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Murten verliert die Käserei

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Untertitel: Ende April wird die Produktion eingestellt und der Laden geschlossen

Autor: Von CORINNE AEBERHARD

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Üblich war für den Käser auch eine 7-Tage-Woche und während all den Jahren ging er kaum je in die Ferien. Und wenn, dann habe er oft noch für einen Tag wieder heimfahren müssen, um etwas zu erledigen. Das störte ihn aber nicht, man habe «nichts anderes gekannt», so der Bauernsohn.
Als er im Alter von 24 den Betrieb übernahm, lieferten um die 20 Bauern ihre Milch ab, zurzeit sind es noch acht. Die Milchmenge, die verarbeitet wurde, habe sich nicht stark verändert. Sie betrug im Jahr durchschnittlich 1,5 Mio. Liter. Daraus wurden um die 58 Tonnen Greyerzer-Käse produziert.

Käserei wird verkauft

Wegen gesundheitlicher Probleme hat sich Heinrich Wieland nun entschlossen, den Betrieb in Murten aufzugeben. Gerne hätte er gesehen, dass ein Nachfolger die Käserei weitergeführt hätte. Dies hätte aber bedingt, dass die Käsereigenossenschaft Murten Investitionen getätigt hätte. Da die Installationen gemäss Wieland nicht mehr auf dem modernsten Stand sind.

Laut dem Präsidenten der Käsereigenossenschaft Murten, Hansruedi Moser, kommt dies aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage. Für die verbleibenden sechs Milchlieferanten sei es kostengünstiger, wenn künftig die Milch direkt bei den Höfen abgeholt wird. So wurde an einer ausserordentlichen Versammlung beschlossen, die Käserei aufzugeben und einen Milchabnehmer zu suchen. Gemäss Moser wird sich in den nächsten Tagen entscheiden, ob die Milch von Cremo oder Elsa gekauft wird.
Für die Käserei, welche nebst den Produktionsräumen, dem Lager und dem Laden auch über eine Wohnung verfügt, wird ein Käufer gesucht.

Eine Spezialität verschwindet

Wielands werden aus dem Städtchen wegziehen. Das werde schon ein komisches Gefühl sein, sagt der Käser, wenn man so lange im Zentrum des Geschehens gearbeitet und gelebt habe. Weil sich die Käserei im Städtchen befindet, seien oft auch Touristen vorbeigekommen und hätten ihm beim Arbeiten über die Schulter geblickt. Mit dem Verschwinden des Betriebs gehe in Murten auch ein Stück Kultur verloren, findet er. Verschwinden wird auch eine Spezialität: der «Murtner», wie der Käse heisst, den Wieland selber kreiert hat. Daneben boten Wielands etwa noch 50 andere Käsesorten sowie hausgemachte Joghurts an. In den letzten Jahren habe man aber auch das veränderte Einkaufsverhalten der Konsumenten zu spüren bekommen, so Wieland. Der Umsatz sei rückläufig gewesen.

Was der 55-Jährige nun machen wird, ist noch offen. Er hoffe, dass er eine Stelle finden wird, die etwas mit seinem Beruf zu tun hat.

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