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Panta rhei

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Gastkolumne

Autor: Beat Brülhart

Panta rhei

Nachdem Heraklit seinerzeit «panta rhei» (alles fliesst, nichts bleibt) formulierte, begannen die Philosophen darüber zu debattieren, ob es möglich sei, zweimal in denselben Fluss zu steigen. Denken Sie, dass das möglich ist? Natürlich kann ich 10 oder 100 Mal in die Saane steigen. Nur: ist es jedes Mal dasselbe Wasser?

Das Leben ist nichts Statisches. Es fliesst. Jeden Tag gibt’s «anderes Wasser». Nichts bleibt, wie es ist, alles verändert sich. Eigentlich wissen wir das und können es täglich beobachten, an uns selbst, an andern, in der Natur.

Unser Denken hingegen funktioniert offenbar statisch. Die allermeisten glauben, «dass es schon immer so war», und der grösste Wunsch vieler ist, dass «alles so bleibt, wie es ist». Doch das sind Illusionen und Selbst-Sabotageprogramme.

Dahinter steckt nichts anderes als Angst, blanke Angst vor dem Unbekannten, Angst vor Veränderung. Deshalb halten wir mit aller Kraft am Vertrauten fest, selbst dann, wenn dies pures Un-Glück und Leiden ist. Das geht oft soweit, dass für manche die Angst vor dem künftigen Glücklichsein grösser ist, als die Angst vor dem vertrauten Leiden. Also halten sie fest, drehen sich im Kreis und sind verwundert, weil sie immer wieder an derselben Stelle ankommen.

Es gibt kein allgemein gültiges «Anti-Angst-Rezept». Aber eines hilft immer: Vertrauen. Vertrauen ins Leben. Damit meine ich jenes Urvertrauen, das vielen Zeitgenossen abhanden gekommen ist, weil sie ausschliesslich das Prinzip «mein Wille geschehe» leben. Aber «mein Wille geschehe» allein funktioniert oft nicht. Spätestens wenn wir unsere Vergangenheit betrachten, wird es klar. Wie oft schon wollten wir etwas unbedingt, aber es kam ganz anders. Und – aus heutiger Sicht betrachtet – das, was damals herauskam, war gut, sogar notwendig, auch wenn es uns seinerzeit überhaupt nicht ins Konzept passen wollte. Dieses Urvertrauen, gepaart mit entschlossenem Handeln, lässt manches Problem dahinschmelzen wie Schnee an der Frühlingssonne. «As chunt scho guet.»

Apropos Probleme: Ich denke, jeder schleppt ein paar mit sich herum. Grössere, kleinere, meistens nichts all zu Ernstes. Und die meisten dieser Problemchen werden wohl in Hundert Jahren für das Universum keine all zu grosse Bedeutung mehr haben. Oder nicht?

Beat Brülhart ist Unternehmensberater und Trainer/Coach für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet. Der Inhalt braucht sich nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion zu decken.

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