Ortsnamen erklärt
Nicht die Gemeinde der alten Leute
Der Name der Sensler Gemeinde Alterswil ist in historischen Dokumenten in verschiedenen Schreibweisen zu finden. Im Jahr 1148 wird ein «villam de Alterihcwilere» beschrieben, 1228 findet sich in einem Dokument die Bezeichnung «Vilar Altri», und 1425 heisst der Ort «Altherswile», wie im Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen nachzulesen ist.
Ist Alterswil die Gemeinde, in der besonders viele alte Leute wohnen? «Nein», sagt der Sensler Sprachforscher Christian Schmutz. Alle deutschsprachigen Ortsnamen, die mit der Endung «-wil» oder auch «-wiler» aufhören – zum Beispiel Münchenwiler, Wünnewil – haben den gleichen Ursprung: «Sie entsprechen dem französischen ‘Vilar(s)’», erklärt Christian Schmutz. Also haben auch die Ortsnamen von Villargiroud und Villaraboud die gleiche Herkunft.
Die Schreibweisen für Alterswil aus den ältesten Dokumenten wie «Vilar Autri» oder «Vilar Alteri» weisen darauf hin, dass es sich beim Ortsnamen um einen romanischen Wortbildungstyp handelt. «Dieser hat sich erst im 15. Jahrhundert formell an vergleichbare Namen der deutschen Schweiz angepasst», sagt Christian Schmutz. Also geht der Name von Alterswil auf eine Person zurück. Alterswil war ursprünglich «Hof oder Weiler des Aldric». Alderich war ein althochdeutscher Name, der wohl zu Aldric romanisiert wurde, erklärt Christian Schmutz. im/Bild ce
In einer losenSerie gehen die FN den Ortsnamen in Deutschfreiburg auf den Grund.