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National senden und lokal verankert sein

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«Wir sind nicht nur ein Fanclub, wir betreiben Lobbyarbeit für Deutschfreiburg», betont Beat Hayoz, Präsident der Freiburger Radio- und Fernsehgesellschaft (FRF). Die Deutschfreiburger Sektion der SRG-Regionalgenossenschaft Bern ist eng mit dem Regionaljournal des Radios SRF verbunden. Die Vereinigung feiert diesen Freitag ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Fest im Freiburger Rathaus.

Vor 25 Jahren habe Deutschfreiburg in der Berichterstattung von Schweizer Radio und Fernsehen ein Mauerblümchendasein gefristet, sagt Hayoz. Die Gründerväter wollten dies ändern und die Präsenz Deutschfreiburgs in Radio und Fernsehen erhöhen. Seither habe sich viel geändert. Der Höhepunkt sei die Bestellung eines Freiburger Korrespondenten sowie die Einrichtung eines richtigen Radiostudios in Freiburg.

Verein als Bindeglied

Der Verein hat laut Beat Hayoz neben der Lobbyarbeit auch die klassischen Vereinsaufgaben wie die Vertretung der Interessen der Mitglieder und den Austausch: «Der Verein ist ein Bindeglied zwischen Gemeinden, Politik und Medienschaffenden.» Wichtig ist auch das Engagement der FRF in den Organen der nationalen und regionalen SRG-Organisationen: «Dort können wir unsere Anliegen direkt einbringen.»

Als Beispiel nennt Hayoz die Programmkommission, über welche der Verein direkt Einfluss nehmen kann. Wichtig sind auch die Kontakte zum Korrespondenten: «Ich kann Patrick Mülhauser direkt sagen, was gut war oder worüber er noch berichten könnte.» Hayoz stellt klar: Zwar liegt die Förderung der Berichterstattung über Deutschfreiburg im Vordergrund, doch es sei dem Verein auch ein Anliegen, die französischsprachigen Kantonsteile und den Kanton als Ganzes in der Deutschschweiz bekannter zu machen. «Die Deutschschweiz soll erfahren, dass im Kanton Freiburg auch Deutsch gesprochen wird und nicht nur Französisch.» So falle ihm auf: «Oft ist die Rede von‹Fribourg›und von den‹Fribourgern›. Und nicht von ‹Freiburg›, wie es korrekt wäre.» In Deutschfreiburg leben 70 000 Menschen, so Hayoz weiter, viele Kantone hätten weniger Einwohner.

Obschon viele Ziele erreicht wurden, es brauche den Verein noch immer. «Denn was man hat, muss man bewahren. Und wenn man nichts tut, geht das Erreichte früher oder später verloren.» Es sei auch wichtig, der Bevölkerung mit Führungen und Studiobesuchen aufzuzeigen, wie die Medien funktionieren, oder nur schon mit dem Menschen hinter der Stimme aus dem Radio ungezwungen sprechen zu können.

Das habe durchaus auch politische Gründe, sagt Hayoz: «Die SRG muss auch um ihre Position und ihre Gelder kämpfen, das ist nicht mehr selbstverständlich.» Es sei wichtig, die Interessen der verschiedenen Regionen unter einen Hut zu bringen, denn: «Es gibt grosse Unterschiede in den Medienbedürfnissen zum Beispiel zwischen dem Sense-Oberland und Fräschels. Das können wir nicht wegreden. Aber wir finden einen gemeinsamen Weg.»

Ein kritischer Ausblick

Nach 25 Jahren sei es an der Zeit, nach vorne zu blicken. Hayoz sieht wegen der zunehmenden Überalterung des Vereins und den Sparmassnahmen der Gemeinden–sie sind im Verein traditionell stark vertreten–grosse Herausforderungen. «Wir müssen um unsere Verankerung kämpfen.» Konkreten Handlungsbedarf sieht er beim Fernsehen und dort vor allem bei der Sendung Schweiz Aktuell. «Es wäre schön, wenn ein Freiburger die Sendung moderieren könnte.» Überhaupt kommen die Region und der Kanton nach Hayoz’ Geschmack zu kurz. Das müsse sich ändern.

Beat Hayoz wünscht sich eine Verjüngungskur für seinen Verein. Der erste Schritt dazu: Er gibt sich einen neuen Namen und nennt sich ab der Generalversammlung vom Freitag «SRG Freiburg». Damit gleicht sich die FRF den anderen Regionalsektionen an.

Schliesslich sei es wichtig, die Kontakte zu Behörden und anderen Institutionen aufrechtzuerhalten und zu intensivieren. «Das geht nur, wenn wir immer aktiv bleiben und den Finger draufhalten, wenn einmal etwas nicht in unserem Sinn läuft.» Die zukünftige SRG Freiburg soll–wie die FRF bisher auch–helfen, die Deutschfreiburger Identität zu stärken, innerhalb des Kantons wie auch nach aussen. «Da spielen die Medien eine zentrale Rolle.» Neben den Lokalradios, die laut Hayoz eine wichtige Ergänzung sind, brauche es ein nationales Radio und ein Fernsehen, die über die Regionalgenossenschaften lokal verankert sind. «Wir müssen die jüngere Generation darauf aufmerksam machen, wie wichtig unabhängige und kritische Medien sind, die über die Re- gion berichten.»

Geschichte

Der tiefe Blick ins Zeitungsarchiv

Am 3. Mai 1989 wurde im Gasthaus Ochsen in Düdingen die Freiburger Radio- und Fernsehgesellschaft (FRF) gegründet. Das Ziel: mehr Aufmerksamkeit für Deutschfreiburg, das sich als vernachlässigte Randregion fühlte. Zu selten werde berichtet und zu wenig höre man die Sprache der Region, wie die FN damals schrieben. Die SRG-Macher konterten, dass das Regionaljournal in zehn Jahren rund 1800 Beiträge über Freiburg realisiert habe. Beide Seiten waren sich aber einig, dass es schwierig sei, mit nur einem Journalisten von Bern aus einen ganzen, zweisprachigen Kanton abzudecken. 2006 wurde eine Korrespondentenstelle in Freiburg eingerichtet. Zuerst berichtete Herbert Ming aus dem Kanton Freiburg, dann Patrick Mülhauser. Dieser zog im Mai letzten Jahres in ein neues Radiostudio im Freiburger Stadtzentrum. Davor arbeitete er von zu Hause aus. Heute hat der Verein etwas über 200 Mitglieder.fca

 

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