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«Nie zuvor etwas Grösseres erlebt»

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Ausverkaufte Vorstellungen, schwärmende Kritiker und ein begeistertes Publikum: Das Jodelmusical «Stilli Zärtlichkeite», das vergangenen Oktober in Wattwil (SG) Premiere feierte, hat sich innerhalb kurzer Zeit zum Kassenschlager entwickelt. Dies zur grossen Freude von Erwin «Buba» Bertschy. Als Schöpfer, Mitinitiant und OK-Präsident von «Stilli Zärtlichkeite» hat der Taferser grossen Anteil an den Erfolgen des ersten Schweizer Jodelmusicals.

Fruchtbare Zusammenarbeit

Aus Jodelliedern ein Musical entwickeln: Diese Idee habe über mehrere Jahre in seinem Kopf gereift, ehe er sie konkret angegangen sei, erklärt Bertschy den FN. «Mir war es wichtig, das Projekt auf nationaler Ebene umzusetzen.» Deshalb habe er mit mehreren Schweizer Komponisten Kontakt aufgenommen und dabei Ruedi Roth kennengelernt. Die Zusammenarbeit mit dem Toggenburger erwies sich als dermassen fruchtbar, dass die Projektidee rasch zum bühnenfertigen Konzept reifte und dabei immer grössere Züge anzunehmen begann.

«Waren zunächst drei, vier Aufführungsorte geplant, kamen im Laufe der Vorbereitungen immer mehr hinzu», erinnert sich der 48-jährige Bertschy. Rund 30 ausverkaufte Vorstellungen an zehn Orten wird das Ensemble von «Stilli Zärtlichkeite» bis Mitte April gegeben haben – eine Schweizer Tournee von Herisau bis Naters und mit Aufführungen vor insgesamt 13 000 Besucherinnen und Besuchern.

Heimspiel für drei Freiburger

Im Endspurt der ersten Aufführungsreihe – eine zweite Staffel startet nächsten Herbst – macht die aus Profi- und Hobby-Sängern bestehende Truppe dieses Wochenende in Wünnewil halt. Die vier ausverkauften Vorstellungen bedeuten aber nicht nur für Erwin Bertschy ein Heimspiel. Auch Aline Bächler aus Rechthalten sowie Heinz Tschannen aus Kleinbösingen fiebern dem Bühnenauftritt vor Deutschfreiburger Publikum entgegen.

«Ich habe wohl nie zuvor etwas Grösseres erlebt, als Teil dieses Projekts zu sein», freut sich Heinz Tschannen. Er könne sich deshalb sehr gut vorstellen, dass er vor den Auftritten am Samstag und Sonntag besonders grosses Lampenfieber haben werde. «Aber spätestens, wenn der Vorhang aufgeht und die Truppe zu spielen, singen und tanzen beginnt, ist das alles vergessen.» Dass sich Tschannen so gut im Musical-Alltag eingelebt hat, ist nicht selbstverständlich. Der 44-jährige Präsident des Jodlerklubs Edelweiss Flamatt stiess im Januar zum Ensemble und hatte die schwierige Aufgabe, einen jungen Darsteller zu ersetzen, der kurz zuvor tödlich verunglückt war. «Um alle Stücke einzustudieren und mich auf den ersten Auftritt vorzubereiten, blieben mir genau zehn Tage», blickt Tschannen auf eine schwierige Startphase zurück. «Weil mich die Truppe aber wie eine Familie aufgenommen hat, klappte das alles reibungslos.»

Das gut eingespielte und harmonisch funktionierende Ensemble ist auch für Aline Bächler ein Hauptgrund für den Erfolg von «Stilli Zärtlichkeite». «Ich habe durch das Musical viele Freundschaften geschlossen», sagt die mit 20 Jahren jüngste Darstellerin. «Aber auch die vielen verschiedenen Jodelgesänge und Dialekte, die im Musical zu hören sind, kommen sehr gut beim Publikum an.» Dialekte aus der ganzen Schweiz auf der Bühne zu hören, das sei schon einzigartig und trage wesentlich zur Wirkung des Musicals bei, findet auch Tschannen. Und Bertschy ergänzt augenzwinkernd: «Das ist gelebter Kulturtransfer.»

Aus dem Leben gegriffen

«Ich glaube, es ist uns gelungen, die Welt der Jodler und jene der Musical-Liebhaber einander näherzubringen», sagt Erwin Bertschy. Das widerspiegle sich im durchmischten Publikum. «Da sind immer auch viele junge Gesichter zu sehen.» Er erwähnt die Geschichte um die beiden Liebenden Sepp und Annemarie als weiteren Grund für den Erfolg von «Stilli Zärtlichkeite» (siehe Kasten). Weil alle Themen, die im Musical behandelt werden, aus dem Leben gegriffen seien, könnten sich die Zuschauer leicht mit den Protagonisten identifizieren, so Bertschys These. Das spüre er auch in den Zuschauerreaktionen: «Es ist mehrere Male vorgekommen, dass nach einem Auftritt fremde Personen auf mich zugekommen sind und vor Freude geweint haben.» Zu spüren, dass man mit dem eigenen Schaffen Menschen berühre, das sei der schönste Lohn, findet auch Aline Bächler: «Die Mitarbeit am Musical ist zwar mit grossen Anstrengungen verbunden, durch die Dankbarkeit der Leute erhält man aber sehr viel wieder zurück.» Sie will ihren Part vor Heimpublikum am Wochenende besonders gut spielen: «Es werden viele Freunde und Bekannte im Publikum sein. Ich bin deshalb schon etwas nervöser als sonst vor einem Auftritt.»

Zum Musical

Eine Geschichte, die das Herz berührt

Sepp, der als Waise bei seinem Götti auf einem Berggasthof aufwächst, und die aus katholischem Hause stammende Annemarie lernen sich in jungen Jahren kennen. Die beiden verlieben sich, und Annemarie wird schwanger. Bevor sie dies Sepp kundtun kann, verbieten ihr die Eltern, den jungen Mann wiederzusehen. Stattdessen schicken sie Annemarie ins Wallis, wo diese ihr Kind, weit weg von allen Bekannten, grossziehen soll. Sepp erfährt nie hiervon, und das vergebliche Warten auf Annemarie hinterlässt in ihm grosse Verbitterung. Über 20 Jahre vergehen, bis sich Annemarie dazu aufrafft, Sepp wieder zu treffen. Für die Regie und Choreografie des Musicals sind Peter Zimmermann und Franziska Flückiger verantwortlich. Die Musik stammt aus der Feder von Ruedi Roth und Ländlerlegende Willi Valotti, der mit seiner Wyberkapelle und Akkordeonist Simon Lüthi das Stück musikalisch begleitet. Zu hören gibt es die versierten Stimmen von Barbara Klossner, Regula Rittler oder Res Mathys. Das Schützenchörli Schmitten hat bei den Vorstellungen in Wünnewil einen Gastauftritt.

mz

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