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Netto-Null bis 2050

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Global gesehen sind der Klimawandel und seine negativen Folgen wohl die grösste Herausforderung unserer Zeit. Aus diesem Grund wurde an der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris ein Abkommen als Nachfolge des auslaufenden Kyoto-Protokolls verabschiedet. Das Pariser Klimaabkommen hat zum Ziel, die durchschnittliche globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dadurch sollen die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels, wie eine weitere Zunahme von Hitzeextremen, Starkniederschlägen und Dürren sowie eine zusätzliche Erhöhung des Meeresspiegels, deutlich reduziert werden.

Um dieses Temperaturziel zu erreichen, müsste der globale CO₂-Ausstoss im Jahr 2050 Netto-Null betragen. Das heisst, es dürfte ab der Mitte des Jahrhunderts nur noch so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen, wie gleichzeitig absorbiert werden kann. Optimistische Szenarien gehen davon aus, dass mit einem schnellen Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien der jährliche CO₂-Ausstoss von heute knapp 40 Milliarden Tonnen bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent gesenkt werden kann. Um Netto-Null zu erreichen, müssten also zu diesem Zeitpunkt jährlich einige Milliarden Tonnen Kohlendioxid der Atmosphäre wieder entzogen werden.

Die bekannteste Methode, der Atmosphäre CO₂ wieder zu entziehen, ist die Fotosynthese von Bäumen und Pflanzen. Die Aufforstung von Wäldern hilft, das Klimaziel zu erreichen, und hat weitere positive Effekte auf die Biodiversität. Leider gibt es nur begrenzt Platz auf der Erde, der an vielen Orten bereits hart umkämpft ist mit Wohnraum und Landwirtschaft.

Eine andere Methode, der Atmosphäre CO₂ permanent zu entziehen, nennt sich Direct Air Capture. Dabei wird Luft über einen Ventilator in einem Kollektor angesaugt und strömt durch einen Filter, der die Kohlendioxidpartikel zurückhält. Wenn der Filter vollständig mit CO₂ gefüllt ist, schliesst sich der Kollektor, und die Temperatur steigt auf etwa 100 Grad Celsius an. Dadurch gibt der Filter das eingefangene CO₂ wieder frei. Dieses kann dann mit Druck und Wasser circa einen Kilometer tief in den Boden gepumpt werden, wo es sich über zwei bis drei Jahre zu Gestein mineralisiert. Klingt ein bisschen nach Science-Fiction, aber Direct Air Capture gibt es bereits. Die aktuell grösste Anlage meines Arbeitgebers steht in Island und hat eine jährliche Entnahmekapazität von rund 4000 Tonnen CO₂. Angesichts von Milliarden Tonnen CO₂ klingt das nach einem Tropfen auf den heissen Stein. Allerdings liegen die Vorteile und Ausbaufähigkeit von Direct Air Capture auf der Hand. Der Platzbedarf der Anlage in Island ist rund 1000 Mal geringer als von Bäumen, um die gleiche Menge an CO₂ der Atmosphäre zu entziehen. Zudem ist die Konzentration von CO₂ überall auf der Erde sehr ähnlich, wodurch die Wahl des Standortes solcher Anlagen vor allem durch die Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien zum Betrieb der Anlage und durch die Bodenbeschaffenheit determiniert wird.

Was ist nun die Kernaussage meiner zahlenlastigen und eventuell leicht komplizierten Kolumne? Es besteht Hoffnung, den Klimawandel und seine negativen Folgen in den Griff zu kriegen. Aber dafür benötigt es in den nächsten 20 bis 30 Jahren nebst dem Beitrag jedes Einzelnen grosse technologische Innovationen und dementsprechend Investitionen.

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