Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Pendler auf der Strecke Murten-Bern fühlen sich wie in einer Sardinenbüchse

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marc Kipfer

Murten Treue Bahnfahrer sind verärgert. Seit dem Fahrplanwechsel vom letzten Wochenende müssen zu den Stosszeiten nicht nur diejenigen Pendler stehen, die kurz vor Bern einsteigen. Schon in Murten, im Zug, der um 7:18 Uhr in Richtung Bern abfährt, haben am Montag und Dienstag mehrere Dutzend Passagiere keinen Sitzplatz mehr gefunden.

Seit dem Wochenende wird auf dieser Strecke anderes Rollmaterial eingesetzt. Statt der Nina-Fahrzeuge verkehren auf den Linien S5 und S52 momentan rote Gelenktriebwagen (GTW) des ehemaligen Regionalverkehrs Mittelland. «Ist sich die BLS nicht bewusst, wie schwer einmal aufs Auto abgesprungene Kundinnen und Kunden wieder auf die Schiene zu holen sind?», fragt Alexander Schroeter, Pendler aus Murten, in einem offenen Brief an die BLS. Der Titel des Schreibens steht stellvertretend für das Gefühl vieler Pendler beim Einsteigen in Murten: «Willkommen in der roten Sardinenbüchse».

Werden Busse eingesetzt?

«Es stimmt, dass die roten GTW weniger Sitzplätze bieten als die Nina», bestätigte Hans Martin Schaer, Mediensprecher der BLS, am Dienstag auf Anfrage. «Dies ist die grösste Schwachstelle, die mit dem Fahrplanwechsel entstanden ist», gibt Schaer zu. Die BLS hat sich des Problems allerdings bereits angenommen und diskutiert im Moment das ganze Spektrum möglicher Lösungen durch. «Wir wollen so rasch als möglich reagieren, spätestens am Donnerstag», so Schaer, der eine Verlagerung des Problems auf die Strasse – also eine Zwischenlösung mit Pendlerbussen – nicht ausschliesst.

Ninas kommen 2009 zurück

Längerfristig verspricht sich die BLS eine Entschärfung durch die Rückkehr zu den Nina-Zügen. Dass diese im Moment auf den Strecken von Bern nach Neuenburg und Payerne fehlen, liegt an einem Mangel an Rollmaterial. Die BLS hat auf den Fahrplanwechsel elf neue Fahrzeuge für die Lötschberglinie bestellt, aber erst deren drei erhalten. «Die Industrie ist im Rückstand. Wir sind momentan gezwungen, Nina-Züge auf der Lötschbergstrecke einzusetzen», erklärt Schaer. Der Engpass wird voraussichtlich noch bis zum Ende des ersten Quartals 2009 anhalten.

Allgemein seien die Fahrpläne besser geworden, glaubt Schaer. «Bis zur nächsten Anpassung in einem Jahr werden wir aber Pflästerli anbringen, wo dies nötig ist», so Schaer.

Keine Sitzplatzgarantie

Viele Pendler mögen sich in diesen Tagen fragen, warum die BLS zu den kritischen Zeiten nicht einfach einen zusätzlichen Wagen anhängt. Doch hier spielt die Infrastruktur im Bahnhof Bern der BLS einen Streich. «Auf den Gleisen 12 und 13, wo die Züge aus Kerzers einfahren, haben längere Züge keinen Platz», so Schaer.

Die Sorge von Alexander Schroeter, Pendler könnten definitiv aufs Auto umsteigen, teilt der BLS-Sprecher nur teilweise. «Wenn es wie zu Beginn dieser Woche vorkommt, dass Fahrgäste gar nicht einsteigen können, verstehe ich diese Reaktion», gibt Schaer zu. «Allerdings befinden sich in einem Sechserabteil oft drei Personen und drei Taschen», relativiert er das Problem. Und dass zu den Stosszeiten manchmal nur Stehplätze übrigbleiben, sei für S-Bahnen in der ganzen Welt ein normaler Zustand. Allen Pendlern einen Sitzplatz zu garantieren, hält Schaer für unmöglich: «Das wäre nicht finanzierbar.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema