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Murten lud zu einem Infoabend für ukrainische Flüchtlinge

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Wo kann man mit wenig Geld günstig einkaufen, in welcher Sprache sollen die Kinder den Schulunterricht besuchen und wie ist das Schweizer Gesundheitswesen aufgebaut: Dies erklärte die Gemeinde Murten Flüchtlingen aus der Ukraine an einem Willkommensanlass.

«Wir möchten Ihnen ermöglichen, möglichst selbstständig zu leben.» Mit diesen Worten richtete sich am Mittwochabend der Murtner Gemeinderat Markus Ith (FDP) an Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Gemeinde hatte nämlich zu einem Willkommens- und Informationsanlass in die Aula des Primarschulhauses Längmatt eingeladen. «Der Gemeinderat möchte Sie gerne über einige Besonderheiten in der Schweiz und speziell in der Gemeinde Murten informieren», stand in der Einladung. Etwa 100 Personen waren dieser Einladung gefolgt: Etliche Frauen aus der Ukraine, einige mit Kindern, und auch einige Männer. Aber auch Gastfamilien aus der Region und Vertreterinnen und Vertreter von Hilfsangeboten waren zum Infoabend der Murtner Gemeinde erschienen.

Die Behörden und Institutionen, das Bildungssystem, das Gesundheitssystem, die Sozialhilfe und günstige Angebote sowie der Alltag in der Schweiz: Die Themen des Abends waren grösstenteils trocken, aber für Personen, welche die Schweiz und die Region um Murten bisher nicht kannten, informativ. Mehrmals fotografierten Anwesende die projizierten Informationen, insbesondere jene zum günstigen Einkaufen. Der Vize-Stadtpräsident Alexander Schroeter (SP), der Gemeinderat Markus Ith, der Stadtschreiber Bruno Bandi und die Leiterin des Bereiches Soziales der Gemeinde Murten Isabelle Bohrer richteten sich auf Deutsch an die Anwesenden. Zwei Frauen übersetzen auf Russisch. Einige Inhalte der gezeigten Präsentation waren zweisprachig, also auf Deutsch und Ukrainisch, andere nur auf Deutsch oder nur auf Ukrainisch.

Tipps zum Geldsparen

Isabelle Bohrer informierte die Ukrainerinnen und Ukrainer, dass die finanzielle Unterstützung, die sie erhalten, tiefer ist als die normale Sozialhilfe in der Schweiz. Dies ist so vorgesehen im Schutzstatus S, der den ukrainischen Flüchtlingen erteilt wird.

Es sind nicht mal 13 Franken pro Tag für eine Person. Das ist nicht viel Geld.

Mit diesem Betrag müssten die Flüchtlinge unter anderem Nahrungsmittel, Bekleidung, selbst gekaufte Medikamente oder Freizeit bezahlen. Deshalb gab Isabelle Bohrer Tipps – zum Beispiel im Supermarkt saisonal einzukaufen und damit Geld zu sparen – und wies auf Orte mit günstigen Angeboten hin, wie Brockenstuben oder die Kleiderläden des Roten Kreuzes.

Alexander Schroeter stellte das Schweizer Schulsystem vor. Eine Besonderheit des Kantons Freiburg sei, dass Kinder nach zwei unterschiedlichen Lehrplänen unterrichtet werden, je nachdem, ob sie den Unterricht auf Deutsch oder Französisch verfolgen. «Orientieren Sie sich bei der Wahl der Sprache für ihre Kinder an der Sprache der Gastfamilie oder an bereits vorhandenen Sprachkenntnissen von Ihnen oder Ihren Kindern», war sein Rat. Weiter wies er daraufhin, dass die ausserfamiliäre Kinderbetreuung in Freiburg kostenpflichtig ist, im Gegensatz zur Ukraine.

Markus Ith informierte über das Gesundheitswesen, sprach über private Arztpraxen, Apotheken und die Krankenversicherung. Bruno Bandi erklärte die politische Struktur des Kantons Freiburg mit Bezirken, Gemeinden und Ortsteilen und lockerte das sehr sachliche Thema etwas auf:

Mit dem Seebezirk haben Sie den schönsten Bezirk gewählt.

Unklarheiten wegen Jobs

Am anschliessenden Apéro sprachen viele Personen auf Ukrainisch die zwei Übersetzerinnen an. «Es sind ganz viele Unklarheiten wegen Jobs», erklärte Kateryna Brönnimann. So wollte eine Frau wissen, was mit der Sozialhilfe passiert, wenn ihr Mann Arbeit findet. Andere fragten, in welchen Branchen sie arbeiten könnten. Personen, die nicht bei einer Gastfamilie unterkamen, sondern eine Wohnung zur Verfügung gestellt bekommen haben und somit gewissermassen alleine sind, hätten sich überfordert gezeigt mit den administrativen Angelegenheiten.

«Wir hoffen, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer netzwerkähnlich die Informationen untereinander weitergeben», sagte Markus Ith den FN. «Über den Andrang bin ich positiv überrascht. Das zeigt, dass wir einem Bedürfnis entsprochen haben.»

Zahlen und Fakten

Über 35’000 ukrainische Flüchtlinge in der Schweiz

37’435 Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich inzwischen in der Schweiz registriert. Von ihnen haben 30’551 den Schutzstatus S erhalten, schrieb das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Mittwoch auf Twitter. Somit sind seit Dienstag weitere 947 Menschen aus der Ukraine in der Schweiz registriert worden, 730 weitere haben den Schutzstatus S erhalten.

Nach Angaben des Uno-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) sind seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar mehr als fünf Millionen Menschen aus dem Land geflüchtet. Der Grossteil – 2,8 Millionen – flüchtete zuerst nach Polen. Nach UNHCR-Angaben haben in den vergangenen fast acht Wochen auch beinahe 550’000 Menschen aus der Ukraine die Grenzen nach Russland überquert.

Die Gemeinde Murten habe zur Anzahl ukrainischer Flüchtlinge auf ihrem Gebiet weiterhin keine gesicherten Zahlen, sagte Gemeinderat Markus Ith den FN. Er gehe von rund 100 Personen aus. sda/jmw

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