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«Nach der Messe ist Tanz»

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«Nach der Messe ist Tanz»

Irene und Bosco Dias-Küng verbringen die Festtage in Südindien

Mit 20 Jahren ist Bosco Dias von Goa nach Europa gereist, um zu studieren. In Freiburg ist er geblieben und wurde Professor am Heilpädagogischen Institut der Universität. Kürzlich ist der 63-Jährige in Pension gegangen: Er und seine Frau Irene aus Düdingen verbringen zurzeit zwei Monate in Südindien.

Mit BOSCO DIAS
sprach IRMGARD LEHMANN

Seit November sind Sie in Ihrer Heimat Goa, verbringen Tage am Meer, besuchen Ihre grosse Familie, nehmen an Hochzeiten und Geburtstagspartys teil. Weihnachtsstimmung kommt dabei wohl kaum auf?

Tatsächlich hat man bis Mitte Dezember praktisch nichts von Weihnachten gemerkt. Dann aber verwandelten sich über Nacht kleine Shops in Dekorationsparadiese voller Papiersterne (zum Aufhängen auf dem Balkon oder der Veranda), Girlanden, farbiger Lichterketten, Feuerwerk und Weihnachtskarten. Aber von Hektik ist hier keine Spur.

Ganz verschieden ist auch das Wetter hier in Goa, es ist sonnig heiss bei 30/35 Grad und auch nachts zeigt das Thermometer mehr als 20 Grad.

In Indien sind rund 1,5 Prozent der Bevölkerung katholisch. In Goa sind es gar ein Drittel. Katholiken, die öffentlich sehr aktiv sind, wie Sie sagen. Somit wird Weihnachten/Neujahr wohl auch gefeiert?

Meine Heimat Goa ist ein kleiner Gliedstaat Indiens und hat als ehemalige portugiesische Kolonie eine starke religiöse Tradition. Die Leute nehmen die religiöse Praxis sehr ernst. Alle Katholiken gehen zur Mitternachtsmesse, welche gleichsam Höhepunkt des Jahres ist.

Frauen tragen neue Kleider – quasi ein Muss. Auch baut jede Familie mit viel Liebe und handwerklichem Geschick eigenhändig eine Krippenlandschaft. Die steht dann auf der Veranda oder vor dem Haus und ist oft mehrere Meter breit und tief. So gibts in jeden Dorf einen Krippen- und Sternewettbewerb.

Und nach der Messe ist Tanz. Viele gehen dahin und tanzen bis in den frühen Morgen. An Sylvester finden überall grosse Bälle statt.

Gibt es in Goa auch ungewöhnliche Weihnachtsbräuche?

Ja, schon. Vor Weihnachten zum Beispiel gehen die Kinder in Gruppen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder, «carol singing» heisst das. Dabei ist der Austausch von selbst gebackenen Weihnachtsguetzli wichtig. Neuerdings werden auch Geschenke ausgetauscht.

In einem mir bekannten Dorf gibt praktisch jeder jedem Süssigkeiten. Die Katholiken bringen sie auch den Hindus, während diese an ihrem Festtag, am so genannten «Diwali», im November die Katholiken beschenken.
Oft kommen die Hindus an Weihnachten zu Besuch um frohe Weihnacht zu wünschen.

Religiöse Toleranz und Respekt vor den Bräuchen der andern Religion sind hier selbstverständlich.

Vermissen Sie in diesen Tagen etwas?

Oh ja, unsere zwei Kinder fehlen
uns sehr. Es fehlt hier auch ganz
einfach die weihnachtliche Stimmung, die Kälte, der Schnee, der
Nebel … Doch dafür haben wir keinen Rummel. Geschenke werden
nur im ganz kleinen Rahmen überreicht.

Und der Wunsch fürs neue Jahr?

Ich wünsche mir, dass die Regierungen in aller Welt für das Wohl der Menschen agieren. Und dass die Zukunft für alle Kinder und Jugendlichen dieser Welt besser werde.

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