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Nicole Schwab: «Zu Beginn war die Euphorie riesig»

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Die abtretende SVP-Gemeindepräsidentin von Kerzers, Nicole Schwab, leitet seit März den Rübenring. 
Corinne Aeberhard

Die Kerzerser Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wählten Nicole Schwab im März 2016 in den Gemeinderat von Kerzers. Im April 2016 trat sie das Amt als Gemeindepräsidentin an. Nun gibt sie den Posten ab und zieht Bilanz.

Nicole Schwab hatte vor fünf Jahren einen Senkrechtstart: Als SVP-Kandidatin frisch in den Gemeinderat von Kerzers gewählt, übernahm sie direkt das Gemeindepräsidium. Zu den Wahlen vom März ist die 48-Jährige nicht mehr angetreten, sondern hat seit März die Geschäftsleitung des Rübenrings übernommen. Das ist die Genossenschaft der Zuckerrübenpflanzer, die das Verladen der süssen Knollen organisiert. Der Job liegt nahe: Nicole Schwab und ihr Ehemann Urs Schwab führen einen Landwirtschaftsbetrieb in Kerzers. Neben der Pouletmast und einem Pensionspferdestall ist die Familie Schwab im Ackerbau tätig und produziert auch selber Zuckerrüben. «Ich musste mich entscheiden», sagt Nicole Schwab, «Gemeindepräsidentin zu bleiben und den Rübenring zu leiten, wäre zu viel.»

Direkt das Gemeindepräsidium zu übernehmen, sei eine Herausforderung gewesen: «Ich hatte zwar schon Führungserfahrung und auch während 15 Jahren in Kommissionen der Gemeinde mitgewirkt, aber es war zu Beginn schon ein zusätzlicher Aufwand notwendig.» Es sei jedoch machbar gewesen, «es ist gut gelungen». Rund 40 Stellenprozente habe sie über das Jahr gesehen als Gemeindepräsidentin gearbeitet, «der Aufwand schwankt stark, das Amt verlangt grosse Flexibilität». 

«Ein extrem träges System»

Von dieser Zeit mitnehmen könne sie «sehr viele gute Kontakte auf Bezirks- wie auch auf Kantonsebene». Sie habe viel gelernt, das Amt in der Exekutive sei auch ein Stück Lebensschule. Gleichzeitig habe sich rasch Ernüchterung breitgemacht: «Wir haben ein extrem träges System.» In fünf Jahren lasse sich leider nur wenig bewirken. «Zu Beginn war die Euphorie riesig, aber ich merkte rasch, dass es nicht so schnell geht. Die Realität holte mich ein.» 

Als Frau habe sie sich ernst genommen und nie benachteiligt gefühlt. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Menschen sei bereichernd: «In den Gremien und auch in der Verwaltung arbeiten verschiedene Charaktere zusammen, ich bin gerne unter Leuten.» Und diese seien halt nicht immer gleicher Meinung. «Ich habe gelernt, Entscheide zu akzeptieren und diese auch gegen aussen zu vertreten.»

Keine schlaflosen Nächte

Einen schönsten Aspekt in ihrer Zeit als Gemeindepräsidentin kann Nicole Schwab nicht ausmachen: «Es ist das Gesamtpaket mit den vielen kleinen schönen Dingen.» Sie habe alles gegeben, sich stark engagiert und es auch geniessen können. Schlaflose Nächte habe sie nie gehabt während der Zeit, auch wenn sie gerade in den ersten beiden Jahren im Amt nicht von Angriffen verschont geblieben sei. «Ich kann mich gut abgrenzen und abschalten.» Die Probleme nicht mit nach Hause zu nehmen sei wichtig in der Funktion. 

Die Kontakte werde sie vermissen. Die Arbeit weiterzugeben sei in Ordnung. Dem neuen Gemeinderat wünscht Nicole Schwab fünf konstruktive Jahre, in denen sich die Ratsmitglieder «gegenseitig akzeptieren, so wie sie sind». Die grösste Herausforderung sei, aus den vom Stimmvolk gewählten Ratsmitgliedern ein Team zu bilden: «Sie müssen zusammenarbeiten und lösungsorientierte Entscheide fällen, die der Sache und nicht Eigeninteressen dienen.»

Frauenriege, Pferde und Bücher

Dass es einige Kerzerser schade finden, dass sie nicht mehr angetreten ist, habe ihr schon gutgetan. Auch sei sie angefragt worden, für den Grossen Rat zu kandidieren. Doch das sei nicht machbar: «Im Herbst, wenn die Session beginnt, startet auch die Kampagne der Zuckerrüben. Beides unter einen Hut zu bringen ist schlicht nicht möglich.»

Nicole Schwab freut sich auch auf wieder mehr freie Zeit: «Der Kontakt zu den Landfrauen und der Frauenriege liegt mir am Herzen.» Das habe ihr schon gefehlt, als sie vor Corona vier bis fünf Abende die Woche an Sitzungen teilnahm. «Ich erhalte mein Sozialleben zurück.» Auch freue sie sich, wieder mehr Zeit auf dem Rücken ihres Pferdes zu verbringen und Bücher zu lesen. «Als ich unfallbedingt sechs Wochen zu Hause bleiben musste, habe ich ein Buch gelesen pro Tag», erzählt die Mutter von drei erwachsenen Kindern lachend. Am liebsten lese sie Krimis, Thriller und historische Romane. 

Nicole Schwab führt mit ihrer Familie einen Landwirtschaftsbetrieb in Kerzers. 
Corinne Aeberhard

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