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Parkplätze weg – und dann? Die Suche nach Lösungen gestaltet sich schwierig

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Eigentümerin des Parkhauses Grenette beim Liebfrauenplatz in der Stadt Freiburg ist nach langem Zögern und Zaudern jetzt offenbar bereit, sich ernsthaft mit einem Ausbau des Parkhauses zu beschäftigen. Eine Arbeitsgruppe ist daran, das Pflichtenheft zu erarbeiten, um eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, wie der Präsident der Aktiengesellschaft, Bertrand Deschenaux, am Mittwochabend anlässlich der Generalversammlung der IG Grenette verkündete. Zudem hat der Verwaltungsrat Alain Deschenaux vom Beratungsunternehmen MC-Management mit einer Wirtschaftlichkeitsprüfung beauftragt. Dieser ist Generaldirektor der Nordmann-Gruppe, der das Schützenmatt-Parking an der Bahnhofallee gehört, und Präsident des Vereins der Schweizer Parkhäuser, Parkingswiss.

Den ersten Teil seiner Analyse konnte Deschenaux bereits am Mittwochabend präsentieren. Fazit: Mit dem Ausbau geht die IG Grenette ein finanzielles Risiko ein. Ob die Investitionen am Ende zwischen 5,7 und 9,2  Millionen Franken – das sind 50 000 bis 80 000 Franken pro neuen Parkplatz – einschenken, hängt in erster Linie davon ab, wem die neuen Parkplätze zur Verfügung gestellt werden sollen.

Die Stadt möchte, dass sie je zur Hälfte den Anwohnern und den Besuchern dienen. Das entspricht auch dem aktuellen Nutzerprofil der Parkfelder im Quartier. Zudem sieht der Richtplan für den historischen Stadtkern vor, dass jeder gestrichene Parkplatz gemäss seiner bisherigen Bestimmung ersetzt werden muss.

Zweite Zufahrt nötig

Weil das Verhalten dieser Nutzer und das Verhalten des bereits eingemieteten Staatspersonals aber stark divergieren, ist das nicht ohne Folgen für das Ausbauprojekt. Aktuell generieren die 92 Anwohnerparkplätze im Parkhaus 368 Fahrzeugbewegungen (ein Parkplatz wird von zwei Einwohnern geteilt, die je einmal rein- und rausfahren). Bei 142 Plätzen wären es 568 Bewegungen. Die 50 neuen Besucherparkplätze müssten sechsmal genutzt werden, damit das Parking rentabel ist. Wenn jedes Fahrzeug einmal rein- und rausfährt, macht das 600 Bewegungen. Zusammen mit dem durch die Staatsangestellten bedingten Verkehrsaufkommen würden die neuen Parkplätze somit zu einer Verdoppelung der Ein- und Ausfahrten führen. «Ein einziger Ein- respektive Ausgang, wie er heute existiert, würde nicht reichen», bilanzierte Deschenaux.

Elegant wäre da, wenn die Zufahrt zum Grenette-Parking für die Fahrzeuge der Sicherheitspolizei an der Chorherrengasse genutzt werden könnte. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht. Denn wie Kantons­architekt Gian Carlo Chiové auf Anfrage bestätigte, könnte die Sicherheitspolizei bald wegziehen. Der Kauf eines neuen Gebäudes in Nähe der Kommandozentrale der Kantonspolizei in Granges-Paccot stehe kurz bevor. Sollte dies nicht passieren, würde der von der Stadt angestrebte Nutzermix nach Einschätzung von Deschenaux zu einer Überlastung des Parkings führen.

Nur Besucherparkplätze?

Darum und weil es finanziell interessanter ist, stellte Deschenaux die Frage in den Raum, ob die zusätzlichen Parkplätze nur für Besucher geöffnet werden sollen. Damit müssten die Anwohner auf die verbleibenden Parkfelder auf städtischem Boden im Quartier verwiesen werden oder woanders hin. Denkbar wäre die Übung auch umgekehrt: dass die Anwohner im Parkhaus parkieren und die Besucher draussen bleiben. Damit die Investitionen aber gedeckt werden könnten, müssten die Anwohner dann 300 Franken pro Monat bezahlen. Zum Vergleich: Eine Anwohnervignette kostet heute pro Jahr knapp 400 Franken.

Ein weiteres Problem sieht der Parkhausexperte in einer früheren Auflage des Kulturgüterdienstes, gemäss der jeder Neubau nach 30  Jahren wieder rückgängig gemacht werden müsse. «Bei einer solchen Amortisationsfrist wäre die Investition nicht finanzierbar», so Deschenaux. Die Stadt habe allerdings signalisiert, dass auch eine Frist von 60  Jahren in Betracht gezogen werden könnte.

Reaktion

Der Preis für die Kompensation ist noch sehr hoch

300 Franken pro Monat für einen Parkplatz im Grenette-Parking: Kann das für die Einwohner des Burgquartiers ein Ersatz für die künftig fehlenden Oberflächenparkplätze im Quartier sein? Mit dieser Frage konfrontierten die FN Mobilitätsvorsteher Pierre-Olivier Nobs (CSP). Die Frage stelle sich so gar nicht, lautete seine Antwort. «Es geht um das übergeordnete Interesse an der Aufwertung des Burgquartiers für eine attraktive Kantonshauptstadt.» Der Parkingausbau sei kein Selbstzweck. Die heutige Anwohnervignette von knapp 400 Franken pro Jahr biete im Übrigen schon heute keine Parkplatzgarantie, wobei die Stadt Freiburg noch generös sei: In anderen Städten würden weit mehr Vignetten ausgegeben, als Parkplätze vorhanden seien. Nobs weist zudem darauf hin, dass die 300 Franken pro Monat erst eine Schätzung von Parkhausexperte Alain Deschenaux seien (siehe Haupttext). Es sei am Verwaltungsrat der IG Grenette, einen Businessplan mit Preisen, die näher am Markt sind, zu erstellen. «Es ist aber auch klar, dass bei der IG Grenette als privatem Unternehmen die Rendite im Vordergrund steht.» Darum schliesst Nobs nicht aus, dass die öffentliche Hand – sie ist knapp zur Hälfte am Unternehmen beteiligt – ihren Anteil im Fall eines Ausbaus erhöht. Es sei aber wichtig, dass eine vernünftige und wirtschaftliche Lösung gesucht werde, die den Richtplan einhalte und Parkplätze biete, die von Anwohnern und Besuchern genutzt werden könnten.

rsa

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