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Pierrot und Pierrette sagen «au revoir»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Helene Soltermann

«L’équilibre», «l’équitation» und «la gymnastique»: Diese und andere Wörter haben die 14 Viertklässlerinnen und Viertklässler in ihrer gestrigen Französischstunde gelernt, wie ein Augenschein in der Schulstube zeigt. Seit 2009 läuft ein Pilotprojekt: In 33 Klassen der Kantone Freiburg, Wallis und Solothurn unterrichten die Lehrer nach dem neuen Konzept «Passepartout – Fremdsprachen an der Volksschule», so auch an der Primarschule Cordast. Im Herbst 2011 gilt es für alle ernst: Ab dann lernen alle Kinder in Deutschfreiburg und in fünf weiteren Kantonen ab der dritten bis zur neunten Klasse nach diesem Prinzip. Das neue am Konzept: Die Kinder sollen die Fremdsprache auf möglichst natürliche und spielerische Weise lernen, statt Wörtli um Wörtli auswendig zu büffeln (siehe Kasten).

Traben und galoppieren

Die Viertklässler in Cordast haben sich in Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe – vornehmlich Mädchen – sitzt mit Lehrerin Daniela Fahrni Tinguely am Boden vor der Wandtafel. Die Kinder haben das neue Lehrmittel «Mille feuilles» vor sich liegen und beschreiben auf Deutsch, was sie sehen. Es geht ums Voltigieren, die Mädchen erzählen begeistert von ihren eigenen Erfahrungen beim Reiten. Ab und zu stellt Fahrni eine Frage auf Französisch, gemeinsam sucht sie mit den Kindern nach einer Antwort; auf Französisch oder Deutsch – je nachdem, welche Sprache den Schülerinnen besser liegt. Dann machen die Mädchen vor, wie ein Pferd im Trab geht oder galoppiert, und die Lehrerin schreibt den entsprechenden Begriff auf Französisch an die Tafel.

Eine andere Gruppe sitzt im Korridor am Boden und prägt sich die beiden Begriffe «rapid» und «lent» ein. Die Kinder wiederholen die beiden Wörter immer wieder. Bei «rapid» klatschen sie zwei Mal in die Hände, bei «lent» einmal auf die Knie. So können sie verschiedene «Wörter-Dribblings» aneinanderhängen.

Kleine Sprachhäppchen

Nicht nur im Sprachenunterricht versucht Fahrni, französisch zu sprechen, sie baut die Fremdsprache auch in anderen Fächern ein. Zum Beispiel begrüsst sie ihre Klasse manchmal auf Französisch statt Deutsch. Oder wenn im Fach Mensch und Umwelt die Monate auf dem Lehrplan stehen, sagt sie diese den Schülern auch schon einmal auf Französisch vor – so haben die Kinder den Begriff bereits im Ohr.

Fehler sind gestattet

Die Drittklässler sind unterschiedlich weit mit ihren Sprachkenntnissen. Ein Junge erzählt, sein Grossvater sei Romand und mit ihm gebe es halt nichts anderes, als auf Französich zu sprechen – folglich hat der Junge auch im Unterricht keine Hemmungen. Andere Kinder suchen zuerst lange nach einem Wort, bevor sie es auf Französisch sagen.

Ein Blick ins neue Lehrbuch «Mille feuilles» zeigt: Für Viertklässler sind es teilweise schwierige Texte. «Doch die Kinder müssen nicht jedes einzelne Wort verstehen, sondern den Zusammenhang begreifen», sagt Daniela Fahrni Tinguely. Und: Fehler sind erlaubt.

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