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Neue Ausrichtung für Schulkäserei

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Neue Ausrichtung für Schulkäserei

Die «Queijaria Suiça» in Nova Friburgo setzt auf Tourismus

Die Vereinigung «Nova Friburgo – Fribourg» hat in den vergangenen 25 Jahren zahlreiche Projekte realisiert. Dazu gehört auch die Schaukäserei, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Nach einer finanziell schwierigen Phase setzen die Verantwortlichen heute auf den Tourismus.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Etwas mehr als 20 Kilometer ausserhalb Nova Friburgos, in den Bergen auf der Strecke nach Teresêpolis, befindet sich die «Queijaria», die Käserei. Eine grosse, schwarz-weiss gefleckte Kuh begrüsst die Besucher auf gut schweizerische Art. Die Schaukäserei wurde 1987 eröffnet.

Seit 1996 bietet der Ort für Reisende eine zusätzliche Attraktion. Damals wurde die «Casa Suiça», das Schweizerhaus, eröffnet. Darin ist ein Museum untergebracht, in dem die Geschichte der Schweizer Einwanderer und damit auch unweigerlich diejenige Nova Friburgos dargelegt ist. Bilder und Dokumente zeugen von der im 18. Jahrhundert in der Schweiz herrschenden Krise. Ebenfalls bietet die «Casa Suiça» Platz für temporäre Ausstellungen für Künstler aus der Region.

Ein wohltätiger Industrieller

Die Käserei umfasst heute ebenfalls einen Laden mit regionalen Produkten, ein Restaurant, eine Schokoladenfabrik und ein Museum mit ausgestopften Tieren. Im Oktober wurde ein weiteres Gebäude eröffnet, das rund 25 Kunsthandwerkern als Atelier dienen soll. Das Gebäude trägt den Namen von René Pégaitaz, mit dessen finanzieller Unterstützung die Käserei und die dazugehörenden Angebote gerettet und neu ausgerichtet werden konnten.

Pégaitaz ist gebürtiger Freiburger, lebt aber seit 54 Jahren in Brasilien. Damals, im Alter von 22 Jahren, kam er ohne Habe nach Nova Friburgo und baute sich ein Unternehmen auf. In seiner Firma werden Schlösser und Vorhängeschlösser hergestellt. Heute beschäftigt er über 800 Personen und zählt somit zu den grössten Arbeitgebern der Region. Die Produkte werden in ganz Brasilien vertrieben und ebenfalls nach Bolivien und Paraguay exportiert.

Die Verantwortlichen mit dem neu gewählten Verwaltungsratspräsidenten Marcel Schuwey (siehe Kasten) wollen ihr Produkt mehr auf den Tourismus ausrichten. Die neu gegründete Tourismus-Vereinigung «Terefri», in der sich rund 50 Mitglieder aus Teresêpolis und Nova Friburgo zusamengeschlossen haben, soll die neue Ausrichtung fördern. Eine erste Massnahme wird gemäss Pégaitaz sein, die Strasse zwischen den beiden Städten mit Blumen zu schmücken. Dieser 68 Kilometer lange Abschnitt wird bereits touristisch vermarktet.

Ein MBA mit über 70 Jahren

Die neue Strategie wirkt sich auch auf die Milchproduktion aus. Wurden früher täglich noch 6000 Liter verwertet, sind es heute noch rund die Hälfte. «Der Handel mit der Milch rentiert nicht», ist Pégaitaz überzeugt. Es werden neu auch nur mehr die umliegenden Städte mit Milchprodukten beliefert. Der Transport für die Lieferungen ins 150 Kilometer entfernte Rio de Janeiro haben sich als zu kostenintensiv erwiesen.

Als grösste Konkurrenz im Milchgeschäft sieht Pégaitaz, der mit über 70 Jahren noch ein MBA im Tourismus gemacht hat, den Käse aus der Schweiz. Momentan werden acht Käsesorten auf Basis von Kuhmilch und vier Sorten auf Basis von Ziegenmilch hergestellt.

Analyse der Käserei

Vom 9. bis 13. Oktober hat der Freiburger Imier Collaud vom Milchwirtschaftlichen Inspektions- und Beratungsdienst (MIBD) Freiburg/Neuenburg die Schaukäserei und die dazugehörenden Bereiche analysiert. Die Qualität der hergestellten Käse beschreibt er als gut bis sehr gut. Mit gewissen Anpassungen im technischen Bereich könne namentlich beim Raclette- und Fonduekäse sowie beim Gorgonzola eine bessere Qualität erzielt werden.

In seinem Bericht kommt Collaud ebenfalls zum Schluss, dass das Personal (zurzeit sind 24 Personen angestellt) reduziert werden sollte, um eine bessere Rentabilität zu erzielen. Er schlägt den Verantwortlichen ebenfalls vor, das Potenzial für den Mozzarella, den in der Schweiz meistverkauften Käse, zu prüfen.
Ein Freiburger im Verwaltungsrat

Aus der Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinigungen «Nova Friburgo – Fribourg» sind auch zahlreiche Freundschaften hervorgegangen. Marcel Schuwey, der neu gewählte Verwaltungsratspräsident der Schaukäserei ist einer, der von Nova besonders angetan ist. Zu João Thurler, einem direkten Nachfahren eines Greyerzers, der 1819 ebenfalls ausgewandert ist, verbinden Schuwey die gemeinsamen Wurzel.

Schuwey, der in Villarepos lebt und Vize-Präsident der Freiburger Schützen ist, hat vor zwei Jahren in Cachoeiras de Macau, 40 Kilometer ausserhalb von Nova, ein Haus gekauft. In diesem Quartier tragen alle Strassen Namen von Freiburger Dörfern, wie zum Beispiel Jaun, Bulle und Charmey. Das ist das Werk von João Thurler, der sich als Bauunternehmer für die Bauten im Quartier verantwortlich zeichnet. jlb
25 Jahre
Vereinigung

Die FN haben die Jubiläumsreise der Vereinigung «Nova Friburgo – Fribourg» vom 13. bis 23. Oktober nach Brasilien begleitet. In einer Serie werden verschiedene Aspekte, wie die Zusammenarbeit der beiden Vereinigungen, Land und Leute Nova Friburgos und realisierte Projekte vorgestellt. Bisher erschienen: Zwei Länder – Ein Herz (20.10.), Ein Freiburger in Nova Friburgo (28.10.), Brasilien, die neue Heimat von damals (15.11.). jlb

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