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Passanten vor umstürzenden Bäumen schützen

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Den Moncor-Wald bei Freiburg nutzen sehr viele Personen aller Altersgruppen als Naherholungsgebiet. Aktuell wird dort Holz gefällt. Das kann eine Gefahr für Jung und Alt sein. Dennoch soll der Wald nicht abgesperrt werden.

Ein Agglomerationswald birgt für Waldarbeiter viele Gefahren: Kinder, die plötzlich aus dem Unterholz auftauchen und die Maschinen der Holzfäller bewundern, sich langsam bewegende Wandergruppen und auch blitzschnelle Mountainbikes, die in das Holzfällergebiet hineingeraten.

Bertrand Zamofing ist Direktor der Betriebseinheit Forêts-Sarine. Diese wird von rund 25 Gemeinden getragen, darunter die Stadt Freiburg. Er kann ein Lied über die bösen Überraschungen für Holzfäller singen. Diese sind zurzeit daran, den Wald zu lichten, der im Moncor an die Kantonsstrasse Freiburg–Rosé grenzt.

Sicherung der Kantonsstrasse

In den kommenden zwei Wochen wird die Kantonsstrasse jeweils punktuell für zwei bis drei Minuten gesperrt. Das geschieht, wenn ein Baum direkt am Waldrand gefällt wird. Durch die Sperrung soll verhindert werden, dass wegspickende Äste ein vorbeifahrendes Auto beschädigen.

«Es gibt Leute, die meinen, wir zerstören den Wald, wenn wir Bäume fällen», sagt Zamofing. Der Wald müsse aber gelichtet werden, damit neue Bäume nachwachsen können. Zudem gehe es darum, für gesunde Bäume im Wald Raum zu schaffen, sodass sie Licht hätten und ebenfalls wachsen könnten.

Störende und verletzte Bäume

Die Esche ist ein Problem. Dieser Baum ist von der Krankheit Eschenwelke betroffen. Der aus Osteuropa eingeschleppte Pilz lässt den Baum verdorren, solche Bäume müssen gefällt werden. Wenn ein Baum hingegen von Efeu umrankt wird, ist das kein Problem. Er ist nicht vom Holzschlag bedroht. «Der Baum lebt mit diesem Efeu», sagt Zamofing.

Die Klimaerwärmung macht es nötig, dass in den Mischwäldern des Mittellands neue Baumarten gepflanzt werden. Im Moncor-Wald werden neben Buchen, Eichen, Eschen und Douglastannen vermehrt auch Kastanienbäume, Stieleichen und Ulmen auftauchen, welche die heissen Sommer besser ertragen.

Gerader Waldrand untauglich

Saniert wird auch der Waldrand. Ein gerade geschnittener Waldrand ist ungünstig. Die Waldarbeiter werden ihm eine Struktur verpassen, ihn also unregelmässig gestalten. Das fördere die Biodiversität, die Farbenvielfalt und die Lebenswelt der Vögel. Zudem bietet ein strukturierter Waldrand laut Zamofing für den Wald einen besseren Schutz vor Stürmen als ein Waldrand, der wie eine Mauer steht und die Kraft des Windes weniger gut bricht.

Sicherheitskosten

Die aktuellen Holzfällerarbeiten bergen für alle Nutzerinnen und Nutzer Gefahren. Die Holzfäller müssen verhindern, dass ein umstürzender Baum Menschen verletzt. Das Jahresbudget von Forêts-Sarine für die Pflege der Wälder beträgt rund sechs Millionen Franken. Davon werden 350’000 bis 400’000 Franken jährlich für die Sicherheit aufgewendet.

Das Gebiet, in welchem Bäume gefällt werden, wird nicht abgeriegelt. Das Publikum soll jederzeit Zugang zum Wald haben. Stehen aber gefährliche Arbeiten im Wald an, achten die Waldarbeiter darauf, dass niemand ins gefährdete Gebiet gerät. «Wir müssen schon zwei Mal hingucken, ob sich hinter einem Baum nicht ein Kind versteckt oder eine langsam gehende Person noch hinter einem Fahrzeug verborgen ist», sagt Zamofing.

Putzen und sichern

Der Moncor-Wald gehört Privatpersonen und Gemeinden – unter diesen ist auch Villars-sur-Glâne. Der Wald wird von den Gemeindeschulen eifrig genutzt, betont Gemeinderätin Mélanie Maillard gegenüber den «Freiburger Nachrichten». Thematische Pfade und weitere Parcours erschliessen den Wald für die Besucher.

Die Gemeinde sei zudem für die Sicherheit und Sauberkeit des Walds verantwortlich. Dazu gehört, dass das Fallholz von den Wegen entfernt wird, sodass diese sicher begangen werden können.

Kurzinterview

Fritz Burkhalter, der Präsident von Wald Freiburg, dem Verband der Waldeigentümer.
Georges Scherrer

Fritz Burkhalter

Weswegen haben Sie sich an die Medien gewandt?

Wir wollen vor allem die Leute auf die aktuellen Waldarbeiten aufmerksam machen. Der Moncor-Wald wird sehr stark frequentiert. Die Leute sollen wissen, dass hier etwas abläuft. Gleichzeitig soll auch über die Nutzung des Walds und des Holzes informiert werden.

Wald Freiburg hat vergangenes Jahr die Kampagne «Robin Hood» lanciert. Was bezweckt diese?

Plakate in den Wäldern weisen auf die Kampagne und die vier Funktionen hin, die unsere Wälder erfüllen. Die vier Stichworte lauten: Holzproduktion, Biodiversität, Erholung und Schutzfunktion. Die Wälder schützen unsere Böden.

Im Moncor-Wald bleibt die Hälfte des Holzes liegen. Warum?

Die Energieengpässe in Europa haben uns schon letztes Jahr, also noch vor dem Krieg in der Ukraine, schockiert. Die USA und China haben fast die ganze Holzproduktion in Europa aufgekauft. Wir hatten Lieferengpässe und Wartefristen beim Import von Holz. Wir haben gemerkt: Wir müssen von der Abhängigkeit vom Ausland wegkommen.

Ist das kurzfristig möglich?

Es ist schon einiges in den Pipelines, das uns unabhängiger machen könnte. In die heimische Industrie der Holzverarbeitung muss aber dringend investiert werden. ges

Zahlen und Fakten

Sieben Kilometer langer Zug

Der Moncor-Wald wirft jedes Jahr 21’400 Kubikmeter Holz ab. Davon wird die Hälfte als Brennholz verwendet. Der Rest bleibt im Wald liegen, weil es in der Schweiz an Industriekapazität fehlt, um das Holz zu verarbeiten, sagt Nicolas Lauper, Präsident von Forêts-Sarine. Wenn sämtliches Holz, das verarbeitet werden soll, aus dem Wald abtransportiert würde, würde es einen Zug mit einer Länge von sieben Kilometern füllen. Mit dem Holz könnten 2000 Wohnungen geheizt werden. Das entspreche der Energie von drei Millionen Litern Heizöl. Lauper weist darauf hin, dass Holz ein umweltfreundliches Heizungsmaterial ist und sein Einsatz die CO2-Bilanz senkt. ges

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