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Offenes Ohr für geplante Spitalreformen

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Autor: URS HAENNI

Die Teilnahme von HFR-Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud, Generaldirektorin Pauline de Vos Bolay und dem Medizinischen Direktor Bernard Vermeulen an einer Spital-Debatte in Le Pâquier kam dem Gang in die Höhle des Löwens gleich.

Die von ihnen in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie geht von einer Schliessung der Geburtenabteilung und des Akut-Standortes Riaz aus. Dazu soll mittelfristig das Spital in Châtel-St-Denis geschlossen werden.

Entsprechend füllten rund 250 Personen die kleine Mehrzweckhalle in Le Pâquier, rund 50 von ihnen Angestellte des Freiburger Spitals. Beim Eingang machte der Personalverband der öffentlichen Dienste Werbung für ein Bürgerkomitee zum Erhalt des Spitals Riaz; gleichentags war bekannt geworden, dass 5000 Personen eine Petition für den Erhalt des Standortes Châtel-St-Denis unterschrieben hatten.

Und die Patienten?

Doch die Troika des Freiburger Spitals konnte zweieinhalb Stunden später den von der Greyerzer FDP organisierten Anlass wieder verlassen, ohne angriffige Voten abgewehrt zu haben. Die andere Seite des Podiums war ihnen relativ freundlich gesinnt. Der Tessiner Nationalrat Ignazio Cassis erwies sich als Befürworter von Reformen im Gesundheitswesen, und Oberamtmann Patrice Borcard machte keinen Hehl daraus, dass er zwischen den Ansprüchen der Greyerzer Bevölkerung und der Freiburger Regierung vermittelt. Einzig der Greyerzer Allgemeinmediziner Philippe Mercier machte zeigte seine Skepsis gegenüber den geplanten Umwälzungen im Spitalnetz unverhohlen: «Es gibt einen grossen Vergessenen: den Patienten.»

Dafür erntete Mercier aus dem Saal genauso Applaus wie für seinen Aufruf, dass niedergelassene Ärzte und das Spitalnetz zusammenarbeiten und folglich das Spital Riaz überleben müsste. Doch die Reform-Skeptiker im Saal begnügten sich mit Applaus und Bravo-Rufen nach einzelnen Voten.

Aus den Erklärungen der Spital-Vertreter ging klar hervor, dass grössere Umwälzungen im Freiburger Spitalwesen nicht mehr aufzuhalten sind. «Wir stehen einem Paradigmenwechsel gegenüber», so Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud. Für ihn geht die Zukunft Richtung unternehmerischer Service public, der durch den Freiburger Grossen Rat via Finanzplanung fast einstimmig genehmigt wurde.

Rahmen für die Studie

Der Tessiner Gesundheitspolitiker Ignazio Cassis meinte: «Gewiss, jeder Kanton findet seinen eigenen Weg, aber im Sinne des nationalen Gesetzgebers.» Für Cassis hat Freiburg punkto Spitalreformen einen Rückstand gegenüber anderen Kantonen. Der Greyerzer Oberamtmann Patrice Borcard bedauerte lediglich, dass der deutschsprachige Norden die Spitalplanung nicht richtig realisiert habe, und der Süden in der Vergangenheit fast zu weit gegangen sei.

Für Philippe Menoud ist klar, dass die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie «nicht in irgendeine Richtung» gehen könne, sondern vom Verwaltungsrat einen Rahmen erhält.

An der Debatte am Montag wurde Menoud damit konfrontiert, dass man auf die demografische Entwicklung des Südens Rücksicht nehmen müsse. Menoud versicherte, dass die Bevölkerungsentwicklung sehr wohl in die Machbarkeitsstudie einfliessen werde.

Der Spitalführung stellte sich weiter die Frage, wo denn in der Spitalplanung Platz für menschliche Werte sei. Dazu Philippe Menoud: «Wir verteidigen humanistische Werte. Das Problem aber ist, dass die Gesellschaft und somit wir alle dem Grenzen setzen.»

Applaus erntete der Greyerzer Arzt Philippe Mercier, der sich für das Überleben des Spitals Riaz aussprach.Bild Corinne Aeberhard

Studie:Eine Karte mit zwei Spitälern

Ich mache mir Sorgen um die Zukunft, dass wir nämlich eines Tages im Kanton nichts mehr haben, wenn wir jahrelang Defizite anhäufen.» HFR-Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud befürchtet ohne Spitalreform «ein brutales Erwachen». Wie er in Le Pâquier sagte, existiere eine Liste mit nur noch 30 Spitälern in der Schweiz, und da komme das Freiburger Spital nicht mehr vor.

Demgegenüber verwies ein Teilnehmer der Debatte am Montag auf eine Masterstudie über Spitalplanung (www.archihosp.ch) mit Szenarien für 30, 40 oder 50 Schweizer Spitälern. Diese nehmen Bevölkerungszahlen und Verkehrswege als Grundlage und streben eine optimale geografische Verteilung an. Bei diesen drei Szenarien figurieren für den Kanton Freiburg je zwei Spitäler: das Kantonsspital und jenes von Riaz.uh

«Es gibt einen grossen Vergessenen: den Patienten.»

Autor: Philippe Mercier

Autor: Allgemeinmediziner

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