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Nicht alle Wege führen nach Rom

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: frederic auderset

FreiburgOb Stalden, Dürrenbühlweg, Lorettoweg, Funiculaire, Kurzweg oder Ritterweg – «In Freiburg führen alle Wege in die Unterstadt». Mit diesem Satz beginnt der Dokumentarfilm «Ruelle des Bolzes» des Freiburgers Jean-Théo Aeby. Die Wege bilden den roten Faden dieser warmherzigen Hommage an die Freiburger Unterstadt, ihre Bewohner und deren Eigenarten. Von verschiedenen Seiten führt die Enkelin des Regisseurs die Zuschauerinnen und Zuschauer auf diesen Wegen an den speziellen Mikrokosmos heran, der an «Stadtoriginalen» alles andere als arm ist.

Rund 40 Persönlichkeiten

Natürlich fehlt dabei der Liedermacher Gabby Marchand ebenso wenig wie der Tausendsassa Hubert Audriaz, der selbstverständlich ohne Helm auf seinem Mofa unterwegs ist. Aber auch viele andere Menschen, die das Gesicht des Auquartiers und der Neustadt prägen, werden vorgestellt: die Wirtin des Tirlibaum, Agnes Burri, der alljährliche Erbauer des Rababou, Eric Curty, der Künstler Frédéric Aeby oder der Akkordeonspieler Boubi Blues sind nur einige der knapp 40 Protagonisten.

«Ruelle des Bolzes» sei ursprünglich gar nicht als Dokumentation über die Unterstadt und ihren ureigenen Dialekt konzipiert gewesen, sondern als Porträt von Hubert Audriaz, erklärt Jean-Théo Aeby. «Ohne konkreten Plan habe ich zu drehen begonnen, und nach und nach sind auch andere Personen in den Fokus gerückt.»

So habe er sich dann eher spontan entschlossen, die Unterstadt zum Thema des Films zu machen. So musste er nachträglich die Szenen mit seiner Enkelin Lula drehen, um die einzelnen Episoden miteinander zu verbinden.

Lebendige Dokumentation

Der Film behielt aber seine sehr menschliche Perspektive, weder dokumentiert er die Geschichte der Quartiere noch die Entstehung ihres ureigenen Dialekts Bolz. Diese Aspekte rücken nur insofern in den Blickpunkt, als Bewohnerinnen und Bewohner darüber sprechen. Im Mittelpunkt von «Ruelle des Bolzes» stehen nach wie vor die Menschen.

Diese wissen dafür umso persönlicher von ihrem Leben in der Unterstadt und ihrem Umgang mit dem Bolz zu erzählen. So wird dem Publikum auf unterhaltsame Weise trotzdem die eine oder andere Lehrstunde erteilt, beispielsweise, wenn Gabby Marchand die Herkunft des Worts «karisieren» erklärt oder verschiedene Personen über die Bedeutung und die Geschichte der legendären Bolzen-Fasnacht sinnieren.

Ein Kassenschlager

11 159 Besucherinnen und Besucher hatte «Ruelle des Bolzes» bisher in die Kinosäle gelockt, und am Donnerstag kamen nochmals gut 100 dazu. Jean-Théo Aeby ist dementsprechend stolz: «Meine Dokumentation wurde zum erfolgreichsten Westschweizer Film 2009. Das war eine riesige Überraschung für mich.»

Der Erfolg hat auch die angenehme Konsequenz, dass Jean-Théo Aeby für seinen nächsten Film – in dem es um Kühe und Poyamalereien gehen wird – vom Bundesamt für Kultur finanzielle Unterstützung erhält. Erscheinen soll er Ende dieses Jahres.

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