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Tierhaltungsgemeinschaft in Courlevon baut Gemeinschaftsstall

Drei Landwirte erstellen gemeinsam einen neuen Stall für Kühe und Kälber. Mit dieser Zusammenarbeit werden Arbeitskräfte eingespart und dadurch Energien für andere Bereiche frei. Die Bauern sehen optimistisch in die Zukunft.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Eine Red-Holstein-Kuh müsste man sein. Dann könnte man sich auf einen schönen Sommer in Courlevon im neuen, lichtdurchfluteten, offenen Stall mit Fressgang, Laufhof und Liegeboxen freuen. 64 Kühe und ihre Kälber werden im Laufe des Sommers in ihren neuen Stall zügeln. Kurt Liniger, sein Sohn Reto, Peter Belk und Hans Peter Etter aus Wallenried arbeiten seit Mitte Februar an ihrem neuen Prachtstall.

Vor etwa drei Jahren habe man schon miteinander beim Holzen diskutiert, meint Kurt Liniger. Neue Ställe seien nötig, die Kosten sind aber sehr hoch. Recht schnell kamen die Männer zur Einsicht, dass sich eine Zusammenarbeit aufdrängt. Die Bauern sind sich nicht fremd, Familienbande bestehen. Kurt Liniger ist der Bruder von Belks und Etters Mutter, somit kennen sie ihre gegenseitigen Bedürfnisse und Schwierigkeiten genau.

Bis jetzt 33 Tierhaltergemeinschaften im Kanton

Das Modell «Tierhaltungsgemeinschaft (THG)», das seit der Landwirtschaftsreform propagiert und seit 1999 offiziell anerkannt ist, wird auch im Kanton Freiburg recht häufig praktiziert. Im April 2003 zählte man 33 Tierhaltungsgemeinschaften im Kanton, schweizweit sind gemäss Bundesamt für Landwirtschaft 386 THG offiziell anerkannt.

Beratung wird angeboten

Bruno Häller, Leiter der Betriebsberatung des Landwirtschaftlichen Institutes Grangeneuve, erklärt: «Die Tierhaltungsgemeinschaft ist rechtlich anerkannt als eine einfache Gesellschaft. Sie hat verschiedene Vorteile: Die zum Teil sehr grossen Investitionen für Stallbauten können auf die verschiedenen Teilnehmer aufgeteilt, Arbeitskräfte eingespart und Know-how ausgetauscht werden. Direktzahlungen werden aber nicht mehr ausgezahlt als bei Einzelbetrieben. Die Tierhaltungsgemeinschaften sind kein Allerheilmittel gegen alle Probleme in der Landwirtschaft.»

Peter Linder, Landwirtschaftsberater von Grangeneuve, stand auch den drei Bauern von Courlevon bei der Gründung ihrer THG bei. Von der Idee bis zur Verwirklichung vergingen beinahe drei Jahre, meint Linder. Die angestrebte Betriebsgrösse mit einem Milchkontingent von rund 300 000 Kilogramm ist zukunftsweisend, sie wird sich besonders im Seebezirk in dieser Richtung entwickeln. Für den Bau des Freilaufstalls mit den kleineren Nebengebäuden aus Backsteinen gibt der Kanton ein zinsloses Darlehen von rund 470 000 Franken, befristet auf 15 Jahre. Der Kanton prüft bei der Vergabe genau, ob die betriebswirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen erfüllt werden.
So ganz reibungslos ging das «Abenteuer Gemeinschaftsstall» nicht vor sich. Vom ursprünglichen Normstall für rund 1,2 Millionen reduzierten die Bauern das Projekt auf rund 800 000 Franken. Ein grosser Teil der Arbeiten wurde in Zusammenarbeit mit Baufachleuten ausgeführt. Die Betonarbeiten, Holzverschalungen und Eisenkonstruktionen sind praktisch ganz vom Bauern-Team gemacht worden.

Heu auf der gleichen Bühne

«Die Baubewilligung erhielten wir relativ schnell, mühsam war allerdings die Reaktion des Kulturgüterdienstes», meinte Liniger. Man wünschte Eternit als Dach und eine Holzfassade. Dies mache nur rund 30 000 Franken Mehrkosten aus, rechnete man dem Team vor. Schliesslich durfte man in Courlevon doch ein Leichtmetalldach (mit Filzunterfütterung) und die vorgesehene Wandverkleidung anbringen.

Das «Güllenloch» fasst rund 1000 Kubikmeter Inhalt. Im Mittelteil des Stalls können mehr als 50 Fuder Heu gelagert werden. Daran angrenzend sind die überdachten Fressgänge und die Liegeboxen. Die Tiere können Tag und Nacht zwischen Laufhof, Melkstand, Fressgang und der eingezäunten Weide hin und her gehen.

«Für uns war es wichtig zu wissen, dass wir ein gutes Team sind», meint Belk. «Bei der Gründung einer THG muss man schon wissen, ob man das Heu auf der gleichen Bühne hat.» Von der neuen Situation werden alle drei Familien profitieren.

Reihum wird es möglich werden, einmal ein freies Wochenende einzuschalten oder sogar einmal eine Ferienwoche zu geniessen. Neben der Wirtschaftlichkeit ist auch der soziale Aspekt ein wichtiger Faktor bei der Überlegung, eine Tierhaltungsgemeinschaft zu gründen.

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