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Nicht vergessen: Wer länger leben will, wird älter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wie haben sich die Zeiten geändert. Früher war das Alter ein Privileg. Heute ist es ein Gesundheitsrisiko, das einem schnell die geriatrische Nachmittagsparty versaut, wenn man nicht höllisch aufpasst. Gedanken über das Alter habe ich mir nie gemacht. Alt waren die Alten und das ging mich nichts an. Aber jetzt, nach über einem Jahr in Rente, sieht es schon etwas anders aus. Gegen 100 Millionen Liter Blut hat das Herz durch meinen Körper gepumpt, angereichert von zugelassenen Giftstoffen und der Chloresterinlast meiner ungezählten Schlemmereien. Das hinterlässt Spuren. Aber schön wars und bereuen tu ich rein gar nichts.

Allmählich bereitet sich der Körper auf den Feierabend vor: Zellregeneration langsam herunterfahren, Gelenke schrittweise versteifen, Schliessmuskeln auf Teilpensum schalten, Anzahl Newslettern fürs Gehirn reduzieren.

Auch das Nervenkostüm wird mit der Zeit löchriger. Nervenzellen sind einmalig – einmal fort, sind sie weg. In all den Jahrzehnten bildet sich einiges an Zellmüll und schädigt Gehirnstrukturen. Aber habe ich denn schon Alzheimer, nur weil ich den Namen flüchtig Bekannter nicht mehr weiss? Definitionsgemäss noch nicht. Es kommt glücklicherweise auf die Alltagstauglichkeit an. Suspekt wirds, wenn ich auf Stelzen im Düdinger Moos herumspaziere, aber eigentlich einkaufen gehen wollte.

Ab welchem Punkt ist man eigentlich krank? Kommt drauf an, wen man fragt. Wenn ich einen ärztlich bestätigten Blutdruck von 145 habe, dann schon. Scheinbar haben Studien gezeigt, dass bei einem Blutdruck von 140/90 die Sterblichkeit höher ist, was viele zum Umkehrschluss verleitet, dass sie bei einem Wert von 120/90 niedriger ist. Das ist Humbug. Mit ein bisschen Schwein und unter Vermeidung von Fussgängerstreifen stirbt man mit 120/90 womöglich tatsächlich etwas später, ist dann aber genauso tot wie die anderen.

Für mich steht fest: Altersbeschwerden sind keine Krankheit. Dank Medizin und Pharma können wir heute locker über 80 werden – wenn nichts dazwischenkommt. Im letzten Jahrhundert gings schon mit 45 über den Jordan, in ein einem Alter, wo heutige darüber sinnen, ob sie lieber eine ayurvedische Tauchschule in Sharm al-Sheik eröffnen oder doch Mentalcoach werden wollen.

 Der technische und pharmakologische Fortschritt erlaubt es der Medizin, das Leben immer mehr zu verlängern. Das hat eine Nebenwirkung: Das Altwerden. Alt werden wollen alle, alt sein will niemand. Das müssen wir wohl noch lernen. Schwierig ist es nicht. Wichtig sind: Akzeptieren, was ist, sich an dem freuen, was man noch alles kann, Gelassenheit, Vertrauen ins Leben, Lebensfreude, im Jetzt leben und alles geniessen – feines Essen, guten Wein, schöne Zigarren, gemütlichen Sex – Gesundheitsexperten und Geistliche mögen mir verzeihen.

Dazu nicht andauernd an die Gesundheit denken, das macht krank. Und nicht vergessen: Wer länger leben will, wird halt älter.

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