und Jubla an einem Tisch
Im Gespräch mit den Kantonsverantwortlichen der Pfadfinder und der Jubla Freiburg
Die Pfadi wird dieses Jahr 100, die Jubla 75 Jahre alt. Auf den ersten Blick sind sie Konkurrenten mit verschiedenen Philosophien. Erst bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede bestehen.
Von JEAN-LUC BRÜLHART (Text) und ALDO ELLENA (Bilder)
Vier Personen aus zwei Kinder- und Jugendverbänden mit einem gemeinsamen Ziel: Mit Kindern und Jugendlichen Freiräume schaffen und sie in ihrer ganzheitlichen Entwicklung unterstützen. Das wollen Sabine Brülhart (Kantonsleitung Jubla), Isabelle Messerli (Kantonsverantwortliche Pfadi), Petra Burri (Kantonsleitung Jubla) und Charles de Reyff (Kantonalpräsident Pfadi). Die FN haben die Jubiläen der beiden Kinder- und Jugendverbände zum Anlass genommen, die Kantonsverantwortlichen an einen Tisch zu bitten – eine Premiere.
Gleiche Sprache
Schnell wird klar, dass die Unterschiede vor allem äusserlicher Art sind: hier das Pfadituch, dort ein Gilet mit einem Jubla-Aufdruck. Aber abgesehen davon sprechen die Verantwortlichen beider Verbände die gleiche Sprache. Von Mitverantwortung der Kinder ist die Rede, von sinnvoller Freizeitbeschäftigung und vom Anspruch, den Kindern mehr als nur Konsum zu bieten. Die Sommerlager sind in jedem Fall ein Höhepunkt – ob im Zelt- oder Hauslager. «Ich habe die Lager in bester Erinnerung. Es sind nachhaltige Erlebnisse», sagt Petra Burri, die seit der zweiten Primarklasse jedes Jahr an einem Sommerlager teilgenommen hat.
Initiativ und organisatorisch
«Was man in den Kinder- und Jugendverbänden lernt, lernt man fürs Leben», sagt PH-Studentin Petra Burri. Und alle am Tisch pflichten ihr bei. Aktive oder ehemalige Leiter erkenne man an ihrer Fähigkeit, Initiative zu ergreifen, zu organisieren und sich in einer Gruppe zu integrieren. Nicht selten hätten Firmen-Chefs eine Vergangenheit in einem dieser Verbände. Aber was bringt die erwachsenen Personen dazu, immer noch Zeit in die Kinder- und Jugendarbeit zu investieren? «Ich habe alle meine Freunde in der Pfadi und werde mir immer wieder bewusst, dass wir sinnvolle Arbeit leisten», sagte etwa die 29-jährige Isabelle Messerli. Sabine Brülhart (24) dagegen meint, dass sie in der Jubla Sachen machen kann, die sonst nicht möglich wären. «Einmal Pfadi, immer Pfadi. Zugegeben, ein bisschen Nostalgie schwingt mit», so Charles de Reyff (38). Und die 21-jährige Petra Burri meint, dass Jubla ganz einfach eine Leidenschaft ist. Auf die Frage, weshalb sie als Kinder in die Jubla oder Pfadi gingen, heisst es einstimmig: «Das war einfach so.» Vielfach waren bereits die Eltern Mitglieder des einen oder anderen Verbandes.
Freiwilligenarbeit anerkannt
Je länger, je mehr würden in den Bewerbungen auch die Engagements in den Kinder- und Jugendverbänden angegeben, stellt der Stadtfreiburger Gemeinderat Charles de Reyff fest. Auch hier besteht zwischen der Pfadi und der Jubla eine Gemeinsamkeit: In beiden Verbänden haben die Leiter die Möglichkeit, in einem Sozialzeitausweis ihre Tätigkeiten und Erfahrungen festzuhalten. «Dieser dient als Nachweis für die geleistete Freiwilligenarbeit», erklärt die Kindergärtnerin Isabelle Messerli. Aber wie steht es sonst um die Anerkennung der Verbände? Dies ist sehr unterschiedlich, sind sich alle einig. So hänge es von den Gemeinden und Pfarreien ab, ob und wie sie die Arbeit würdigen. Oft geschehe dies in Form von finanzieller oder materieller Unterstützung (zur Verfügungstellen eines Lokals). «Es fällt aber auf, dass von Seiten der Eltern wenig Anerkennung zu spüren ist», sagt Isabelle Messerli, die mit sechs Jahren im ersten Winterlager war. Es sei eben viel einfacher auszurufen, wenn etwas nicht klappt.
Pfadi: Internationale Kontakte
Eine Eigenheit der Pfadi ist, dass sie im Gegensatz zur Jubla in fast allen Ländern der Welt zu Hause ist. Lager im Ausland oder die internationalen Treffen (Jamboree) erlauben gemäss Isabelle Messerli, Kontakte zu knüpfen mit Pfadfindern anderer Länder. In Rumänien hat die Pfadi Freiburg geholfen, die Organisation aufzubauen. Obwohl alle Pfadfinder-Organisationen der Welt die gleichen Ideen verfolgen, gibt es doch regionale Unterschiede. In Israel zum Beispiel sei die Kirche viel stärker verankert. Natürlich könne die Jubla internationale Kontakte nicht bieten. Hier würden an Ausbildungskursen und Treffen Beziehungen aufgebaut zu anderen Leitungspersonen der Deutschschweiz.
Das Netz
Das Beziehungsnetz ist ein Instrument, das die Pfader raffiniert einsetzen. «Einem ehemaligen Pfader muss ich nicht erklären, was wir machen. Er weiss, dass wir weder Verrückte sind noch Tarzan spielen», sagt de Reyff, der als Kind nur ein Lager erlebt hat, aber wegen Heimweh bereits nach zwei Tagen wieder nach Hause ging. So war es auch möglich, dass die Pfadfinder Freiburgs Unternehmen wie Coop, die Freiburger Kantonalbank und die Groupe E als Partner gewonnen haben. «Dies hat uns erlaubt, eine Sekretärin für ein bescheidenes Pensum anzustellen. Aber sie arbeitet von zuhause aus», sagt Charles de Reyff. Es sei bisher trotz allem an finanziellen Mitteln gescheitert, einen Raum zentral in Freiburg zu beziehen. Seit 32 Jahren mietet aber die Pfadi das «Chalet de Sonnenwyl» ob Le Mouret. In dieser Beziehung hat die Jubla der Pfadi etwas voraus. Die von der Kirche finanzierte Regionale Arbeitsstelle (Rast) nimmt Koordinations- und Organisationsaufgaben für die Kantonsleitung wahr und ist verantwortlich für den Spielverleih. Die Rast ist zu 50 Prozent besetzt. Fundraising ist aber auch in der Jubla ein Thema. Gemäss Petra Burri ist ein Konzept in Ausarbeitung.
Die Sprachgrenze
Bei all den Gemeinsamkeiten fällt aber auf, dass der Jubla-Pfadi-Graben im Kanton mit der Sprachgrenze fast einhergeht. Ist die Jubla nur in Deutschfreiburg und der Stadt vertreten, so finden sich die Pfadis fast ausschliesslich im französischsprachigen Teil des Kantons. Ausnahmen bilden Düdingen, Murten und die Pfadi Maggenberg. «Es ist uns aber ein Anliegen, im Kanton eine Einheit zu bilden», versichert de Reyff. In den letzten Jahren seien Anstrengungen unternommen worden – wie zum Beispiel beim Übersetzen von Dokumenten. Er bedauert, dass es schwierig sei, Deutschsprachige für den Vorstand oder die Kantonsleitung zu gewinnen. In der zwölfköpfigen Leitung habe es zwar zweisprachige Leitungspersonen dabei, aber niemand stamme aus dem deutschsprachigen Raum, sagt Isabelle Messerli. «Wir haben ein gleiches Zielpublikum und ein ähnliches Angebot», stellt die Sozialpädagogin Sabine Brülhart fest. Trotzdem könne wegen der ziemlich klaren, geografischen Trennung kaum von Konkurrenz gesprochen werden. «Wir Französischsprachigen nehmen die Jubla deshalb kaum wahr», so de Reyff. Die Konkurrenz-Frage könne er deshalb nicht beantworten. In Düdingen aber, wo es Jubla und Pfadi gibt, haben die Verbände, zumindest was die Werbung in den Schulklassen betrifft, eine Absprache getroffen.
Das Image
Und wie ist es um das Image des jeweils anderen Verbandes bestellt? «Pfader sind naturverbunden, draufgängerisch und sie lernen früh Karten und Kompass lesen», so die Einschätzung von Sabine Brülhart und Petra Burri. Für Charles de Reyff sind Jublaner «Deutschschweizer, die viel stärker in der Kirche eingebunden sind als die Pfadi. Isabelle Messerli dagegen hatte bis zum gemeinsamen

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