Papst Franziskus hat vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. Die Menschheit befinde sich aktuell in «grossen Schwierigkeiten», heisst es in einem kürzlich vom Vatikan veröffentlichten Papstschreiben. Das Kirchenoberhaupt äussert sich anlässlich des 25. Gründungsjubiläums der Päpstlichen Akademie für das Leben. Egoismus und Argwohn gegenüber anderen hätten die Oberhand gewonnen, so Franziskus. «Der Spalt zwischen dem Streben nach eigenem Wohlstand und dem Glück der menschlichen Gemeinschaft scheint sich auszuweiten: So sehr, dass man glaubt, zwischen dem Einzelnen und der menschlichen Gemeinschaft sei inzwischen ein wahres Schisma im Gange», schreibt das Kirchenoberhaupt.
Wirtschaftliche und technische Entwicklung würden oft nicht zum Wohl der Gemeinschaft genutzt, kritisiert Franziskus. Materialismus und Konsumdenken manipulierten die Menschen, so dass diese den Blick verlieren «für die Schönheit eines gemeinschaftlichen Lebens». Die Christen ruft Franziskus daher auf, Spaltung, Gleichgültigkeit und Feindseligkeit zu bekämpfen. «Und es muss sofort gehandelt werden, bevor es zu spät ist», mahnt der Papst. Franziskus fordert eine neue weltweite moralische Sichtweise, die Schöpfung und Menschen achtet. Für den Papst ist dabei in erster Linie die Kirche selbst gefordert. Sie müsse sich ernsthaft fragen, ob sie genug dazu beigetragen habe, «eine Vision des Menschen zu fördern, die in der Lage ist, die Einheit der Völkerfamilien angesichts der heutigen Umstände zu unterstützen».
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