Peter Maffay begeistert das Publikum auf der Murtner Pantschau

Zum Auftakt des diesjährigen Festivals Stars of Sounds in Murten gab es am Donnerstagabend vier Stunden Musik auf Deutsch und Mundart. Peter Maffay, Tim Bendzko und Kunz vermochten das Publikum zu entzücken.

Noch eine halbe Stunde, bis es losgeht mit der diesjährigen Ausgabe von Stars of Sounds in Murten. Vor der Bühne haben sich die ersten Fans auf bunten Decken oder ihren ausgebreiteten Pullovern niedergelassen. Auf einer Bank schräg neben der Auftrittsfläche sitzt ein Paar mit silbernen Haaren. Jolanda und Peter, so heissen die beiden, sind aus Rüti bei Büren angereist. Beide tragen ein schwarzes T-Shirt mit dem lächelnden Konterfei von Peter Maffay. «Er begleitet uns seit Jahrzehnten», erklärt Jolanda gerührt.

Die Musik stimmte für mich schon damals, als er Schlager machte, und sie stimmt auch heute noch.

Jolanda
Peter-Maffay-Fan

Peter Maffay sei auch im fortgeschrittenen Alter unverändert «sackstark», betont das Duo, das eine ebenso klare wie einfache Erwartung an den Abend hat: ein tolles Konzert und eine coole Stimmung am See.

Musikalische Zeitreise

Gute dreieinhalb Stunden später tritt ihr Idol unter dem Jubel des Publikums auf die Bühne – und rockt mit seiner zehnköpfigen Band gleich mit Volldampf los. «Freiheit, die ich meine», heisst der Song, den der bald 74-jährige Maffay und seine Begleiterinnen und Begleiter energiegeladen und voller Spielfreude auf die Bühnenbretter legen. «Was für ein wundervoller Anblick, in eure fröhlichen Gesichter zu blicken», begrüsst der Star nach den ersten Liedern seine Fans. Er verspricht ihnen, sie auf eine musikalische Zeitreise mitzunehmen, «die wir alle geniessen werden».

Das Repertoire spannt sich denn auch über mehr als fünf Jahrzehnte, von seinem ersten Hit «Du», bis zu neueren Liedern wie «Königreich der Liebe». Zwischen den Songs flicht der Musiker auch gerne Geschichten über die Geschichte ein, unter anderem über das Wettrüsten in den Achtzigerjahren, das in den Song «Eiszeit» eingeflossen ist, oder die jahrzehntelange Teilung Deutschlands, die ihren musikalischen Widerhall im bekannten Titel «Über sieben Brücken musst du gehn» gefunden hat. Zum sichtlichen Vergnügen des Interpreten schallt ihm der Refrain des Liedes plötzlich aus Hunderten von Kehlen entgegen.

Murten, ihr seid mega!

Peter Maffay
Musiker

ruft er dem spontanen Vielstimmenchor zu. Nach vier Zugaben und einem zweistündigen kraftvollen Auftritt beschliesst Maffay den Konzertabend.

An den Vierwaldstättersee

Den Auftakt hatte fünf Stunden zuvor Kunz gemacht. Der Luzerner Mundartinterpret und seine acht Begleitmusiker entführten das Publikum auf eine Tour an den Strand und an den Vierwaldstättersee – was die einen oder anderen Besucherinnen und Besucher beim Blick zur Seite auf den Murtensee zum Schmunzeln brachte. Nicht fehlen durften an der Show von Kunz Partysongs wie «Tanzbär» und «Üs ghört d Nacht».

Zwischen Kunz und Peter Maffay bot der deutsche Popsänger Tim Bendzko einen Querschnitt durch seine Musik, die dem Publikum – entsprechend dem gleichnamigen Song – unter die Haut ging. Neben neuem Material wie «April» lieferte Bendzko den Zuschauerinnen und Zuschauern, was sie sich von ihm erhofft hatten: seinen ersten grossen Hit «Nur noch kurz die Welt retten». Er beschloss den Auftritt mit dem Lied «Nicht genug». Nach vier Stunden Musikgenuss werden Jolanda und Peter kaum dieses Gefühl gehabt haben, sondern mit der Erinnerung an drei tolle Konzerte und die coole Stimmung am See auf den Heimweg gegangen sein.