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Neue Chance für einen Gesamtarbeitsvertrag im Verkauf

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Autor: Regula Saner

«Wir begrüssen die Tatsache, dass die Arbeitgeber bereit sind, erneut über einen Gesamtarbeitsvertrag für das Freiburger Verkaufspersonal zu reden. Auch wenn das alleine die Probleme noch nicht löst», sagte Armand Jaquier, Regionalsekretär der Gewerkschaft Unia, unmittelbar nach der Sitzung mit Vertretern der Vereinigung der Freiburger Warenhäuser und Grossverteiler (AGDF). Am 22. Januar wollen die verkrachten Parteien die Verhandlungen wieder aufnehmen.

Einigung in letzter Minute

Dass diese Annäherung bereits als Erfolg gewertet werden muss, zeigt allein die Tatsache, dass die Sozialpartner unter der Leitung des Staatsrates bis knapp vor der anberaumten Medienkonferenz der Gewerkschaften Unia und Syna diskutierten. «Mir wurde erst an der Sitzung klar, wie gestört das Verhältnis zwischen den beiden Seiten ist», bestätigte Staatsrat Erwin Jutzet gegenüber den FN. Nur dank Anwendung seiner ganzen Diplomatie sei es schliesslich gelungen, die Sitzung zu einem guten Schluss zu bringen.

Die Gewerkschaftsvertreter äusserten sich denn auch zufrieden über das Engagement der Staatsräte Erwin Jutzet und Beat Vonlanthen, welche sich bereit erklärt haben, die Verhandlungen zu begleiten. In ihren Augen ist es ihnen zu verdanken, dass sich die Arbeitgebervertreter einsichtiger zeigten. Das Versprechen des Staatsrates, die Forderungen der Arbeitgeber in Bezug auf die Ladenöffnungszeiten zu prüfen, war auch nach Ansicht von Staatsrat Erwin Jutzet ausschlaggebend für die erfolgreiche Annäherung.

Längere Ladenöffnungszeiten haben schliesslich auch zum neusten Eklat im seit fast 15 Jahren andauernden Seilziehen um einen GAV geführt. Nachdem der Grosse Rat im Oktober die Ladenöffnungszeit am Samstag von 16 auf 17 Uhr ausgedehnt hatte (gegen eine Verkürzung des Abendverkaufs um eine Stunde), beschlossen die Gewerkschaften das Referendum zu ergreifen. Dies wiederum nahm die AGDF zum Anlass, die GAV-Verhandlungen abzubrechen.

Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten nötig

Gemäss Xavier Ganioz von der Unia seien die Gewerkschaften nicht grundsätzlich gegen längere Ladenöffnungszeiten, aber «es kommt darauf an, was die Arbeitnehmer dafür kriegen». Klar dürfte hingegen auch sein, dass der von der AGDF zur Debatte gestellte Wunsch, dass die Geschäfte werktags bis 20 Uhr, samstags bis 18 Uhr und bei Abendverkauf bis 22 Uhr öffnen dürfen, ein Wunsch bleiben wird.

Solange kein GAV auf dem Tisch liegt, steht für die Gewerkschaften auf jeden Fall fest, dass sie das Referendum gegen die längere Ladenöffnungszeit am Samstag nicht zurückziehen werden. Bis Ende Januar müssen sie 6000 Unterschriften sammeln; 4500 haben sie schon.

Möglichst viele Grosse müssen mitmachen

Die Gewerkschaften fordern laut Armand Jaquier unter anderem die Festsetzung der Mindestlöhne, ein Verbot der Arbeit auf Abruf, ein paritätisch zusammengesetztes Kontrollorgan sowie eine solide Regelung der Sozialversicherung.

Hauptschwierigkeit für den Abschluss eines GAV dürfte aber dessen Anwendungsbereich sein. Denn nur wenn auch Grossverteiler wie Migros und Coop mitmachen, kann er vom Staatsrat allgemeinverbindlich erklärt werden. Migros und Coop sind jedoch bereits in einen nationalen GAV eingebunden. Und sie sind wohl kaum bereit, noch viel weiter zu gehen. Laut Erwin Jutzet gehe es daher nun darum, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Die Gewerkschaften betonten zudem, dass auch Aldi und Lidl dazu gebracht werden müssten, mitzumachen. Die Zentralsekretärin der Syna, Chantal Hayoz, wertete es dabei jedoch als positiv, dass die AGDF ihr diesbezügliches Engagement signalisiert habe.

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