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Nach dem Brand der Gypsera

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Nach dem Brand der Gypsera

Die Schwarzsee-Kaiseregg AG steht vor einer gänzlich neuen Situation

Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollte die Schwarzsee-Kaiseregg AG das Restaurant Gypsera abreissen und näher am See etwas Neues aufbauen. Jetzt muss schon für die bevorstehende Wintersaison eine Lösung gefunden werden.

Von PATRICK HIRSCHI

Freud und Leid liegen nahe beieinander. Noch Ende Oktober konnte Verwaltungsratspräsident Alfons Ackermann verkünden, dass das Areal der Gypsera von nun an der Sesselbahn und Skilifte Schwarzsee-Kaiseregg AG gehört. Gekauft wurde es für drei Millionen Franken. Nur zwei Wochen später ist vom einstigen beliebten Hotel und Restaurant nur noch eine Brandruine übrig.

«Erste Kontaktaufnahme»

Für Montagabend wurde eine Verwaltungsratssitzung einberufen. Einerseits soll abgeklärt werden, ob für diesen Winter ein Provisorium errichtet werden kann. Andererseits muss das Vorgehen für die weitere Zukunft überdacht werden. Allzu viel Konkretes verspricht sich Alfons Ackermann von dieser Sitzung noch nicht. «Es geht vor allem um eine erste Kontaktaufnahme», sagt er gegenüber den FN.

Bereits vor dem Brand zeichnete sich ab, dass der Bau und der Betrieb eines Restaurant-Neubaus wohl von einer anderen Gesellschaft übernommen werden sollte (siehe FN vom 3. November). Durch die neue Situation sei dies nun umso wahrscheinlicher geworden. «Allerdings ist das in erster Linie eine persönliche Einschätzung von mir», präzisiert Ackermann.

Nach seinen Angaben liegt der Versicherungswert des Gebäudes bei rund 2,5 Millionen Franken. Das bedeute aber nicht, dass man jetzt von der Kantonalen Gebäudeversicherung den gesamten versicherten Betrag ausbezahlt erhalte. «Da werden wahrscheinlich noch ein paar Abzüge vorgenommen», vermutet Ackermann.

Grosse Hoffnungen in ein Provisorium setzt unter anderem Peter Lötscher, Präsident des Skiklubs Schwarzsee. «Etwas muss kommen», sagt er. Für seinen Verein sei die Gypsera ein eigentliches Vereinslokal gewesen. Nicht nur war sie der Treffpunkt, bevor man auf die Piste ging. An den Renntagen hatte man in den Gypsera-Räumlichkeiten auch das Büro der Rennleitung untergebracht.

Zwar bestehen rund um den See Ausweichmöglichkeiten. Aber am liebsten hätte Lötscher ein Provisorium auf dem Gypsera-Areal – dies vor allem wegen der Nähe zu Riggisalp- und Trainerlift. Wie auch immer die Lösung aussehen wird, ein Verlust ist der Totalbrand der Gypsera auch für Lötscher: «Da wird uns bestimmt etwas fehlen.»

Nach dem Brand der «Chemi-Hütta» im November letzten Jahres hatte die Gemeinde St. Silvester ein Spendenkonto eingerichtet. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, der Wirtefamilie zu helfen. Die Familie Jungo, die in der Gypsera gewirtet hatte, ist jetzt in einer ganz ähnlichen Situation. «Wir sind gerade am Diskutieren, ob wir ebenfalls einen Spendenaufruf machen wollen», sagt Otto Lötscher, Ammann von Plaffeien. Fürs Erste habe man schon mal Hilfe angeboten, falls die Familie Bargeld benötigen sollte. Über das Verkehrsbüro soll nun eine Wohnung für die Familie gefunden werden.

Neues Restaurant im Stile
der Oper von Sydney?

Ebenfalls sehr betroffen ist Manfred Schafer vom Architekturatelier Schafer in Freiburg. Als passionierter Skifahrer gehöre die Gypsera für ihn ganz selbstverständlich zum Landschaftsbild der Region.

1996 wurde er von den damaligen Besitzern, der Erbengemeinschaft Nussbaumer, damit beauftragt, ein Vorprojekt für einen Neubau auszuarbeiten. Trotz emotional enger Bindung zu den alten Räumlichkeiten sei er aber damals zum Schluss gekommen, dass eigentlich nur ein Abbruch des Gebäudes in Frage komme. «An diesem ehemaligen Bauernhaus ist sukzessive immer weiter «gebastelt» worden. Irgendwann geht das nicht mehr», meint er.

Das Projekt sah einen neuen Standort näher am See vor. Geplant hatte Schafer zwei bis drei so genannte Fächerbauten, ähnlich der Oper in Sydney. Vorgesehen war ein Restaurationsbetrieb ohne Hotellerie. «Ich bin überzeugt, dass es am Schwarzsee eine engagierte Architektur braucht.» Damit sollte nebst den Sporttouristen eine weitere Kundschaft angezogen werden, welche gerne abends auch mal bei Kerzenschein gediegen tafelt.
Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass die Familie Nussbaumer die Gypsera verkaufen will, wurde das Projekt schubladisiert. Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, bei den neuen Besitzern vorstellig zu werden? «Ich habe sehr viel Herzblut in das Projekt investiert», sagt Schafer. Daher würde er seine Pläne gerne der Schwarzsee-Kaiseregg AG unterbreiten. «Aber ich will nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen und wie ein Profiteur erscheinen», schränkt er ein. Andererseits gäbe es aber auch keinen Grund, allzu lange zuzuwarten.

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