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Murten hält an Forst-Planungszielen fest

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Augenschein vor Ort im zerstörten Murtenholz

Auf einer vom kantonalen Forstdienst erstellten Karte, die das Ausmass der Waldschäden durch «Lothar» festhält, ist ein grosser Teil des Kantons rot bis dunkelrot markiert. Die Region Murten-Kerzers dagegen ist als einzige im Kanton braun eingezeichnet: mehr als 100 Kubikmeter Sturmholz pro Hektar. Würde man das «Murtenholz» noch einzeln hervorheben, so müsse man es wohl schwarz markieren. Die Direktion des Innern und der Landwirtschaft hat gestern zusammen mit der Stadt Murten erstmals Journalisten in das «Murtenholz» geführt – etwas das zuvor wegen den vom Sturmholz zugedeckten Wegen gar nicht möglich gewesen wäre.

Die Murtenholz-Ecke bei Altavilla verdient den Namen Wald eigentlich gar nicht mehr. Auf einer Fläche von mehreren Fussballfeldern liegt so ziemlich alles am Boden. Eine handvoll Bäume ragt wie durch ein Wunder zwischen den zerstörten Artgenossen noch in den Himmel. Doch Forstingenieur Fritz Pfister sagt: «Auch diese Bäume gehen durch die Besonnung noch kaputt. Insgesamt wohl noch 50 Prozent der stehenden Bäume.»
Trotz allem will Gemeinderat Erich Wasem nicht gleich die gesamte bisherige Waldplanung über den Haufen werfen: «Die langfristigen Planungsziele bleiben für Murten bestehen. Zentral ist die Wertholzproduktion und die Erholungsfunktion.» Was jetzt wie eine Katastophe aussehe, dass sei für die Zukunft eine Herausforderung.
Dieser Ansicht ist nach dem ersten Schock auch Forstingenieur Fritz Pfister: «Die Waldeigentümerin und ihr Forstbetrieb bemühen sich, die jahrhundertealte Tradition der nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder fortzusetzen. Der Sturm ist als Extremereignis zu betrachten, das zu keiner grundsätzlichen Neuausrichtung zwingt. Die Chance, bei der Wiederherstellung eine noch bessere Baumartenverteilung zu schaffen, ist zu nutzen.» Generell drohen der Gemeinde hohe Kosten durch den Preiszerfall des Holzes, den Sortimentsverlust, die Aufrüstarbeiten, die Wiederherstellung der Waldbestände und die Wertverluste. Hat der Murtner Forstdienst zuletzt erstmals seit langen Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben, so werden die Erträge nun die Kosten über längere Zeit nicht mehr decken können. Dies sei, mehr noch als die jetzt stattfindenden Räumungs- und Aufrüstarbeiten, das grösste Problem für die Murtner Finanzen, erklärte Erich Wasem.

Vieles kann kostendeckend sein

Wasem spricht in erster Einschätzung von materiellen Verlusten in der Höhe von mehreren Hunderttausend Franken. Das Budget 2000 und die rollende Finanzplanung müssten angepasst werden. Voraussichtlich würde man im Mai vor den Generalrat treten, um das Budget zu korrigieren. Allerdings könnte es durchaus sein, so Erich Wasem, dass bei den Aufräumarbeiten vieles kostendeckend ist.

Dieser Meinung ist auch Fritz Pfister: «Unsere angestammte Kundschaft ist bereit, uns ein Mehrfaches der bisherigen Mengen, allerdings zu reduzierten Preisen, abzunehmen. In guten Schlägen werden die Kosten für die Aufrüstung gedeckt, sofern die minderwertigen Sortimente grösstenteils im Bestand liegen bleiben.»

Der beste Vollernter auf dem Markt

Die Stadt Murten setzt im «Murtenholz» einen Vollernter ein. In der Schweiz gibt es momentan bloss rund 20 Vollernter, wobei der in Murten eingesetzte der einzige ist, der Baumstämme mit mehr als 60 Zentimetern Durchmesser verarbeiten kann.

Ein Baum kann so entästet, in beliebig lange Stücke zersägt und deponiert werden. Dies alles in weniger als eineinhalb Minuten. Der Einsatz des Vollernters hat jedoch seinen Preis: 25 bis 35 Franken pro Kubikmeter. Im Murtenholz liegen rund 80000 Kubikmeter.

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