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Nichts als Schulden

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Nichts als Schulden

Karin Gut ist neue Schuldenberaterin bei der Caritas

Weder ein kleiner noch ein grosser Lohn schützt vor Überschuldung. Bei der Schuldenberatung der Caritas Freiburg suchen Personen aus

allen Gesellschaftsschichten Hilfe: Die Sozialarbeiterin Karin Gut ist für die deutschsprachige Beratung zuständig.

Von IRMGARD LEHMANN

Eigentlich kam Maria P*. mit ihrem bescheidenen Lohn ganz gut zurecht. Bis an dem Tag, als sie für einen Freund eine Bürgschaft übernahm und dieser mit dem Geld verschwand. Nun stand sie da mit einem Schuldenberg von mehreren tausend Franken. Und dann flatterte die Zahnarztrechnung ins Haus. Maria musste einen Kredit aufnehmen, um die Rechnungen zu bezahlen.

Aufpassen bei
Kreditverträgen

Ein Grossteil ihres kleinen Lohnes ging für die Zinsen drauf. Die Frau suchte beim Schuldenberatungsdienst Hilfe. «Wir verhandelten mit der Bank und erreichten die Auflösung des Kreditvertrages», sagte Karin Gut, Schuldenberaterin bei der Caritas (Nachfolgerin von Ilse Marie Cottier). Denn unter den vorliegenden Voraussetzungen hätte kein Vertrag abgeschlossen werden dürfen.

Auch Leasing eine Gefahr

Kredit- und Leasingverträge seien heutzutage eine grosse Gefahr. «Gar leicht können Menschen in eine Schuldenspirale hineingezogen werden», bemerkt die Beraterin.

Auch Leo M*. galt als Gutverdienender. Er arbeitete auf Provision und konnte sich einen hohen Lebensstandard leisten. Bis an dem Tag, als er krank wurde und er sich nur noch mit seinem Grundlohn begnügen musste. Leo fuhr einen stattlichen Wagen – mit Leasing. Als er den Vertrag auflösen wollte, machte man ihm klar, dass ihm die ausfallenden Leasingraten in der Höhe von mehreren tausend Franken in Rechnung gestellt werden. «Nach gründlichem Abwägen haben wir gemeinsam nach anderen Sparmöglichkeiten gesucht», räumt Karin Gut ein.

Die Betreibung

Der zweisprachige Schuldenberatungsdienst der Caritas Freiburg begleitet verschuldete Einzelpersonen und Familien während maximal drei Jahren. Die laufenden Rechnungen zu zahlen und eine Neuverschuldung zu stoppen, sei das primäre Ziel, sagt Gut. Erst dann könne mit dem Geld, das monatlich übrig bleibt, die Schulden abbezahlt werden. Aber was ist mit den Budgets, die keine Einsparungen zulassen? «Leider gibt es Situationen, wo sich eine Betreibung, beziehungsweise eine Lohnpfändung nicht verhindern lässt.»

In diesem Fall bleibt den Betroffenen nur noch das Existenzminimum.

Die Kredite

Gemäss Schätzungen sind in der Schweiz 10 Prozent der Haushalte

mehrfach verschuldet. 20 Prozent wiederum sind mit Steuerzahlungen im Rückstand. Und fast 50 Prozent der Haushalte, die beim Schuldenberatungsdienst Hilfe suchen, haben einen Kredit aufgenommen.

Die Überschuldung sei ein Zeichen der Zeit, meint Karin Gut. «Viele Budgets stossen mit den Fixkosten an die Limite und haben für Unvorhergesehenes keinen Spielraum mehr.»

Im Jahr 2005 behandelte
Caritas 220 Fälle

Caritas bietet die Schuldenberatung seit sechs Jahren an. Letztes Jahr hat der französisch- und deutschsprachige Beratungsdienst rund 220 Dossiers behandelt und rund 120 telefonische Beratungen durchgeführt.

Grosse Warteliste

Nach wie vor liegt eine grosse Warte-liste vor. Finanziert wird die Schuldenberatung von der Loterie Romande – 300 000 Franken wurden auch für 2006 gesprochen – Caritas Schweiz und Caritas Freiburg.

Der Kanton hat mit Caritas lediglich einen Partnerschaftsvertrag abgeschlossen, beteiligt sich finanziell jedoch indirekt über den Entschuldungsfonds (siehe FN vom 14. Januar).

*Name geändert
Finanzprobleme in den Griff bekommen

Im Rahmen einer Serie wird die FN in Zusammenarbeit mit der Caritas Freiburg Themen rund um das Budget zur Sprache bringen, wie etwa «Autoleasing – eine kostspielige Lösung» oder «Mobilitelefon – wozu verpflichten Sie sich?». il

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