Autor: Marc Kipfer
Freiburg Vor Jahrtausenden haben Pfahlbauer an vielen Standorten im Alpenraum ihre Dörfer errichtet. Viele davon sind in der Neuzeit wieder entdeckt worden. Seit Montag gehören Pfahlbauer-Funde an 111 Standorten zum Unesco-Welterbe. 56 dieser Standorte befinden sich in der Schweiz (FN von gestern).
Nun hat der Verein Palafittes auf seiner Website eine Liste der Welterbe-Fundstellen veröffentlicht. Fünf dieser Standorte befinden sich im Kanton Freiburg.
Murtensee mehrfach geehrt
Von den Freiburger Standorten, die es auf die Unesco-Liste geschafft haben, liegen drei am Ufer des Murtensees. Es sind dies die Grengspitze, der Murtner Segelboothafen und Môtier. Mit Mur-Guévaux gehört auch ein waadtländischer Standort am Murtensee dazu. Ebenfalls zum Welterbe gehören die Freiburger Standorte Gletterens-Les Grèves am Neuenburgersee und Noréaz am Lac de Seedorf. Nicht auf die Liste geschafft haben es die Fundstellen in Muntelier, Delley-Portalban und Vernay. Über die Gründe für deren Ausscheiden konnte das Bundesamt für Kultur am Dienstag nicht im Detail Auskunft geben. «Es ist auf die Qualität und die Repräsentativität der Fundstellen angekommen», sagt Mediensprecherin Anne Weibel auf Anfrage.
Potenzial für die Forschung
Die Fundstelle am Segelboothafen in Murten ist vor allem landseitig gut erhalten. Gemäss dem Verein Palafittes ist sie die letzte noch nicht vollständig ausgegrabene Fundstelle am Murtensee-Südufer.
Das Areal am Grengspitz wurde bereits im vorletzten Jahrhundert erstmals untersucht. Es fiel schon damals durch seinen aussergewöhnlichen Fundreichtum auf. Das gut erhaltene Holz bietet Einblicke in die Siedlungs-Architektur während verschiedenen Pfahlbauer-Epochen.
Der Fundstelle in Môtier schreibt der Verein Palafittes ein grosses archäologisches Potenzial zu. Der Standort biete eine wichtige Forschungsreserve für die Zukunft.
Interessant ist nach Ansicht der Experten auch der Standort Noréaz, da dies in dieser Region die einzige Fundstelle an einem Kleinsee sei.
