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Pfarrei Murten will mehr Mitsprache beim Budget der Kirchenkörperschaft

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Pfarreipräsident Suso Bühlmann ist sich bewusst: Referenden gegen Beschlüsse der katholischen kirchlichen Körperschaft des Kantons (kkK) sind selten. Aber das Referendum musste sein: «Es ist das einzige Mittel, das uns zur Verfügung steht.» Der Murtner Pfarreirat ist nicht einverstanden, dass die kkK den Pfarreien ein ständig wachsendes Budget vorgibt und sie dieses akzeptieren müssen, ohne auf die Budgetierung einen Einfluss nehmen zu können. «Wir haben das Recht zu wissen, was mit unserem Geld geschieht», hält Bühlmann fest.

Das Doppelreferendum betrifft das aktuelle Budget 2013 und den Sonderbeitrag über 73 000 Franken, den die kkK zur Deckung der sonst tiefroten Jahresrechnung 2012 des Bistums Freiburg entrichten will. Das Plenum der kkK hat über die beiden Vorlagen Mitte Dezember mit wenig Gegenstimmen entschieden.

Nicht auf Rosen gebettet

Als Geldgeber hätten die Pfarreien das Recht zu wissen, wofür das Geld eingesetzt wird, sagt Bühlmann. Das zeige das kkK-Budget 2013 deutlich: «Der Aufwand hat sich gegenüber den Vorjahren mas- siv erhöht.» Der Voranschlag wuchs um sechs Prozent, der Deckungsbeitrag der Pfarreien gar um zwölf Prozent. «Die Belastung der Pfarreien für überpfarreiliche Aufgaben steigt, weil andere Einnahmequellen sinken», so Bühlmann.Er betont: «Wir stehen voll und ganz hinter Bischof Charles Morerod.» Dieser habe die schlechte Finanzlage seines Bistums bei seinem Amtsantritt geerbt. «Wir wollen selbstverständlich den erforderlichen Beitrag an das Bistum leisten.»

Aber: «Wir wünschen Transparenz.» Mit dem Budget 2013 sei für viele Pfarreien die Grenze des finanziell Erträglichen erreicht. «Sie wissen nicht, wie sie dieses Aufgabenwachstum in Zukunft bestreiten können.» Denn auch die Pfarreien sind nicht auf Rosen gebettet, und die Einnahmen schwinden.Sie sollen früher in den Budgetprozess einbezogen werden, wünschen sich die Murtner. So könnten sie direkt beim Exekutivrat und den Delegierten Einfluss nehmen. Nur wenige Delegierte seien zugleich auch Pfarreiräte. «So ist es für sie nicht einfach, den Puls der Pfarreien zu spüren.» Die Arbeit der Pfarreiräte werde erschwert, wenn sie im Vorfeld von der kkK zu spät oder zu wenig detailliert über Inhalte informiert werden.

15 müssten es sein

15 Pfarreien mit 10 000 Katholiken müssen unterschreiben, damit ein Referendum zustande kommt. Laut Hans Rahm, Sekretär des kkK-Exekutivrates, haben sich bisher zehn Pfarreien gemeldet. Da die Frist heute mit Datum des Poststempels abläuft, ist das Ergebnis der Sammlung noch unklar.

Sollte der Exekutivrat die beiden Finanzreferenden für gültig erklären (Kasten), kommt es erstmals im Kanton Freiburg zur Referendumsabstimmung unter der katholischen Bevölkerung; möglicherweise am 9. Juni, zusammen mit der Vorlage über das neue Kirchenstatut. Die entstehenden Kosten seien zwar bedauerlich, so Bühlmann. «Aber es blieb uns nichts anderes übrig.»

Zum Verfahren

Falls die Referenden zustande kommen…

Beschliesst der Exekutivrat bis 19. März die Gültigkeit der Referenden, wird die Abstimmung organisiert. Bis dahin würde die kkK mit einem Notbudget arbeiten, wie eine politische Behörde auch. Vertragliche Ausgaben wie Löhne würden getätigt, neue wären aber auf Eis gelegt. Bei einem Ja zu den Referenden wäre der Sonderbeitrag fürs Bistum vom Tisch, und die kkK bekäme ein neues Budget.fca

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