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Pflege in der Geriatrie – ein Umdenken tut not

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Pflege in der Geriatrie – ein Umdenken tut not

Seit fünf Jahren bin ich als Krankenpflegerin in einem Heim tätig, in dem für das Personal die Philosophie gilt: «Der Bewohner ist hier zu Hause, wir sind seine Gäste». Mit einer PKP-Ausbildung (Praktische Kranken-Pflege) konnte ich diesem Grundsatz jahrelang voll und ganz und mit viel Herzblut nachleben. Mit den neuen Bestimmungen der Gesundheitsdirektion ist es aber nicht mehr möglich, den Bewohnern dieses Gefühl zu geben, ohne massiv unentgeltliche Überzeit zu leisten. Heute werden wir erfahrene Krankenpflegerinnen zu Hilfspersonal degradiert. Wir müssen von frisch ausgebildetem und unerfahrenem Personal mit einem Hochschul-Diplom Weisungen entgegennehmen, obwohl wir genau wissen, dass ihre theoretischen Anweisungen vielfach nicht der Praxis entsprechen. Das «Zuhause» verkommt allmählich zu einer Aussenstation eines Akutspitals. Wer möchte in einer solchen Umgebung seine letzten Monate, ja Jahre verbringen?

Und das Ganze nennt sich Qualitäts-Management. Vor lauter Dokumentation hat man gar keine Zeit auszuführen, was man dokumentieren muss. Die Qualität findet nur noch auf dem Papier statt. Keinen interessiert es, ob es auch tatsächlich ausgeführt wurde. Es muss einfach schriftlich sicht- und beweisbar sein. Bis jetzt war ich immer der Meinung, dass Qualität an der Pflege am Bewohner gemessen wird und nicht im Büro. Die Heime müssen Tausende von Franken für neue Formulare ausgeben, damit alles qualitätsmässig festgehalten werden kann. Ob es dann ausgeführt wird, ist nicht entscheidend.

Und in der Praxis sieht es oft so aus: Muss ein nicht mehr mobiler Bewohner dringend aufs WC, so kann er mittels Knopfdruck Hilfe anfordern. Weil das Hilfspersonal anderweitig beschäftigt ist, kommt eine Pflegefachfrau vorbei, um sich zu erkundigen. «Einen Moment bitte, ich schicke Ihnen jemanden, der dafür zuständig ist, vorbei», lautet ihre Antwort. Und bis die Hilfskraft kommt, ist es meist zu spät. Voller Scham liegt diese Person dann im Bett. Anstelle einer kleinen Hilfestellung wird dann eine halbstündige Fachdiskussion geführt, welches Inkontinenzmaterial für Person wohl geeignet wäre. Und dann wird der Entscheid ausführlich im laufenden Pflegebericht, in der Pflegeanamnese sowie als Pflegediagnose schriftlich festgehalten, was nochmals eine Stunde Büroarbeit bedingt. Aber es ist qualitätsmässig nun eindeutig sichtbar, dass sie inkontinent ist … Ein Umdenken tut not.

Autor: Mägi Tarmouti, Courtaman

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