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Passerelle ist zum dritten Mal bedroht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Passerelle beim Bahnhof von Kerzers soll erhalten bleiben. Dieses Ziel hat sich die Projektgruppe «Pro Passerelle Kerzers» gesetzt. Schon zwei Mal stand die Brücke über die Gleise kurz vor dem Abbruch (siehe Kasten). Laut Beat Winterberger von der Projektgruppe ist die SBB Infrastruktur bereit, das 1909 erstellte Bauwerk vollständig saniert an eine Trägerschaft abzutreten. «Es ist grossartig, dass die SBB die Brücke sanieren und weitergeben wollen», sagt Winterberger.

Aktuell sei die Fussgänger-Überführung in einem sehr schlechten Zustand. Seit bald einem Jahr ist sie deshalb aus Sicherheitsgründen gesperrt: «Wegen einem Fussgänger würde die Passerelle nicht einstürzen», sagt Winterberger. Würde sich jedoch eine Schulklasse auf die Brücke begeben, um die Aussicht auf die Bahnlandschaft, das Stellwerk und die Gemüsefelder von Kerzers zu geniessen, gäbe es laut Winterberger ein Problem bezüglich Tragfähigkeit der Brücke.

Geld für nächste Sanierung

Die Bedingung der SBB Infrastruktur für die Übergabe der Passerelle sei, dass bis Ende November eine Trägerschaft steht, die in den nächsten 30 Jahren 200 000 Franken beschaffen kann. «Bund und Kanton haben uns bereits 80 000 Franken zugesichert.» Der Betrag sei nötig, um die nächste Sanierung in 20 bis 30 Jahren finanzieren zu können. Die Trägerschaft müsse den gesamten Geldbetrag nicht bis Ende November beisammen haben, betont Winterberger. Aber sie sollten sich dafür verantwortlich zeigen, das Geld zu beschaffen.

In der Projektgruppe arbeiten neben dem Eisenbahner und Bahnhofsvorstand von Murten, Beat Winterberger, auch Vertreter der SBB und des Kantons. In der künftigen Trägerschaft, die als Verein oder auch als Stiftung organisiert sein kann, seien sowohl Politiker als auch Firmen und Private willkommen. «Jemand aus der Politik könnte sich die Erhaltung der Passerelle auf die Fahne schreiben und damit punkten», ist Winterberger überzeugt. Denn die Passerelle sei beliebt: «Für viele Leute im Dorf ist sie näher und bequemer als die Unterführung.»

Eiffelturm-Qualität

Dem Eisenbahner liegt die Passerelle sehr am Herzen: «Es wäre wunderbar, wenn wir sie am Leben erhalten könnten, sie gehört zum Bahnhofensemble und ist von Eiffelturm-Qualität.» Würde sie abgerissen, wäre das Bauwerk aus der Jahrhundertwende unwiderruflich weg. In der Westschweiz gibt es laut Winterberger nur noch wenig solcher Übergänge. «Früher waren sie allerorts zu sehen, mit den Unterführungen hat sich dies jedoch verändert.»

 Er selber wolle gerne mitwirken in der Trägerschaft, sagt Winterberger. Da er jedoch bereits im Verein Stellwerk Kerzers als Präsident amte, könne er sich nur begrenzt engagieren. «Ich wurde auch schon darauf angesprochen, dass doch unser Verein auch die Passerelle übernehmen soll», sagt er. Doch man müsse die Grenzen sehen, «wir arbeiten alle im Milizsystem».

Chronologie

Abbruch schon zwei Mal erfolgreich verhindert

2002planten die SBB Doppelstockzüge für die Expo.02. Die Passerelle in Kerzers war jedoch zu tief für diese Züge und ein Abbruch stand zur Diskussion. Dies konnte verhindert werden: Die SBB haben die Fussgängerüberführung um 20 Zentimeter angehoben.2004war das Bauwerk erneut in Gefahr: Ein neues elektronisches Stellwerk sollte beim linken Treppenturm zu stehen kommen, was einen Abbruch bedeutet hätte. Beat Winterberger und weitere Engagierte fanden aber einen Alternativstandort und retteten die Passerelle erneut. Laut Heinz Schuler vom Amt für Kulturgüter ist die Passerellevon kantonaler Bedeutung. Auf nationaler Ebene würde die Passerelle nicht einzeln aufgeführt: Das Ortsbild, beziehungsweise die Bahnhofanlage, sei als «von nationaler Bedeutung» eingestuft. Im Ortsbildschutzperimeter sei die Bahnhofanlage als Ganzes als schützenswert definiert, erklärt Schuler. «Es ist ein einfaches, schlichtes Bauwerk», fügte Schuler hinzu.emu

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