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«Online-Prüfungen sind Stressfaktor»

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Nur noch wenige Studenten und Studentinnen der Universität Freiburg befinden sich in der Prüfungsphase des Frühlingssemesters. Die meisten haben diese mittlerweile hinter sich. Mit sehr wenigen Ausnahmen wurden alle schriftlichen und mündlichen Prüfungen online durchgeführt. Die Fakultäten der Universität Freiburg konnten hierbei selbst die genauen Ausführungen der von der Universitätsdirektion verfassten Grundsätze für die Prüfungsorganisation festlegen (die FN berichteten).

«Normalerweise hat man noch den Weg in die Uni, wo man sich mental auf die Prüfung vorbereiten kann. Das war dieses Mal nicht der Fall.»

Germanistik- Studentin

Rektorin Astrid Epiney, aber auch die einzelnen Departemente der Universität Freiburg, betonten zu Beginn der Prüfungsphase, dass sie den Studenten und Studentinnen vertrauen würden. Prüfungsbetrug könne jedoch nie komplett ausgeschlossen werden.

Schummeln schwer gemacht

Die Rechtswissenschaftliche Fakultät hat als einzige Fakultät bei ihren Studenten nicht nur auf Vertrauen gesetzt, um Prüfungsbetrug zu verhindern. Die Studierenden mussten für alle schriftlichen Online-Prüfungen ihr Handy so aufstellen, dass sie sich während dem Ablegen der Prüfung filmen konnten. «Das war schon ein gewisser Stressfaktor», sagt eine 23-jährige Jus-Studentin, «Ich hatte ständig Angst, die Technik würde mich im Stich lassen und man hätte dann das Gefühl, ich würde betrügen.»

Die restlichen Fakultäten verzichteten auf die Videoüberwachung. Dort wurden Fragestellung und Formulierung so gestaltet, dass die Studierenden kaum Möglichkeiten haben zu betrügen. Auch die Reihenfolge der Fragen variierte bei jeder Prüfung. Ob das die Studierenden wirklich vom Betrügen abhielt? «Wir hatten gar keine Zeit, uns untereinander auszutauschen», sagt ein 25-jähriger Medien- und Wirtschaftsstudent. Das bestätigt auch eine Studentin, die die kombinierte Lehrerausbildung macht. Schummeln sei unter dem vorhandenen Zeitdruck unmöglich gewesen.

Ungewohntes Gefühl

Prüfungen plötzlich am Computer zu schreiben und nicht auf Papier, war für die meisten Studenten eine sehr ungewohnte Situation. «Die Prüfungssituation war wirklich speziell für mich», so die Jus-Studentin. Eine Germanistik-Studentin meint, dass es ein ungewöhnliches Gefühl war, die Prüfung im eigenen Zimmer abzulegen. «Normalerweise hat man noch den Weg in die Uni, wo man sich mental auf die Prüfung vorbereiten kann. Das war dieses Mal nicht der Fall.» Das habe ihr gefehlt.

Alle sind sich in diesem Punkt einig. Wenn sie wählen könnten, würden sie lieber Präsenzprüfungen ablegen. «Ich finde Online-Prüfungen sind keine gute Alternative und nur ein weiterer unnötiger Stressfaktor, weil man mehr Eigenverantwortung hat», so der 25-jährige Medien- und Wirtschaftsstudent. «Das Prüfungsgefühl ist zu Beginn nicht da, weil man zu Hause ist und doch wird es plötzlich ernst», fügt die Jus-Studentin hinzu.

Fehlende Kommunikation

Nicht alle Prüfungen wurden online durchgeführt. Einige Fakultäten haben ihre Prüfungen auf den Sommer verschoben, um sie in Präsenzform durchführen zu können. Bei der 23-jährigen Germanistik-Studentin geschah genau dies. Eine ihrer Prüfungen aus dem Nebenfach wurde auf August verschoben. «Was mich besonders daran nervt, ist, dass ich darüber nicht informiert wurde und drei Wochen lang umsonst gelernt habe», sagt die 23-Jährige. Ausserdem wollte sie sich ihren Bachelor bereits anfangs Sommer validieren lassen. Das ist nun aufgrund der Verschiebung dieses Examens nicht möglich. Auch andere Studenten sagen, dass die Kommunikation zwischen den Studierenden und den Fakultäten nicht immer einwandfrei funktionierte. «Es gab öfters Missverständnisse, es wurde auf unterschiedlichen Plattformen informiert und alle haben es ein wenig anders gemacht», sagt eine Studentin.

Rektorat

«Die Prüfungssession ist insgesamt gut gelaufen»

Die aussergewöhnliche Prüfungsperiode Mai/Juni 2020 an der Universität Freiburg ist schon bald vorbei. Rektorin Astrid Epiney ist zufrieden mit der Organisation der diesjährigen Semesterprüfungen. «Die Prüfungssession ist insgesamt gut gelaufen. Darüber sind wir alle erleichtert», sagt Epiney. Es habe keine grössere Probleme gegeben, die bis ins Rektorat der Universität vorgedrungen seien. «Wir hatten auch keine wirklichen technischen Pro­bleme. Die Direktion IT hat hier umfangreiche Vorbereitungen getroffen und in kurzer Zeit viel geleistet. Auch die Fakultäten haben sich sehr engagiert», sagt Epiney. Sie versteht, dass die Online-Prüfungen für die meisten Studierenden gewöhnungsbedürftig waren und nicht immer alles optimal verlaufen ist. Auch in der Kommunikation zwischen gewissen Departementen und Studierenden gebe es möglicherweise Verbesserungspo­tenzial. «Wir sind sehr dankbar für die Flexibilität und das Verständnis der Studentinnen und Studenten in dieser schwierigen Lage,» so die Rektorin. Die Universität hofft, schon bald im Normalbetrieb funktionieren zu können. Die Prüfungen im August sind grösstenteils bereits als Präsenzprüfungen geplant.

km

 

 

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