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Ogoz-Insel im Greyerzersee

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Ogoz-Insel im Greyerzersee

Band 6 der Freiburger Hefte für Archäologie ist erschienen

Zwar künstlich, doch die Insel Ogoz im Greyerzersee gilt als eine der schönsten Inseln der Schweiz. Diesem Wahrzeichen des Kantons Freiburg ist der Hauptartikel im 240 Seiten starken 6. Band der Freiburger Hefte für Archäologie (FHA) gewidmet.

Von ANTON JUNGO

Die Erforschung des früher noch von der Saane umflossenen Geländesporns reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Erste archäologische Untersuchungen wurden aber erst kurz vor Mitte des 20. Jahrhunderts eingeleitet, als der Bau einer Staumauer geplant wurde. Heute taucht von diesem Geländevorsprung in normalen Zeiten nur noch die Insel Ogoz aus dem Greyerzersee auf.

Die verschiedenen Grabungskampagnen hätten gezeigt, dass die Insel Ogoz seit je die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zog, betonte gestern der Kantonsarchäologe Claus Wolf bei der Vorstellung der neues-
ten Ausgabe der FHA. Sei dies Aussichts-, Lager- oder Siedlungsplatz. Ein Grund dafür war die günstige Lage innerhalb des Verkehrssystems des Saanetals. In unmittelbarer Nähe befinden sich gleich drei Flussübergänge, die vermutlich noch in römischer Zeit und vielleicht gar noch im Frühmittelalter genutzt wurden.

Spuren bis in die Mittelsteinzeit

Neben Spuren von Menschen aus der Mittel- und Jungsteinzeit (10 000 bis 3500 v. Chr.) wurden vor allem zwei bronzezeitliche Siedlungsphasen (Mittel- und Spätbronzezeit 1500 bis 800 v. Chr.) nachgewiesen. Die gefundene Keramik erinnert an jene aus den zeitgleichen Seeufersiedlungen (z. B. am Murtensee). Vermutet wird auch eine vorgeschichtliche Verteidigungsanlage, die eventuell den Zugang von der Nordwestseite her versperrte.

Die heute noch gut sichtbaren Ruinen stammen von einer mittelalterlichen Burg und den angrenzenden Wohnbauten. Nacheinander wurden zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert drei Türme gebaut. Gut erhalten und total renoviert ist auch die 1226 erstmals erwähnte St.-Theoduls-Kapelle. Jedem der erwähnten Themen ist in den FHA ein Artikel gewidmet (vgl. auch Kasten).

Würdigung von Hanni Schwab

Eröffnet wird der Band 6 der FHA mit einer Würdigung von Hanni Schwab, der vor rund einem Jahr verstorbenen ehemaligen Kantonsarchäologin. Gemäss ihrem Nachfolger Claus Wolf gilt sie als «die Verkörperung der Freiburger Archäologie schlechthin».

Weitere Artikel sind mittelsteinzeitlichen Grabungsstellen in La Tour-de-Trême und in der Nähe des Klosters Altenryf gewidmet. In La Tour-de-Trême wurde ebenfalls im Zusammenhang mit dem Bau der Umfahrungsstrasse ein jungsteinzeitlicher Siedlungsplatz ausgegraben.

Im vergangenen Jahr wurde in der Schweiz der Entdeckung der ersten Pfahlbauer-Siedlungen in Meilen am Zürichsee gedacht. Claus Wolf und Michel Mauvilly zeigen in ihrer Studie auf, dass die kurz darauf bei Muntelier am Murtensee entdeckten Seeufersiedlungen den Vergleich mit jenen am Zürichsee nicht zu scheuen brauchen und noch längst nicht erschöpfend erforscht sind.

Gewürdigt werden schliesslich die Badeanlage und die Wandmalereien eines Landhauses aus der Römerzeit in Estavayer-le-Gibloux sowie das mittelalterliche Haus an der Rathausgasse 27 in Murten. Vervollständigt wird der Band durch einen kurzen Beschrieb der im Jahr 2003 neuentdeckten Funde und Fundstellen.

Die Artikel sind gemäss dem Territorialitätsprinzip jeweils französisch oder deutsch geschrieben, ergänzt durch eine kurze Zusammenfassung in der zweiten Amtssprache.

Band 6 der Freiburger Hefte für Archäologie ist in einer Auflage von 1000 Exemplaren erschienen. Er kann zum Preis von 25 Franken beim Amt für Archäologie, Obere Matte 13, in Freiburg, bezogen werden.

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Ausflugsort

1996 wurde ein Verein gegründet, der sich um die Erhaltung der Insel Ogoz annimmt. Die Aufgabe des Vereins sei ein schwieriger Spagat zwischen dem Schutz und der Vermarktung dieses beliebten Ausflugsziels im Greyerzersee, meinte gestern dessen Präsident Yvan Chappuis.

In den vergangenen Jahren hat sich der Verein um die Erhaltung der Insel im wörtlichen Sinn gekümmert. Durch den starken Wellenschlag sind die Ufer einer starken Erosion ausgesetzt. Die bedrohten Stellen wurden deshalb mit Kästen aus Lärchenholz verbaut.
Zwischen 1998 und 2002 wurde auch die Kapelle samt Kunstgegenständen total renoviert. Sie wird gerne für Hochzeiten oder andere religiöse Feiern aufgesucht.

Zurzeit ist der Verein daran, die noch vorhandenen Burgruinen zu sichern und zugänglich zu machen. Zudem wird ein Wanderweg angelegt.

Damit die Insel leichter zugänglich ist, hat der Verein einen Bootsdienst organisiert. Die zwei Boote mit einem Fassungsvermögen von je 11 Personen fahren auf Anfrage (079 653 87 55). Zusammen mit dem archäologischen Dienst hat der Verein einen Sonderdruck der erwähnten Artikel in den FHA veranlasst. Die Broschüre kann beim Verein zum Preis von 15 Franken bezogen werden. ja

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