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Neidisch sind immer nur die andern . . .

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Über dieses leidig-neidische Thema wird nicht nur geschrieben und diskutiert, sondern wohl auch viel gelafert und gelogen dazu. Kaum jemand gibt bereitwillig zu, dass er dann und wann echt neidisch auf irgendjemanden, irgendetwas ist oder war.

Wenn man versucht, der Sache auf den Grund zu gehen, so scheint der Neid immer dem Vergleich mit den anderen zu entspringen. Ein Vergleich, bei dem man selbst weniger hat oder ist, schlechter abschneidet oder was auch immer. So gesehen, ist dieses Übel wiederum eng mit dem Gefühl der eigenen Minderwertigkeit gekoppelt. Dieses Eingeständnis wird allerdings zumeist verdrängt, und empfunden wird primär eine Abneigung gegen diejenigen, welche man beneidet. Die Dynamik des Vergleichs ist spannend und kann täglich in vielen Situationen beobachtet werden. Das eigene Glück, der Grad der Zufriedenheit misst sich daran, wie wir das Glück oder auch Unglück der anderen einschätzen oder empfinden.Viele Vorurteile und irrationale Bewertungen führen im Alltag zu Missgunst und Neid. Während Musik- und Filmstars, Sportler und, schlimmer noch, Angehörige von Königs- und anderen vornehmen Häusern als Idole und Inbegriff für Erfolg und Lifestyle gelten, wird Erreichtes im «normalen» Leben eher kritisch beurteilt. Dies hängt damit zusammen, dass der Vergleich mit den Stars unerreichbar scheint und der Mensch deshalb auf «Bewunderung» umschaltet.Kurios allerdings dann wiederum, dass die paar Spitzenverdiener wie die Ospels, Vasellas, Brabecks weit weg von einer Idealisierung ihrer, sicher auch unbestrittenen, Leistungen sind. Für die «Superstars» der Wirtschaft gelten offenbar andere Regeln.Die Frage stellt sich mir immer wieder: Warum wird Ferrarifahrer Schumi mit 100 Mio. Jahresverdienst von noch mehr Millionen Fans auf der ganzen Welt bejubelt? Wieso leidet man mit Golfstar Tiger Woods, wenn er mal nicht einlocht, wohl wissend, dass er mit über 150 Mio. im Jahr bestverdienender Sportler der Welt ist?Wie stolz ist man auf «üsa Rotscher», der den andern Basler Ospel auch lohnmässig schon passiert hat, und wie locker nimmt man zur Kenntnis, dass Herr Fussballer Streller als 25-Jähriger weit über 2 Mio. kassiert . . . wenn der doch nur den Penalty reingemacht hätte!Da haben es die hiesigen Unternehmer/-innen echt schwerer. Wirkliche Erfolgsstorys sind selten und wenn, dann liegt der Ursprung meistens im grossen Engagement, Durchhaltewillen und Eingehen von Risiken. Die Aussicht, Anerkennung statt Neid zu ernten, ist eher klein. Solange unser System die Arbeit und den Erfolg immer progressiver besteuert und auch das selbst verschuldete Nichtstun subventioniert, solange wird es die vielfach zitierte «Neidgenossenschaft» geben. Ich gehe davon aus, dass die meisten von uns daran interessiert sind, für sich und ihr persönliches Umfeld einen optimalen Lebensstandard zu schaffen. Das ist legitim und unser Sozialstaat greift dann schon korrigierend ein! Wer aber setzt den Massstab, welches Jahreseinkommen gerecht ist oder nicht? Wer entscheidet darüber, welche Leistung, welche Idee usw. wie honoriert wird? Alles eine Frage der Relation und des Vergleichs . . .Die Psychologen weisen darauf hin, dass Neid auf die Persönlichkeit negativ und frustrierend wirkt – notabene auch für den Beneideten! Die vermeintliche Nivellierung – es geht allen gut oder allen schlecht – ist bekanntlich in anderen Systemen arg gescheitert und dürfte kaum das richtige Rezept sein. So scheinen Toleranz und mehr Gelassenheit die einzigen Mittel zur Erhöhung der Neidresistenz zu sein.Den Neid zu zähmen und diesen durch Idealisierung zu ersetzen, würde so manches Problem im Keime ersticken, obwohl er in vielen Fällen bekanntlich auch nur als die höchste Form der Anerkennung gesehen werden kann.Falls Sie nun mich beneiden sollten, weil ich diese Kolumne schreiben darf, dann ist es immer noch besser, als wenn Sie mich bemitleiden, weil ich ja dann wieder auf Sie «neidisch» sein könnte.*Heinz Pfander, Unternehmer in Düdingen, ist Inhaber der Atec Personal AG und RegaText TV, Gastgeber der Wallenried-Gespräche und Initiant des Prix Atec. Als Mitglied des Gewerbeverban-des Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet. Der Inhalt braucht sich nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion zu decken.

Autor: Von HEINZ PFANDERVon HEINZ PFANDER

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