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Nur ausgereifte Früchte entfalten volles Aroma

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Nur ausgereifte Früchte entfalten volles Aroma

Im Wallis, dem schweizerischen Hauptanbaugebiet der Aprikosen, ist die Ernte voll im Gang

«Eine Aprikose, die gepflückt ist, reift nicht mehr nach», weiss der Obstbauer Charly Dupont aus Saxon. Er pflückt deshalb nur reife Früchte und vermarktet seine gesamte Ernte im Direktverkauf. Was er nicht absetzen kann, wird zu Abricotine destilliert.

Von ANTON JUNGO

Der 74-jährige Charly Dupont ist einer der rund 1000 Walliser Aprikosenbauern. Mit seiner Gattin Huguette baut er auf einer Fläche von rund 12 000 m2 die beliebten Früchte an. «Schon mein Vater hat seine Familie mit der Produktion von Aprikosen gross gezogen», betont er und weist stolz darauf hin, dass auch einer seiner Söhne einen eigenen Betrieb aufgebaut hat.

Das linke Rhoneufer
ist der ideale Standort

Als besonders idealer Standort für den Aprikosenanbau gilt im Wallis die Gegend des linken Rhoneufers zwischen Charrat und Fey-Nendaz sowie die jeweils angrenzenden Abhänge. Charly Dupont hat das Glück, dass sich seine Obstgärten in Saxon, im Zentrum des Anbaugebiets befinden. Sie liegen zum Teil in der Talebene, aber auch an den Abhängen zum Maiensäss Sapinhaut. «Der Boden und das Klima um Saxon behagt den Aprikosen am besten. Besonders wichtig ist, dass die Früchte langsam reifen», ist er überzeugt.

Die unterschiedlichen Standorte vermindern das Risiko der Ernteausfälle. Aprikosen blühen sehr früh im Frühjahr. Als Regel gilt die Zeit um den St.-Josefs-Tag, den 19. März. In der Ebene ist die Gefahr gross, dass die zarten Blüten durch den Frost zerstört werden und sich keine Früchte bilden können. In höheren Lagen blühen die Bäume dagegen oft erst, wenn die Frostgefahr vorbei ist. Die verschiedenen Lagen ermöglichen aber auch eine gestaffelte Ernte. Sie dauert auf dem Betrieb von Charly Dupont ungefähr einen Monat; gewöhnlich vom 20. Juli bis zum 20. August.

«Luizet» – die Walliser Aprikose

Charly Dupont schwört auf die traditionelle Sorte «Luizet» (vgl. Kasten). Es gibt verschiedene Gründe, weshalb er sich auf diese Sorte spezialisiert hat. Einerseits ist er überzeugt, dass «Luizet» am meisten den Erwartungen entspricht, die man von einer Aprikose erwartet. Besonders weist er auf den ausgeprägten Aprikosen-Geschmack hin.

«Luizet» brauche aber auch weniger chemische Behandlung als neuere Sorten. Eine besondere Gefahr bildet die Blattkrankheit Monilia. Gewöhnlich reiche aber eine präventive Spritzung zur Blütezeit, erklärt der Obstbauer. Wichtig sei vor allem die ständige Überwachung der Bäume.
Die Ernte hängt neben den Witterungsbedingungen vor allem vom fachgerechten Schnitt ab. Wenn die Zeit reicht, schneidet Charly Dupont seine Bäume unmittelbar nach der Ernte. «Die Wunden heilen dann am besten», weiss er. Ein Schnitt ist aber auch im Winter möglich. Wichtig sei vor allem, dass man Licht in den Baum bringe.

Gepflückte Früchte reifen nicht nach

Besonderen Wert legt er auf den richtigen Zeitpunkt für die Ernte. «Eine Aprikose, die gepflückt ist, reift nicht mehr nach», betont er und wartet deshalb ab, bis die Früchte wirklich reif sind. Er geht dabei auch ein gewisses Risiko ein, erleiden doch ausgereifte Früchte leicht Druckschäden. Charly Dupont vermarktet seine gesamte Ernte im Direktverkauf. Seine Kundschaft stammt aus allen Gegenden der Schweiz. Er erntet immer nur gerade so viele Früchte, wie seine Kunden reserviert haben.

Unbegreiflich ist für ihn, dass man heute die Früchte nach der Ernte oft über eine Sortieranlage laufen lässt. «Das ist der Tod der Aprikose», meint er. Qualitäts-Früchte müssten nämlich in einem Stadium gepflückt werden, wo sie eine solche Behandlung nicht vertrügen.

Bei der Preisgestaltung macht Charly Dupont eine Mischrechnung. Er nimmt den Durchschnitt des Preises, den die Genossenschaft für die Aprikosen bietet, und jenen, den die Früchte im Laden kosten. «Auf diese Weise profitiere ich wie auch der Kunde», hält er fest.

«Lie-coeurs d’abricot»

Einen Teil seiner Ernte legt Charly Dupont ins Fass, um daraus den Aprikosenschnaps Abricotine zu destillieren, der als Spezialität in den letzten Jahren grosse Beliebtheit gewonnen hat. In der Gegend von Saxon gibt es heute Aprikosenbauern oder auch Grossisten, die ihre ganze Ernte der Destillation zuführen.

Vor einigen Jahren hat er zusammen mit einem Confiseur auch eine eigene Spezialität entwickelt. Immer wieder sei er von Kunden angefragt worden, ob er nicht einen süsseren Schnaps mit weniger Alkoholgehalt habe. Zur Herstellung seines Aprikosen-Liqueurs – er nennt ihn «Lie-coeurs» – nimmt er gut ausgereifte Früchte, legt sie in Weisswein ein und lässt sie mazerieren. Die Früchtemasse wird aufgekocht, gezuckert und schliesslich mit Abricotine versetzt.
«Es hat einige Versuche gebraucht, um ein Getränk zu erhalten, in welchem Farbe, Aroma, Süssigkeit und Alkoholgehalt ausgeglichen waren», hält er fest und weist stolz darauf hin, dass sein «Lie-coeurs» bei der Kundschaft sehr beliebt sei und auch schon kopiert werde.

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