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Panne beim obersten Pannenhelfer

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CVP-Kandidat Edgar Schorderet bezog als TCS-Boss zu viel Lohn

Autor: Von REGULA SANER

Im Juni 2004 wurde Edgar Schorderet Zentralpräsident des Touringclubs Schweiz, TCS. Im November desselben Jahres galt es zusätzlich die Stelle des CEO zu besetzen. Edgar Schorderet erklärte sich bereit, diesen Job auch noch zu übernehmen – ad interim. Natürlich bedeutete die Ausübung zweier Funktionen auch mehr Lohn. So weit, so gut, schliesslich arbeitet ja niemand gerne gratis.

Bei interner Kontrolle entdeckt

Dann wurde der TCS aber fündig und konnte den Posten des CEO im Dezember 2005 definitiv neu besetzen. Der Lohn von Edgar Schorderet blieb hingegen derselbe, obwohl dieser fortan nur noch eine Funktion, nämlich diejenige des Zentralpräsidenten innehat. Eine TCS-interne Kontrolle brachte diesen Sachverhalt im Juli 2007 ans Tageslicht. «Ich gebe mir den Lohn nicht selber, ich habe keinen Fehler begangen und auch niemanden getäuscht», erklärte Edgar Schorderet gegenüber den FN. Nach dem Ende seiner Funktion als CEO seien weder er noch der Verwaltungsrat auf die Idee gekommen, etwas am Lohn zu ändern. «Ich hatte mit der Einführung des neuen CEO und anderen neuen Aufgaben so viel zu tun, dass es für mich klar war, dass ich den Lohn weiterhin verdiene, das war vielleicht naiv von mir.»

Zusätzlicher Lohn gerechtfertigt

Der TCS spielte gestern die Angelegenheit in einer Medienmitteilung herunter. Zum erhöhten Lohn trotz Wegfallen des Doppelmandates schrieb er: «Aus Sicht des Verwaltungsrates sollte diese zusätzliche Entschädigung mit dem Engagement des neuen Generaldirektors wegfallen. Der faktische Beschäftigungsgrad von 100 Prozent hielt jedoch bis zum 31.08.07 an.» Mit anderen Worten: Weil Schorderet auch nach der Einstellung des CEO faktisch 100 Prozent weiterarbeitete, war der zusätzliche Lohn gerechtfertigt. Seit September muss Schorderet nichtsdestotrotz mit einer monatlich 10 000 Franken tieferen Entschädigung auskommen.Laut TCS ist «die rein formelle Differenz» zwischen dem Verwaltungsrat und seinem Zentralpräsidenten, Edgar Schorderet, damit geregelt. Und: «Dem TCS ist durch diese Angelegenheit kein finanzieller Schaden entstanden.»

Aussergewöhnlicher Vorfall

Faktum ist aber, dass Schorderet dem TCS einen Teil des bezogenen Lohnes zurückzahlt. Unfreiwillig sagt der TCS, freiwillig Schroderet: «Die Meinungen im Verwaltungsrat zu meinem Lohn waren geteilt. Ich wollte keinen Streit, mir ging es immer um das Allgemeinwohl des TCS. Darum schlug ich vor, einen Teil des Gehaltes zurückzuzahlen, was aber kein Schuldeingeständnis ist», begründete Edgar Schorderet die Rückzahlung.200 000 Franken sollen es sein, wie TCS-Vizepräsident Luigi Rossi Informationen des «Le Matin» bestätigte.Gegenüber den FN stufte Luigi Rossi – anders als es der TCS in der Medienmitteilung tut – das Verhalten von Schorderet als problematisch ein: «Das ist ausserordentlich, so etwas darf nicht passieren.» Auch das Argument von Edgar Schorderet, er hätte mehr gearbeitet als das für einen Verwaltungsratspräsidenten üblich sei, liess Rossi nicht gelten: «Die Funktion des Verwaltungsratspräsidenten ist keine Aufgabe, die sich in Stellenprozenten definiert, es ist eine Position.»Und bei der Frage, ob Herr Schorderet für den TCS noch tragbar sei, wich Rossi zunächst aus, erklärte dann aber: «Das müssen wir noch eingehend diskutieren.» Auf mögliche Rücktrittsforderungen angesprochen, meinte Edgar Schorderet. «Die Medienmitteilung enthält die Meinung des Verwaltungsrates und danach ist die Sache erledigt. Wenn Herr Rossi aber so etwas sagt, ist es das vielleicht doch nicht. Mir gegenüber hat er so etwas noch nie geäussert.»

CVP steht hinter Schorderet

Für den Kantonalpräsidenten der CVP, Emanuel Waeber, ist der Fall klar: «Das ist eine Schlammschlacht vor den Wahlen.» Die Sache sei TCS-intern erledigt worden. «Herr Schorderet ist weder strafrechtlich noch vermögensrechtlich angeklagt worden. Da gibt es nichts mehr dazu zu sagen.» Edgar Schorderet also immer noch ein valabler Kandidat für die CVP?: «Ja! Die Verantwortung liegt beim Verwaltungsrat des TCS.»

Zeitpunkt kein Zufall

Eines steht fest. Dass die Öffentlichkeit zwei Wochen vor den Wahlen von dieser Geschichte Wind bekommt, kann kein Zufall sein. «Das ist ein gezielter Schlag!», meinte Edgar Schorderet. Etwa von Mitgliedern seiner Partei? «Ich glaube es nicht. Ich denke eher, dass die Quelle innerhalb des TCS zu suchen ist.» Dort habe er nicht nur Freunde.

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