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Plaffeien schliesst Herkulesaufgabe ab

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«Es war eine Herkulesaufgabe», sagt Otto Lötscher, seit bald 25 Jahren Ammann der Gemeinde Plaffeien. Er meint damit die Umsetzung der Fusion der drei Gemeinden Plaffeien, Oberschrot und Zumholz. Die Verwaltung zu einem gut funktionierenden Team zu entwickeln, eine gute Kollegialität im Gemeinderat zu erreichen, die Reglemente anzupassen und offen zu sein für die Anliegen der rund 3700 Bürger aller drei Ortsteile – das sei aus seiner Sicht sehr gut gelungen.

«Ist eine Fusionsabstimmung gewonnen, ist ein wichtiger Zwischenschritt erreicht. Dann kommt die Umsetzung. Diese ist zwar weniger spektakulär, dafür aber arbeitsintensiver.» Dieses Kapitel sei heute, vier Jahre nach der Fusion auf den 1. Januar 2017, weitgehend abgeschlossen.

Eine Einheit

Er sei überrascht gewesen, wie schnell sich der neu gewählte Gemeinderat aus den drei Wahlkreisen gefunden habe. «Man spürte nie eine Interessenvertretung zugunsten der vorherigen Gemeinden. Die Vertreterinnen haben Plaffeien als eine Gemeinde gesehen», sagt er. Projekte und Investitionen seien jeweils von allen drei Wahlkreisen unterstützt worden. «Damit möchte ich nicht sagen, dass es nicht auch mal ausgiebige Diskussionen gegeben hat und der eine oder andere etwas lautere Töne angeschlagen hat», so Otto Lötscher. Das sei aber normal. «Wenn man nach der Sitzung gemeinsam ein Glas trinken kann, ist das kein Problem.»

Da auch sonst viele und grosse Projekte in der Gemeinde am Laufen gewesen seien, sei sein Engagement oft über sein 50-Prozent-Pensum hinausgegangen, sagt der Syndic im Rückblick. Zum guten Gelingen beigetragen habe das Verwaltungspersonal. «Wir waren froh, dass wir auf langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen durften.» Für einige von ihnen war die Umsetzung der Fusion zugleich das letzte grosse Projekt, sie sind Ende 2020 in Pension gegangen.

Eine Kita und tiefere Steuern

Intensiv und auf mehrere Jahre verteilt war auch der Abschluss des Umbau- und Erweiterungsprojekts des OS-Zentrums. «Dort haben wir unser ambitiöses Ziel, das Kostendach nicht zu überschreiten, erreichen können.» Auf die Liste der gelungenen Projekte gehört für den Ammann auch die Gründung einer Kindertagesstätte. Das und die ausserschulische Betreuung seien wichtige Ziele bei der Fusion gewesen. Die Finanzen der Gemeinde hätten sich weiter positiv entwickelt. Das habe ihr erlaubt, den Steuerfuss für natürliche Personen auf den 1. Januar 2019 von 98 auf 95 Rappen, für juristische Personen von 95 auf 90 Rappen zu senken.

Alle Geschäfte, die der Gemeinderat in diesen Jahren vor die Gemeindeversammlung brachte, sind bewilligt worden. Das sei für den Gemeinderat ein Vertrauensbeweis der Bürger. Geärgert habe sich der Gemeinderat, wenn einzelne Bürgerinnen und Bürger demokratisch gefällte Entscheide nicht akzeptieren konnten. «Bürger aufzuhetzen, an Gemeindeversammlungen einzelne Gemeinderäte persönlich anzugreifen und dabei Anstand und Ordnung zu vergessen – das geht nicht.»

Wesentlich gesitteter ging es da beim Projekt Plaffeien 23 zu. Ziel des Gemeinderats sei es gewesen, mit der Bevölkerung einen offenen Ideenfindungsprozess zu starten, um herauszufinden, wie das Dorfzentrum belebt und weiterentwickelt werden kann. «Wir waren total überrascht vom grossen Interesse an diesem Projekt», sagt Otto Lötscher. Über 100 Personen hätten mitgearbeitet. «Von Jugendlichen bis zu Rentnern, alle Altersschichten waren vertreten.» Plaffeien 23 sei ein langfristiger Prozess, der weit über das Jahr 2023 hinausgehen könne. «Dorfkerne sind heute schweizweit ein Thema.»

Wasser, Wege, Leitungen

Die Gemeinde hat in den letzten fünf Jahren viel in Infrastrukturbauten gesteckt. So wurde in der Fuhra eine Pumpstation gebaut, um Grundwasser zu schöpfen. Bei der Sanierung der Kantonsstrasse im Dorf wurden sämtliche Werkleitungen neu verlegt, und beim Projekt Hofzufahrten, das noch läuft, wurden bereits zwei Millionen Franken investiert. Zurzeit laufen auch die Abschlussarbeiten für den Ausbau des gemeindeeigenen Spitex-Gebäudes. Ein Anbau verschafft dem Dienst Platz.

Administrative Hürden

Bei der Frage nach geplanten, aber nicht realisierten Projekten nennt der Ammann den Hochwasserschutz und die Renaturierung im Gebiet Burstera-Rohrmoos. Auch die Sanierung der Kantonsstrasse vom Kreisel bis zum Telmoos ist auf 2021 verschoben worden. «Projekte brauchen heute einen langen Atem. Die administrativen Hürden haben ein Ausmass genommen, der ins Unermessliche geht, vor allem wenn es um subventionierte Projekte geht», kritisiert er.

Kritik am Kanton äussert er auch bei einem weiteren Thema, in das der Gemeinderat viel investiert hat: der Revision der Ortsplanung. Viel Zeit, weil die Fusionsgemeinde für jeden Ortsteil einen separaten Ortsplan erstellen musste. Viel Ärger, weil beim Kanton niemand gemerkt habe, dass die gesetzliche Grundlage fehlte, um nach dem altem Richtplan zu gehen.

Die Ortsplanung wird erst in der nächsten Legislatur abgeschlossen. Eine Herausforderung in den nächsten Jahren werde auch das Abfedern der wirtschaftlichen Folgen der Covid-Pandemie für das regionale Gewerbe sein. «Kleinunternehmen hätten aus unserer Sicht besser unterstützt werden sollen», ist Otto Lötscher überzeugt. Der Gemeinderat werde deshalb versuchen, geplante Investitionen umzusetzen, um dem Gewerbe Aufträge zu verschaffen und damit Arbeitsplätze zu sichern.

Bad: Noch kein Entscheid

Als Herausforderung sieht er auch die Entwicklung des Tourismus am Schwarzsee. Dort gehe es vorderhand darum, eine Lösung für das Parkplatzproblem zu finden. Ein Schwerpunkt ganz anderer Art ist das regionale Schwimmbad. Die Gemeinde Plaffeien ist neben Tafers immer noch im Rennen als Standort für ein Sensler Schwimm- und Sportzentrum. Der Entscheid steht noch aus.

Wahlen

Ortsteil-Regelung fällt weg

Der Plaffeier Gemeinderat zählt heute neun Mitglieder. Während der Legislatur gab es nur einen Rücktritt. Für die kommenden Wahlen fällt die Sonderregelung für Fusionsgemeinden weg, nämlich dass der neue Gemeinderat entsprechend den Wahlkreisen, also den früheren Gemeinden, zusammengesetzt sein muss. Drei Sitze waren Oberschrot zugesprochen gewesen, vier Plaffeien und zwei Zumholz. Stand heute wird es voraussichtlich zu zwei Rücktritten aus dem Gemeinderat kommen. Einer davon betrifft Otto Lötscher. Er war 39 Jahre lang Mitglied des Plaffeier Gemeinderats und 25 Jahre lang Syndic.

im

 

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