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Neue Inflations-Zahlen zeigen: Der Weg für tiefere Zinsen ist frei 

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Die Inflation hat im Februar wie schon im Januar deutlich nachgelassen, wie neue Zahlen zeigen. Sie dürfte aber noch länger ein Ärgernis bleiben. 

In der Schweiz kommt neue Evidenz hinzu, dass die Inflation besiegt ist. Das Bundesamt für Statistik veröffentlichte am Montag den Stand des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) für den Februar 2024: er liegt bei 107,1 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist es eine Zunahme von 1,2 Prozent; und im Vergleich zum Dezember 2020, also bevor die Inflation hierzulande abhob, ist es eine Zunahme von 7,1 Prozent.

Hinter diesen beiden Zahlen stehen zwei unterschiedliche Geschichten: Von der Schweizerischen Nationalbank (SNB), welche den aktuellen Inflationsschub bald hinter sich gebracht hat; und von den Konsumenten und Konsumentinnen, welche noch eine ganze Weile unter der Inflation leiden werden.

Für die SNB ist wichtig, dass die Inflation zum Vorjahresmonat mit 1,2 Prozent erneut deutlich unter ihrem Zielwert geblieben ist. Sie sieht die Preisstabilität als gewahrt an, wenn die Inflation unter 2 Prozent bleibt. Somit ist mit den Inflationszahlen vom Februar die Chance gestiegen, dass die SNB ihren Leitzins schon bald wieder herabsetzen wird. Die nächste Gelegenheit dazu böte sich schon im März, wenn wieder eine geldpolitische Lagebeurteilung ansteht.

Allein die Aussicht auf sinkende Leitzinsen genügt, um die langfristigen Zinsen nach unten zu drücken, etwa jene auf 10-jährige Staatsanleihen oder Hypotheken. Doch die neuen Inflationszahlen vom Februar dürften wenig zusätzlichen Abwärtsdruck entfalten. Denn der Sieg über die Inflation zeichnet sich schon seit einigen Wochen ab.

Bereits im Januar hatte die Jahresinflation bloss 1,6 Prozent betragen und blieb somit unter dem SNB-Zielwert. Daher nehmen die Zinsmärkte schon längstens Leitzinssenkungen vorweg. Die Grossbank UBS beispielsweise hat bereits vor einige Wochen eine Prognose herausgegeben, wonach die SNB noch dieses Jahr ihren Leitzins ab Juni drei Mal senken wird: von heute 1,75 Prozent auf noch 1 Prozent.

Es gibt Preisanstiege von 70 Prozent

Für die Konsumenten ist die Inflation hingegen nicht ausgestanden. Der neue Stand des Landesindex zeigt, was in diesem laufenden Inflationsschub an Preiserhöhungen zusammengekommen ist. Seit dem Dezember 2020 sind es 7,1 Prozent. Das bleibt so. Auch wenn die SNB nun die Inflation besiegt – dies bedeutet einzig, dass das Preisniveau künftig um weniger als 2 Prozent pro Jahr ansteigt.

Eine Rückkehr zu den alten Preisen wird es aber nicht geben. Dafür bräuchte es schon eine Depression mit hoher Arbeitslosigkeit – und wie die Wirtschaftsgeschichte zeigt, fallen die Preise selbst dann nur sehr langsam und insgesamt wenig. Der Ärger über die höheren Preise dürfte daher noch eine Weile anhalten.

Und wie sich aus dem Landesindex ablesen lässt, verbergen sich hinter dieser durchschnittlichen Preiserhöhung von 7,1 Prozent je nach Produkt oder Dienstleistung sehr grosse Unterschiede. Manche Preise sind in die Höhe geschossen, anderes ist billiger geworden.

Für den Luftverkehr mussten im Februar um 70 Prozent höhere Preise bezahlt werden als im Dezember 2020. Wer mit dem Auto unterwegs ist, gibt für Treibstoff um 28 Prozent mehr aus. Wer in einem Hotel übernachtet, muss 25 Prozent mehr hinblättern. Gas kostet 70 Prozent mehr, Heizöl rund 60 Prozent und Elektrizität rund 50 Prozent. Deutlich teurer ist auch Olivenöl (18 Prozent), Butter (16 Prozent) oder Kleinbrote und Gebäcke (13 Prozent).

Wenn etwas billiger wurden, war dies dem technologischen Fortschritt geschuldet. So wurden Computer und Fernsehgeräte auch in den letzten drei Jahren günstiger: Im Vergleich zum Dezember 2020 um 20 Prozent beziehungsweise 12 Prozent. Um 8 Prozent weniger kosteten auch Kombiangebote für Fest- und Mobilnetz.

Bis das Vergessen einsetzt

Irgendwann wird er jedoch verflogen sein, der Ärger über die Preiserhöhungen seit dem Dezember 2020 – zumindest sofern die künftigen Preissteigerungen moderat bleiben. Gemäss Experten dürfte mit den Jahren ein Vergessen einsetzen. Die Konsumenten vergleichen die heutigen Preise nicht ewig mit den Preisen vor dem aktuellen Inflationsschub, wie Studien zeigen. Sondern sie nehmen als Vergleichspunkt jene Preise, die ein oder zwei Jahre zurückliegen. Wenn die Inflation in diesen ein oder zwei Jahren moderat bleibt, empfinden die Konsumenten die Preiserhöhungen nicht länger als überzogen.

Auch der Kaufkraftverlust dürfte irgendwann ausgeglichen sein. Bislang ist dies zwar noch nicht der Fall: Die Lohnzunahmen sind hinter der Inflation zurückgeblieben. Doch zumindest in der Schweiz zeigt die Erfahrung, dass dies nur eine Frage der Zeit sein sollte. In den kommenden Jahren dürften die Löhne schneller ansteigen als die Inflation, bis der Kaufkraftverlust ausgeglichen ist. Dann ist der aktuelle Inflationsschub endgültig ausgestanden.

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