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Neuer Anlauf für Kiesabbau in Kerzers

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Autor: Lukas Schwab

Vor einem Jahr teilte Holcim der Gemeinde Kerzers noch mit, das Kiesabbauprojekt sei vorläufig auf Eis gelegt (siehe Kasten). Als Gründe nannte der Baustoffhersteller die Unsicherheit darüber, welche Prioriät der Kanton dem Abbaugebiet in Kerzers künftig zumessen würde, sowie die Problematik der Umfahrungsstrasse, die für den Abbau zwingend notwendig sei.

Nun will Holcim einen neuen Anlauf nehmen und hat bei der Gemeinde ein Vorgesuch für den Kiesabbau eingereicht. Am Mittwochabend informierte die Firma gemeinsam mit dem Gemeinderat Kerzers die Bevölkerung über den Stand des Projektes.

Grube als Inertdeponie

Gemäss Vorgesuch plant Holcim, unterhalb des Sonnenbergs auf einem Gebiet von 72 Hektaren über einen Zeitraum von rund 40 Jahren Kies abzubauen. Zusätzlich soll eine Inertdeponie entstehen: Dabei werden die entstehenden Gruben zu einem Teil mit nicht wiederverwertbaren Bauabfällen wie Beton, Keramik, Altglas oder Isolationsmaterial aufgefüllt. Gemäss Markus Bapst vom Freiburger Umweltunternehmen Triform SA, das im Auftrag der Holcim das Vorgesuch erstellt hat, kann in solchen Deponien auch Asbest entsorgt werden. «Es gelten jedoch sehr strenge gesetzliche Vorschriften darüber, was abgelagert werden darf», so Babst.

Angst vor dem Mehrverkehr

Neben dem Eingriff ins Landschaftsbild weckte an der Informationveranstaltung vor allem der zusätzliche Verkehr Ängste. Gemäss Schätzungen im Vorgesuch wird es im Jahr 44 500 zusätzliche LKW-Fahrten geben, was einer Zahl von rund 200 Fahrten pro Arbeitstag entspricht. Mit der Umfahrung als Grundvoraussetzung führt dies gemäss Schätzungen der Triform SA auf den verschiedenen Abgangsstrassen zu einer Zunahme des Gesamtverkehrs zwischen 0,3 und 1,7 Prozent. «Damit werden die Planungswerte eingehalten, und die Mehrbelastung ist gesetzeskonform», erklärte Markus Bapst. Auch bezüglich Lärmemission, Luftreinhaltung sowie Grundwasser- und Bodenschutz werden laut Bapst alle Vorgaben problemlos eingehalten.

Betreffend Naturschutz hielt Florence Capelli fest, dass Kiesgruben Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen schaffe. Die Ökologin der Holcim sagte, die Wiederherstellung nach dem Abbau ermögliche zudem ökologische Ausgleichsflächen und andere Projekte, wie sie anderorts bereits realisiert worden seien.

Positive Stellungnahme

Gemeindepräsidentin Susanne Schwander machte klar, dass der Gemeinderat eine positive Stellungnahme zum Vorgesuch abgeben werde. Das Projekt sei eine Chance, in Kerzers mit finanzieller Beteiligung der Holcim endlich eine Umfahrung zu realisieren. «Dadurch würde die Lebensqualität im Dorf steigen», ist Schwander überzeugt. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass die Gemeinde über Kubikmeterbeiträge der Holcim auch finanziell vom Kiesabbau profitieren könne. «Irgendwann könnte vielleicht sogar eine Steuersenkung möglich werden», so Schwander.

Auch Martin Johner, in den Achtzigerjahren ein erbitterter Gegner des Kiesabbaus, unterstützt das Projekt: «Die Vorteile einer Umfahrung überwiegen die Nachteile des Kiesabbaus.» Zudem seien die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Umweltschutz heute viel strenger als früher. Gleichzeitig hielt er aber fest, das Projekt auch weiterhin kritisch zu verfolgen.

Rolf Zuberbühler, Leiter Rohstoffsicherung der Holcim, hofft, dass der Kanton das Abbaugebiet aufgrund des Vorgesuches als prioritär in die Raumplanung aufnehmen wird. Ein Zeitplan sei in dieser sehr frühen Phase des Projektes noch nicht möglich, «aber wenn es optimal läuft, könnten wir frühestens in rund zehn Jahren starten».

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